Auf einen Blick:
- Wenn Sie jemand am Telefon mit einer Anfrage oder einem Angebot überrumpelt, sagen Sie auf keinen Fall vorschnell zu. Es könnte sich um unseriöse Anrufer handeln.
- Bitten Sie sich Bedenkzeit aus, wenn Sie unter Druck gesetzt werden. Machen Sie am Telefon keine Zusagen und fragen Sie erneut nach dem Namen und dem Grund des Anrufs.
- Achten Sie auf die Vorwahl, die der Anrufer nutzt. Unseriöse Anbieter rufen oft mit dem Handy an, manchmal auch aus dem Ausland.
Ob Google-Bewertungen, Website- oder Bankdaten: Unseriöse Anrufer versuchen immer wieder, Daten oder Geld von Betrieben zu bekommen. Oft rufen sie genau dann an, wenn Kunden im Laden stehen und die Zeit knapp ist. Jede Unaufmerksamkeit kann Sie Geld kosten oder schwere Folgen nach sich ziehen.
Warnsignal 1: Das Telefonat soll aufgezeichnet werden
Ruft jemand bei Ihnen an und verlangt von Ihnen die Einwilligung zur Aufzeichnung des Telefonats – auch nur zu internen Zwecken – sollten bei Ihnen die Alarmglocken angehen. „Am besten, Sie sagen, dass Sie das Telefonat nicht weiterführen möchten und beenden es zügig“, sagt Jan Frerichs, Jurist bei der Handwerkskammer Oldenburg. Oft versuchten Anrufer, sich dadurch mündlich Zustimmung zu Verträgen oder Daten zu verschaffen, weiß er.
„Sie wollen meist Unternehmerdaten, wie die Adresse und den Firmennamen abgleichen und verlangen die Zustimmung am Telefon“, sagt er. Unseriöse Anrufer würden dabei so geschickt und manipulativ vorgehen, dass ein gestresster oder unaufmerksamer Zuhörer das nicht gleich merkt. Frerichs rät deshalb, niemals einer Aufzeichnung zuzustimmen und den Anrufern klar und deutlich zu sagen, dass sie nicht mehr anrufen sollen.
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Warnsignal 2: Anrufe zu besonders ungünstigen Zeiten
Unseriöse Anrufe kommen oft auch dann rein, „wenn es gerade gar nicht passt und in Betrieben viel zu tun ist, kurz vor der Mittagszeit beispielsweise“, sagt der Jurist. Sie wollen die Unkonzentriertheit nutzen, um Daten oder sensible Informationen abzugreifen, indem Sie sich beispielsweise als Versicherungs- oder Bankberater ausgeben oder mit dringenden Fristen drohen.
Wenn Sie keine Zeit zum Telefonieren haben und beschäftigt sind, sollten Sie das klar und deutlich sagen. „Ehrliche Anrufer und tatsächliche Geschäftspartner werden das akzeptieren und in der Regel einen neuen Termin vereinbaren“, sagt Frerichs und betont: „Anrufer mit unlauteren Absichten sind oft hartnäckig. Ihnen gegenüber müssen Sie nicht immer höflich bleiben.“ Auch Aufforderungen, nicht mehr anzurufen, sollten Sie mit Nachdruck aussprechen.
Warnsignal 3: Anrufe mit unbekannten Handynummern oder Auslandsvorwahlen
„In vielen Fällen wird mit dem Handy oder aus dem Ausland angerufen“, weiß Frerichs. Sein Tipp: „Schauen Sie genau auf das Display, ob der angebliche Berater aus Ihrer Nähe auch tatsächlich eine bekannte Ortsvorwahl hat.“ Zwei Nullen deuteten fast immer daraufhin, dass der Anrufer im Ausland sitzt.
Frerichs rät zudem unbedingt davon ab, Verträge am Telefon abzuschließen. „Sagen Sie, dass Sie am Telefon keinen Vertrag abschließen und bitten sich Bedenkzeit aus“, sagt er. Meist meldeten sich die Anbieter dann kein zweites Mal an. Es könne auch helfen, sich die Nummer zu notieren und nachzurecherchieren“, sagt Frerichs. Manchmal haben schon andere Unternehmer ähnliche Erfahrungen gemacht und bei der Wettbewerbszentrale gemeldet oder gar abgemahnt.
Warnsignal 4: Anrufer weichen Nachfragen aus
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob der Anrufer „echt“ ist und in Ihrem Interesse handelt, sollten Sie nachfragen, wer genau anruft und aus welchem Grund. Das bedeute aber nicht automatisch, dass die Antworten stimmen. „Meist sind Anrufer dieser Art geschult und haben das Vortragen ihrer Anliegen mehrfach geprobt“, sagt Frerichs.
Auch wenn man Ihnen glaubhaft versichert, dass der Anruf ernst gemeint ist, sollten Sie besonders vorsichtig sein und auf keinen Fall zu Angeboten oder Vorschlägen am Telefon „Ja“ sagen. „Schließen Sie am Telefon generell keine Verträge ab“, rät Frerichs. Damit gehen Sie auf Nummer sicher.
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