Zeit für Inspiration. Hier zeigen Hersteller und Händler, was gerade und künftig im Trend liegt. Manch praktisches Tool ist auch dabei.
Kombinations-Talent
Egger hat auf der Holz-Handwerk die Zeit für eine neue Art der Dekorberatung ausgerufen. Das Unternehmen verschreibt sich einer modernen flexiblen Art der Kombinationsempfehlung. Name: Egger Capsule Konzept. Der Name leite sich von der „Capsule Wardrobe“ ab, in der eine Garderobe aus wenigen wertigen Kleidungsstücken bestehe, die vielfältig kombiniert werden könnten. Beim Capsule Konzept sollen Neuheiten sowie bestehende und bewährte Dekore in die Empfehlungen aufgenommen werden. Vorteil für Verarbeiter: Da die verschiedenen Dekore perfekt aufeinander abgestimmt seien, könnten alle verwendeten Dekore untereinander kombiniert und mit den passenden Kanten für den perfekten Dekorverbund finalisiert werden.
Als Beispiel nennt Egger seine Capsule namens „Muted Greens“. Die zeige eine optimierte Kombinationsmöglichkeit von Holz- und Materialreproduktionen mit verschiedenen Grüntönen. Auch am Stand zu sehen waren die Neuheiten der Kollektion Dekorativ 24+. Die würden dem Trendwandel vom kühlen Minimalismus zu mehr Wärme, Gemütlichkeit und Emotion folgen. Gleichzeitig verlange der anhaltende Schwarz-Trend, dass die Dekore des Herstellers jederzeit mit Schwarz kombinierbar seien.
Inspirations-Rundgang
Größte Herausforderung für einen Ausstatter, der praktisch alles hat, ist es, einen roten Faden in einen Messeauftritt zu bekommen. Ostermann hat die Herausforderung auf der Holz-Handwerk mit einem Rundgang durch die Räume eines Hauses gelöst, in dem die Produkte des Großhändlers kreativ und inspirierend verbaut sind.
Der Rundgang beginnt im Flur bei einer Treppe mit passendem Handlauf, Treppenstäben und Beleuchtung aus dem Ostermann-Sortiment und setzt sich beim Treppenunterschrank mit schubladenintegrierten Lademöglichkeiten und ausziehbarer Sitzgelegenheit fort. Im Wohnbereich zeigte das Unternehmen eine beleuchtete Wandverkleidung mit grünem Moos über einem Lowboard mit Steinfurnier und goldfarbenen Beschlägen. Den Esstisch im Essbereich trug ein tiefschwarzes Tischgestell im Doppel-X-Design aus dem Portfolio der Münsterländer. Die Messeräumlichkeiten sind Ausschnitte aus den Gestaltungsideen, die das Unternehmen regelmäßig im hauseigenen Druckerzeugnis „Das Magazin“ zeigt, das sich auf der Ostermann-Website kostenlos digital anschauen oder gratis anfordern lässt.
Kleine Räume, große Drehs
Hettich präsentierte sich auf der Holz-Handwerk als Ideengeber für den Möbelbau. Nicht die einzelnen Beschläge sollten im Mittelpunkt stehen, sondern was man mit ihnen kreativ bauen kann. Mit dabei war etwa ein Kleinstbüro, das sich in wenigen Handgriffen aus einem geschlossenen Körper ausklappen und herausziehen lässt.
Auch für Flurmöbel für beengte Räume zeigte das Unternehmen eine elegante Gestaltungsoption. Gleich in mehreren Ausführungen integrierte der Hersteller seinen neuartigen Dreh-Schwenk-Beschlag Furnspin. Der gibt sein Inneres mit einer Drehbewegung preis, indem ein drehbar gelagerter Korpusteil von der geschlossenen Frontansicht in die offene Regalstellung rotiert. Dass das gläserne Regalinnenleben dabei nicht ins Rutschen kam, sei der ausgeklügelten Rotationsbewegung zu verdanken.
Gesundheit ist Lacksache
Der Messe-Auftritt von Hesse Lignal stand ganz im Zeichen der Hydrolacke. Die zeigte das Unternehmen in einer großen Vielfalt, angefangen beim ganz frisch ins Programm genommenen Naturholzeffektlack Perfekt Natura. Der Lack mit einem 27 prozentigen Anteil nachwachsender Rohstoffe zeichne sich dadurch aus, dass er die Oberfläche wie geschliffenes rohes Holz wirken lässt. So ließen sich offenporige, stumpfmatte, kratzfeste und mechanisch beanspruchte Naturholzeffekte erstellen.
Um weiter für den Umstieg auf Wasserlacke zu werben hatte das Unternehmen ein Quiz aufgebaut. Ziel war es, an einer Tafel mit drei Naturholz-Lackierungen und drei grün deckend aufgetragenen Lackierungen zu erkennen, welche der sechs Oberflächen mit einem Lösemittellack hergestellt wurden und welche mit einem Wasserlack. Optisch und haptisch war dabei kaum ein Unterschied feststellbar.
Verblüffend echt wirkten auch die Steinoberflächen mit echten Mineralien, die vermischt mit einem Wasserlack spritzfähig seien. Die Oberfläche war einem Mineral nicht nur optisch sehr nahe, sondern fühlte sich auch an, wie man es von Stein in seiner Naturform kennt.
Eine Plattform für die Küche
Egal wie eloquent ein Küchendesign entworfen wurde, vollendet wird die Küche erst mit den passenden Küchengeräten. Um Handwerkern und ihren Endkunden dabei Aufwand abzunehmen und zugleich finanziellen Mehrwert zu stiften, hat Häfele eine B2B2C-Plattform für Tischler, Schreiner und ihre Endkunden geschaffen. Auf der Holz-Handwerk stellte Häfele das Portal meinekuechengeraete.de vor, das das Unternehmen mit seiner Tochter Moebelplus ins Leben gerufen hat. Es umfasse 10.000 Artikel von über 30 namhaften Marken, die über Häfele zu besseren Preisen bezogen werden könnten. Die Kategorien: Backen & Kochen, Kühlen & Gefrieren oder Spülen & Armaturen.
Die Anmeldung sei kostenlos. Nutzer könnten die Online-Plattform mit ihrem eigenen Firmennamen oder -logo individualisieren, sodass sie als Anbieter des Produktsortiments wahrgenommen werden. Bei der Preisgestaltung hätten Nutzer verschiedene, individuell festlegbare Optionen. Darunter auch Abholpreise, oder Preise mit oder ohne Montage.
Komfortabler planen
Starke Ideen brauchen auch eine gute Software, mit der sie geplant werden: Imos zeigte auf der Holz-Handwerk, was in ihrer neuesten Softwareversion IX 2023 steckt. Zu den wichtigsten Neuerungen zählten etwa zusätzliche Funktionen und Optimierungen im Kernprodukt IX CAD. Das sei nun noch intuitiver, während man redundante Funktionen zusammengefasst habe. So seien Funktionen wie Bauteildefinition und Konturverwaltung in einem Editor zusammengelegt worden. Die Verbindung runder Bauteile hätten die Entwickler optimiert und stärker automatisiert.
Und da die digitale Raumerfassung an Bedeutung gewinnt, habe Imos ihre Schnittstelle zu den Aufmaßsystemen ausgebaut. Anstelle reiner Messpunkte würden beim Import in IX CAD smarte Raumobjekte wie Wände, Türen und Fenster direkt erzeugt und positioniert.