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Inhaltsverzeichnis

Strategie

6 Tipps: Mit Gefühl erreichen Sie im Betrieb mehr

Auch im Berufsalltag spielen Gefühle eine große Rolle. Wir zeigen, wie Sie dadurch Ihre Geschäftsbeziehungen verbessern – und worauf Sie verzichten sollten!

Auf einen Blick:

  • Gefühle ins Spiel zu bringen ist etwas anderes als gekünstelt gute Laune zu verbreiten. Es geht um den Aufbau positiver Beziehungen zu anderen.
  • Gerade weil sich viele Handwerker auf ihre Leistungen konzentrieren, ist ein Umgangston „mit Herz“ eine Möglichkeit, sich positiv vom Wettbewerb abzuheben.
  • Trainieren Sie, Ihr Gegenüber und sein Befinden wahrzunehmen. Dann können Sie sich besser auf ihn einstellen.
  • Gefühle haben eine Wechselwirkung. Deshalb vergiftet ein Chef, der morgens schon schlechte Laune verbreitet, seinen Betrieb.
  • Steuern Sie, wann Sie unabänderliche negative Nachrichten annehmen und sich damit auseinandersetzen.
  • Führen Sie Kritikgespräche mit Mitarbeitern zum Feierabend hin.
  • Messen Sie andere mit dem gleichen Maß wie sich selbst. Jemand, der unfreundlich ist, hat vielleicht nur einen schlechten Tag.
  • Laden Sie Ihren eigenen Gefühls-Akku mit positiven Impulsen auf – insbesondere dann, wenn die Dinge anders laufen als gewünscht.

Gefühle können anstecken – auch Mitarbeiter, Kunden, Kooperationspartner und Lieferanten. Umso besser, wenn diese Gefühle positiv sind und sich gut auf Ihren Betrieb auswirken.

1. Setzen Sie auf echte Gefühle statt auf gespielte gute Laune

Begeisterungs-Coach Ralf R. Strupat erläutert, warum es bei Gefühlen um Echtheit geht. „Wer wie ein Clown gekünstelt gute Laune verbreiten will, wird von anderen leicht als schlechter Schauspieler erkannt. Es geht um eine Begegnungsqualität.“ Diese könne entstehen, wenn ein Handwerker passend zur Situation auch mal über etwas anderes als die Auftragsabwicklung rede.

Strupat: „Nehmen Sie Bezug auf etwas Persönliches und achten Sie darauf, wie Ihr Gegenüber reagiert.“ Dafür sei es erforderlich, die eigene Wahrnehmung zu trainieren und den Gesprächspartner gut zu beobachten. „Die meisten Menschen sind eher auf sich selbst konzentriert. Doch Einfühlungsvermögen kann ich nur entwickeln, wenn ich dem anderen meine Aufmerksamkeit schenke. Und dadurch entstehen dann die echten positiven Gefühle.“

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2. Bringen Sie anderen aufrichtige Anerkennung entgegen

Ein passendes Beispiel für eine positive Bezugnahme auf das Gegenüber nennt Kommunikations-Coach Peter Rach: „Wenn Ihnen etwas Schönes im Haus des Kunden auffällt, sprechen Sie ihn darauf an.“ Mit hoher Wahrscheinlichkeit werde der Kunde erfreut darauf reagieren, dass sich der Handwerker über die eigentlichen Arbeiten hinaus gedanklich mit ihm befasst habe. Daraus könne sogar eine herzliche Geschäftsbeziehung entstehen.

Im Übrigen wirkten echtes Lob und ehrliche Anerkennung auch in anderen Zusammenhängen als „Beziehungs-Kitt.“ Rach: „Machen Sie und Ihre Mitarbeiter es sich zur Gewohnheit, nach positiven Aspekten beieinander und bei anderen zu suchen – und dies zu thematisieren.“ Er fügt hinzu: „Damit haben Sie sogar etwas, das Ihr Team positiv von anderen Betrieben unterscheidet.“

3. Starten Sie positiv in den Tag – Ihre Mitarbeiter danken es Ihnen mit guter Laune

Miese Laune senkt nach Strupats Einschätzung die Produktivität. „Es ist folglich ein Kunstfehler, wenn ein Chef mit schlechter Stimmung in den Arbeitstag startet.“ Negative Meldungen beim Frühstück zu Hause oder zu Arbeitsbeginn können jegliche gute Laune im Keim ersticken. „Es fängt bei der Lektüre von Negativ-Schlagzeilen in der Zeitung morgens an. Auch Gespräche über nicht änderbare Probleme oder Streitereien am Frühstückstisch verhageln die Stimmung.“

Strupat hat einen Tipp: „Wenn möglich, nehmen Sie Informationen zu Problemen, an denen Sie nichts ändern können, zu einem späteren Zeitpunkt an.“ Davon ausgenommen seien natürlich dringende Vorkommnisse, die der Chef beeinflussen könnte. „Wenn bei einem Kunden ein Notfall ist, müssen Sie natürlich dort hin. Denn darauf können Sie einwirken.“

Was die eigene Belegschaft betrifft, warnt der Stimmungs-Experte dringend vor Kritikgesprächen und Meckereien am frühen Morgen. „Wenn Sie Ihren Mitarbeitern noch vor dem ersten Termin auftischen, was sie alles falsch machen, fahren diese übellaunig zum Kunden.“ Er empfiehlt, solche Gespräche erst kurz vor Feierabend zu führen. „Dann können die betroffenen Teammitglieder eine Nacht darüber schlafen.“ Das schaffe Abstand und helfe dabei, die Verbesserungsvorschläge des Chefs zu akzeptieren.

4. Legen Sie Unfreundlichkeit von anderen nicht vorschnell als Bösartigkeit aus

Rach beschreibt einen Denkfehler, der für nachhaltig schlechte Stimmung sorgt: „Ist jemand unfreundlich zu uns, unterstellen wir ihm schnell niedere Beweggründe.“ Anders sei es, wenn wir selbst uns so verhielten. Dann rechtfertigten wir uns mit „Ich hatte einen schlechten Tag“ oder „Es lief gerade alles schief, deshalb war ich gereizt“. Unfreundlichkeit kann auch bei anderen solche Ursachen haben, betont Rach. „Messen Sie deren Verhalten mit demselben Maß wie ihr eigenes.“

5. Nehmen Sie Negatives gedanklich vorweg

Manche Menschen werden laut Strupat von negativen Ereignissen überrollt, weil sie sich niemals vorher damit befasst haben. „Fragen Sie sich, welche Krisen auf Sie zukommen könnten und überlegen Sie sich Lösungen.“ Als Beispiele nennt er Krankheiten, Todesfälle, wirtschaftliche Krisen und Mitarbeiter-Ausfälle. „Auch wenn das tatsächliche Ereignis dann anders verläuft, es erwischt Sie niemals kalt. Und genau diese Sicherheit verschafft Ihnen das gute Gefühl, auch dem Fall der Fälle gewachsen zu sein.“

6. Geben Sie sich selbst immer wieder positive Impulse

Insbesondere dann, wenn der Arbeitstag oder der private Alltag anders laufen als gewünscht: Konzentrieren Sie sich neben allen Problemen immer wieder auf Positives. Rach rät: „Essen Sie ein Eis in der Mittagspause, schauen Sie ein lustiges Video oder hören Sie Ihren Lieblings-Song im Auto. Auch solche Kleinigkeiten helfen enorm gegen schlechte Stimmung.“

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