„Autofahren im Herbst, das heißt vor allem flexibel reagieren, wo nötig, Tempo reduzieren, den Abstand anpassen und die Antennen für gefährliche Situationen ausfahren“, empfiehlt Stefanie Ritter, Unfallforscherin bei der Dekra.
1. Klare Sicht zum Sehen
Häufig nehmen Regen, Nebel oder Dunkelheit dem Autofahrer die Sicht. Befreien Sie die Windschutzscheibe von den Schmutzbelägen. Bei tiefstehender Sonne und bei Dunkelheitsfahrten kann Schmutz auf der Frontscheibe zu unangenehmen Blendeffekten führen.
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2. Gesehen werden
Fürs ‚Sehen und Gesehen werden‘ unerlässlich ist auch eine rundum funktionierende Beleuchtungsanlage. Klarheit schafft der bundesweite Lichttest der Autobranche. Jedes Jahr werden an etwa jedem dritten Fahrzeug Beleuchtungsmängel festgestellt.
3. Vorbereitet starten
Stellen Sie sich darauf ein, dass Nebel, Stürme, starker Regen und vielleicht schon Eis und Schnee die Fahrtzeiten deutlich verlängern können. Fahren Sie bei widrigem Wetter frühzeitig los.
4. Vorbereitet sein
Eine Decke, warme Getränke und ein paar Kekse sind hilfreich, wenn es wegen Wind und Wetter nur langsam oder gar nicht mehr vorangeht.
5. Achtung bei Wildwechsel
Vor allem in der Nähe von Waldgebieten besteht erhöhte Gefahr von Wild auf der Straße: Die Brunftzeit für Rotwild dauert bis Ende Oktober. Seien Sie aufmerksam. Die meisten Wildwechselstellen sind gekennzeichnet, aber nicht alle.
6. Aufmerksamkeit beim Überholen
Bis in den November hinein werden Mais, Kartoffeln und Rüben geerntet. Deshalb sind auf Landstraßen noch vermehrt landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs. Schmutz vom Acker kann die Fahrbahnen in gefährliche Rutschbahnen verwandeln. Gefahren können auch von der langsamen Fahrweise und teils verdeckten Leuchten der Gespanne ausgehen. Vor allem beim Überholen ist größte Vorsicht geboten.
7. Dunkle Gestalten
Rechnen Sie in der Dämmerung und Dunkelheit mit Fußgängern und Radfahrern, die in dunkler Kleidung und ohne Beleuchtung unterwegs sind. Autofahrer sollten besonders aufmerksam und defensiv fahren und verstärkt auf ungeschützte Verkehrsteilnehmer achten.
8. Sicher durch die Waschküche
Teils drastisch reduzierte Sichtweiten und Gischtwolken anderer Fahrzeuge sorgen häufig für ungünstige Sichtverhältnisse. Deshalb die Fahrgeschwindigkeit und den Abstand zu anderen Fahrzeugen anpassen, Abblendlicht und natürlich Scheibenwischer einschalten.
9. Sicher durch die Dunkelheit
Bei Dunkelheit können Lichtreflexe auf der Fahrbahn vor allem bei Gegenlicht zu unübersichtlichen Situationen führen. Hier gilt: Kontrolliert und mit genügend Sicherheitspuffer fahren. Wenn es wie aus Kübeln gießt und die Sichtweite drastisch sinkt, kann es sogar besser sein, anzuhalten und abzuwarten, bis der Starkregen nachlässt.
10. Längere Bremswege einkalkulieren
Beim Abbremsen auf trockener Fahrbahn braucht ein Pkw bei Tempo 80 rund 31 m zum Anhalten. Auf nasser Fahrbahn kann es sein, dass das Fahrzeug je nach Profiltiefe der Reifen aufgrund der geringeren Reibung erst nach 50 Metern oder noch später zum Stillstand kommt. Auch deshalb ist es wichtig, die Geschwindigkeit anzupassen. Ganz besonders gilt dies bei eingeschränkter Sicht!
11. Aquaplaning meistern
Steht das Wasser auf der Fahrbahn einige Millimeter hoch, zum Beispiel in Spurrinnen, müssen Autofahrer bei höherem Tempo außerdem mit Aquaplaning rechnen. Hierbei bildet sich unter den Vorderrädern ein Wasserkeil, der das Fahrzeug unlenkbar macht. Dieser Effekt kann bei Reifen mit mehr als 3 mm Profil schon bei 80 km/h auftreten. Wenn‘s passiert, sofort vom Gas gehen, Kupplung treten und unbeirrt geradeaus lenken bis die Reifen wieder greifen.
12. Vorsicht, Reifglätte
Im Herbst kann es nachts schon empfindlich kalt werden. Sinken die Temperaturen unter den Gefrierpunkt, kann sich auf den Straßen vereinzelt Reifglätte bilden und die morgendliche Fahrt leicht zur Rutschpartie werden. Nach klaren, kalten Nächten empfiehlt es sich daher, besonders vorsichtig zu fahren.
Reifglätte kann auftreten, wenn sich bei draußen geparkten Fahrzeugen nachts eine erste Eisschicht auf den Scheiben gebildet hat. Reif entsteht dann, wenn die Temperatur der Fahrbahnoberfläche unter Null Grad sinkt und die daran kondensierende Luftfeuchtigkeit gefriert. Tückisch ist daran, dass oft nur einzelne Straßenabschnitte oder Brücken betroffen sind. Die feine Eisschicht bildet sich bevorzugt in Waldgebieten, in Nebelrandgebieten und auf Brücken, die sich aufgrund ihrer exponierten Lage nachts stärker abkühlen als Straßen auf festem Untergrund. Auch hier gilt: Runter vom Gas, Kupplung treten und unbeirrt mit wenigen Bewegungen geradeaus lenken.
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