Foto: Babian Nockel

Inhaltsverzeichnis

Strategie

7 Praxistipps für Ihren Erfolg mit neuen Ideen

Handwerksmeister Nils Greese ist mit einer neuen Geschäftsidee im alten Betrieb durchgestartet. Hier verrät er seine wichtigsten Erkenntnisse.

Auf einen Blick:

  • Mit dem Umbau von Whiskyfässern hat Tischlermeister Nils Greese eine Nische entdeckt und erschlossen, mit der sein Unternehmen heute bis zu 30 Prozent seines Umsatzes macht.
  • Hier erklärt er, welche 7 Faktoren dazu beigetragen haben, dass er seine Geschäftsidee zum Erfolg gebracht hat.
  • Hartnäckigkeit, die richtige Werbestrategie und die Lust an persönlichen Kontakten trugen dabei entscheidend zum Erfolg des Unternehmers bei.

Tischlermeister Nils Greese hat für sein Unternehmen einen ganz neuen Markt entdeckt. Die Geschäftsidee: Er importiert Whiskyfässer aus Schottland, baut sie zu Möbelstücken um und verkauft sie weiter. Vom regional tätigen Betrieb aus Mecklenburg-Vorpommern wurde innerhalb von sieben Jahren eine Tischlerei mit Kunden in ganz Deutschland und Europa. Reiner Zufall ist der Erfolg nicht. Nils Greese hat hart dafür gearbeitet und die richtigen Entscheidungen getroffen. Hier verrät er seine 7 Tipps, wie eine Geschäftsidee zum Erfolg werden kann.

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Tipp 1: Hartnäckig bleiben

Aller Anfang ist schwer. Da hat Nils Greese mit seiner Geschäftsidee keine Ausnahme gemacht. Seine größte Herausforderung bestand darin, bezahlbare Quellen für die Rohware seiner Produkte zu erschließen: die schottischen Whiskyfässer. „Anfangs waren die Versuche, in Schottland Geschäftskontakte zu knüpfen, sehr ernüchternd“, sagt Greese. Doch seine Hartnäckigkeit und der Glaube an seine Geschäftsidee halfen ihm durch diese Phase hindurch. „Ich habe die Unternehmen immer wieder angeschrieben, sie besucht, kleine Präsente vorbeigebracht, bis ich irgendwann ein Bein in der Tür hatte.“

Tipp 2: Frühzeitig ins Online-Marketing einsteigen

„Ich war von Anfang an sehr aktiv auf Facebook“, erzählt Tischlermeister Nils Greese. Auch heute bildet das Social-Media-Netzwerk noch vor Instagram den Kern seiner Werbestrategie. Jeden Tag postet der Unternehmer auf Facebook etwas für seine Fans. Und er schaltet dort gezielt Anzeigen. „Ich habe bestimmte Anzeigengruppen definiert, die passgenau auf meine Zielgruppe zugeschnitten sind“, verrät Nils Greese. Stehen Whiskymessen an, wo Greese vertreten ist, schaltet er die Anzeigen für seine Kernzielgruppe im Umkreis des jeweiligen Messestandorts.

Tipp 3: Präsenz auf Messen zeigen

Nils Greese zeigt sich und sein Unternehmen auf allen wichtigen Whiskymessen in Deutschland. Hier knüpft er Kontakte zu neuen Kunden und Geschäftspartnern, macht sich bekannter und erlebt hautnah, wie gut seine Produkte bei den Käufern ankommen. Gerade war er auf dem Whisky Herbst in Berlin, wo er Fässer, Fassdeckel und Möbel ausgestellt und teilweise verkauft hat. „Wir haben sehr gutes Feedback bekommen und es war bemerkenswert, wie viele Menschen uns durch unsere Online-Aktivitäten schon kannten.“

Tipp 4: Mehrere Vertriebskanäle erschließen

Nils Greese arbeitet daran, sich beim Vertrieb breit aufzustellen. Zuletzt hat er seinen Online-Vertrieb um Ebay erweitert, Amazon soll folgen. Gleichzeitig baut er seinen wichtigsten Vertriebskanal weiter aus: den Online-Shop von whiskyfässer.com. „Der Online-Shop war für uns von Anfang an sehr wichtig“, sagt Greese. „Wir sind ein kleines Unternehmen in der Nähe von Rostock mit sehr wenig Publikumsverkehr. Durch den Online-Shop haben wir europaweit Kunden.“ Bald werde die Neugestaltung des Shops abgeschlossen sein. Dann soll er noch mehr Kunden anziehen. „Es darf beim Online-Shopping keine Hürden für unsere Kundschaft geben“, sagt Greese. „In ein paar Minuten soll ein Kunde sein Wunschprodukt finden und kaufen können.“

Tipp 5: Förderung nutzen

Wo Unternehmen Geld in ihren Erfolg investieren, gibt es auch Programme von Bund und Ländern, die sie dabei unterstützen. Nils Greese nutzt die Mittel, wenn es sich anbietet. Beispiel: „Für den Neuaufbau unseres Online-Shops mit unserer Agentur erhalten wir einen Zuschuss über das bundesweite Förderprogramm Go Digital“, berichtet der Unternehmer. Auch für seine Präsenz bei Messen beantragt er regelmäßig Förderung. „Das Land zahlt mir 50 Prozent dazu, so wird finanziell eine runde Sache aus den Besuchen.“ Programme, die Unternehmen über so eine Messeförderung unterstützen, gibt es zum Beispiel vom Bundeswirtschaftsministerium, aber auch einige Bundesländer bieten sie für ansässige Unternehmen an.

Tipp 6: Netzwerke über persönliche Kontakte aufbauen

Regelmäßige Fahrten zu seinen Partnern nach Schottland, dazwischen immer wieder Messebesuche: Nils Greese achtet darauf, persönliche Kontakte zu knüpfen, zu pflegen und auszubauen. „Über persönliche Empfehlungen kommt man von einem Kontakt zum anderen“, sagt Nils Greese. Dieses Netzwerken ist für sein Geschäft unerlässlich, um neue Lieferanten und Kunden kennenzulernen. Zumal der Unternehmer neben dem Privatkundengeschäft künftig mehr mit Geschäftskunden zusammenarbeiten will. „Ich möchte mehr für Importeure und Brennereien bauen, gerade auch für den Bereich Messen und Ausstellungen“, sagt Greese. Mit dem Verband der Deutschen Whiskybrenner wird er sich im Herbst auf Exkursion nach Südspanien begeben und neue Einblicke in die Branche gewinnen. „Das wird total spannend“, freut sich der Whisky-Fan.

Tipp 7: Ziele setzen

Nils Greese hat ein klares Ziel für sein Unternehmen vor Augen. „Ich will für Whiskyfässer und Fassdeckel zu Dekorationszwecken in Europa der größte Anbieter werden.“ Dafür stellt er die Weichen, indem er die Stellung seines Unternehmens durch ausgewogenes Marketing und nutzerfreundliche Technik festigt, seine Vertriebskanäle erweitert, Kontakte zu neuen Kundenschichten knüpft und sein Lieferantennetzwerk ausbaut.

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