Autsch: Unterschätzen Sie auch das Umsatzpotenzial von gut gepflegten Social-Media-Kanälen? Dann sollten Sie diese 7 Fehler vermeiden.
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Autsch: Unterschätzen Sie auch das Umsatzpotenzial von gut gepflegten Social-Media-Kanälen? Dann sollten Sie diese 7 Fehler vermeiden.

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7 Social-Media-Fehler: So verschenken Sie wichtige Umsätze  

Social-Media-Kanäle können echte Umsatzbringer sein – vorausgesetzt, sie werden richtig genutzt. Wenn Sie diese 7 Fehler vermeiden, kann Ihnen das gelingen.

  • Viele Betriebe sind mittlerweile in sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook oder Pinterest vertreten. Doch nur dort sein, bringt keine Neukunden und keine zusätzlichen Umsätze.
  • Wer Nutzer zu Kunden machen will, braucht eine Kenntnis der Zielgruppe, klar definierte Ziele der Social-Media-Kanäle und vor allem Zeit und Geduld. Eine Online-Marketing-Managerin erläutert Fehler, die Unternehmen machen und sie diese vermeiden können. 
  • Zudem betont sie, dass viele Betriebe Werbeanzeigen als zusätzliche Ansprache der Zielgruppe unterschätzen.  Doch die seien sinnvoll: Denn Wiederholungen und Wiedererkennung verstärken das Kaufinteresse.
  • Nicht zuletzt sollten Betriebe ihre Aktivitäten in sozialen Netzwerken auswerten und bei Bedarf anpassen. Denn nur Inhalte, die auf die Zielgruppe zugeschnitten sind und gesehen werden bringen Umsätze. 

Bei Instagram, Facebook, Pinterest und Co. tummeln sich nicht nur viele Betriebe – auch potenzielle Kunden nutzen Tag für Tag die sozialen Netzwerke. Eine große Chance für Handwerksbetriebe, ihre Präsenz zu stärken und sich neue Kundengruppen zu erschließen. Doch noch immer lassen Betriebe viele Möglichkeiten ungenutzt, weil sie Umsatzpotenziale im Netz unterschätzen oder nicht kennen.

Welche Fehler Betriebe in den sozialen Netzwerken vermeiden sollten und wie sie mehr Umsätze rausholen, erklärt Online-Marketing-Managerin Lisa Köppel von der dc ag – einer Digitalagentur in Kulmbach.

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Fehler 1: Sie kennen Ihre Zielgruppe nicht

Machen Sie sich bei der Ansprache auf Instagram und Co. Gedanken darüber, wen Sie ansprechen wollen? Wissen Sie, beispielsweise als Maler, ob Ihre Kunden Wände mit besonderem Putz wünschen oder eine stylische Tapete? „Wer nicht weiß, wie seine Zielgruppe tickt und wen er mit seinen Dienstleistungen ansprechen möchte, lässt im Netz wichtig Kundenkontakte liegen“, sagt Köppel. Die reine Präsenz in sozialen Netzwerken sei kein Garant dafür, dass dadurch auch Kundenkontakte entstehen.

Ihr Tipp: Überlegen Sie sich, wen Sie auf den verschiedenen Kanälen erreichen wollen. Dazu gehöre auch, dass Sie die Altersstruktur Ihrer Zielgruppe kennen, wie oft Kunden ein bestimmtes Produkt kaufen und welches Problem Ihre Zielgruppe hat, das Ihr Betrieb lösen kann. Wenn Sie das wissen, können Sie Fotos, Videos und Beiträge im Netz so zuschneiden, dass Ihre Wunsch-Zielgruppe die Informationen bekommt, die sie sucht.

Fehler 2: Eine konkrete Kontaktmöglichkeit fehlt

Ein Social-Media-Kanal ist keine Website - die Telefonnummer oder E-Mail-Adresse ist nicht immer sofort sichtbar. Wer in seinen Beiträgen nicht klar formuliert, wie potenzielle Kunden Kontakt zum Betrieb aufnehmen können, dem gehen Anfragen verloren. „Jeder Nutzer muss sofort wissen, wie er den Betrieb am besten erreichen kann“, stellt die Online-Marketing-Expertin klar. Sonst klicke er weg und suche möglicherweise das Angebot eines Wettbewerbers.

Ihr Tipp: Überlegen Sie sich, wie Sie kontaktiert werden wollen und kommunizieren Sie das. Zum Beispiel so: „Schreibt uns eine PN (Privatnachricht)“ oder „Ruft uns an unter der Nummer XY“. Wichtig laut Köppel: „Geben Sie nur die Kontaktform an, der Sie auch gerecht werden können.“ Wer also eine Telefonnummer nennt, muss sicherstellen, dass jemand abnimmt. Wer Privatnachrichten bevorzugt, sollte innerhalb weniger Stunden antworten. Wichtig ist auch, dass das Medium zur Zielgruppe passt: Ältere Kunden greifen lieber zum Hörer, die Jüngeren schicken eine Privatnachricht oder nutzen Messenger, weiß Köppel.

Fehler 3: Ihre Social-Media-Accounts sind nicht ordentlich gepflegt

Nicht jeder Handwerksbetrieb, der soziale Netzwerke nutzt, überlegt sich vorher, was er dort veröffentlichen möchte. „Manche wollen einfach nur dabei sein“, sagt Köppel. Doch wer keine Zeit oder keine Ideen für die Kanäle hat, schade sich eher. „Kunden erwarten von einem Social-Media-Auftritt regelmäßige Updates, sonst „entfolgen“ sie Ihnen.“ Die Chance, dass verlorene Nutzer wiederkommen, sei eher gering.

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Ihr Tipp: „Achten Sie darauf, dass Ihre Accounts von Beginn an gut gepflegt sind. Das macht einen professionellen Eindruck“, sagt Köppel. Zur Pflege gehöre, dass beispielsweise in der „Bio“ bei Instagram das Gewerk, der Ort, ein Link zur Website und eine Kontaktmöglichkeit eingebettet sind. Zudem sollten Betriebe regelmäßig Inhalte veröffentlichen. Das können Bilder, Videos, Stories oder Reels sein. „Bieten Sie Ihren Kunden Mehrwert“, rät die Online-Marketing-Managerin. Geben Sie Ihnen Heimwerkertipps, beantworten Sie Fragen über Ihren Betrieb oder arbeiten Sie regionale Infos mit in Ihre Beiträge ein. „Auch den Blick hinter die Kulissen finden Nutzer spannend“, sagt Köppel. Nehmen Sie Nutzer mit auf die Baustelle, ins Büro, ins Lager oder in die Werkstatt. Aufnahmen vom motivierten Team und seinen Kompetenzen werden überzeugen. Das wecke Emotionen und bringe Sympathiepunkte.

Fehler 4: Sie interagieren nicht mit Ihren Nutzern

Immer ähnliche Inhalte auf Instagram, Facebook und Co. zu posten und nicht auf Feedback zu reagieren, bringt nichts. Niemand behält Sie im Gedächtnis, wenn Sie nur mit der Masse schwimmen, weiß die Marketing-Fachfrau. Zudem kann das Nutzer langweilen und dazu führen, dass sie Ihren Feed ignorieren, keine Likes dalassen oder Beiträge nicht mehr teilen.

Ihr Tipp: Variieren Sie Ihre Beiträge, zeigen Sie mal ein Video, mal eine Bildergalerie oder Stories. Wichtig: „Regen Sie Ihre Nutzer zur Interaktion an“, rät Köppel. Lassen Sie über Produkte abstimmen oder stellen Sie Referenzen vor und fordern Feedback dazu. So binden Sie nicht nur die Nutzer, sondern erfahren mehr über ihre Wünsche und Interessen. „Lassen Sie auch zufriedene Kunden zu Wort kommen“, empfiehlt die Beraterin. Ein strahlender Kunde in seinem neuen Bad oder seiner Küche komme bei Nutzern immer gut an. „Bitten Sie Kunden, Ihre Beiträge zu teilen – das steigert die Empfehlungsrate und das Vertrauen in Ihren Betrieb“, sagt Köppel. Und Sie erhöhen die Chance einer Kontaktaufnahme. Dann können Sie sich als Experte auf Ihrem Gebiet beweisen.

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Fehler 5: Die Kommunikation auf den Kanälen und der Website ist nicht stimmig

Wenn Unternehmen mehrere Kanäle gleichzeitig bespielen kommt es vor, dass Dopplungen auftreten, Querverweise fehlen oder die Kommunikation nicht einheitlich ist. „Es passiert schnell, dass ein Wechsel zwischen „Du“ und „Sie“ stattfindet, sich Fehler in Terminen einschleichen oder wichtige Hinweise vergessen werden“, weiß Köppel. Das versunsichere die Nutzer unnötig.

Ihr Tipp: Legen Sie von Beginn an fest, ob Sie Ihre Kunden duzen oder siezen wollen? Auch die Abstimmung zwischen den Inhalten in sozialen Netzwerken und der Website sollte stimmen. „Ideal ist, wenn sich Website und Social-Media-Aktivitäten ergänzen“, sagt Köppel. So könnten Betriebe von Instagram und Co. für detaillierte Informationen oder Aktionen auf die Website verweisen. Oder von der Website aus auf ein Gewinnspiel auf Facebook hinweisen, das nur dort stattfindet. Sie betont: „Wenn mehr als eine Person die Kanäle befüllt, ist eine enge Abstimmung enorm wichtig“, betont sie. Fehler gingen zulasten der Qualität und letzten Endes auch der Anzahl der Anfragen.

Fehler 6: Sie schalten keine Werbeanzeigen

Wer eine Community aufbauen will, braucht viel Geduld. Die Netzwerke selbst bieten Hilfsmittel wie Werbeanzeigen an. Wer die nicht nutze, um seine Reichweite zu erhöhen oder Kunden auf spezielle Angebote zusätzlich hinzuweisen, lasse Aufträge liegen. „Viele unterschätzen die Effektivität und Zielgenauigkeit von Werbeanzeigen auf den Social-Media-Kanälen“, sagt Lisa Köppel. 

Ihr Tipp: Mischen Sie Ihre Inhalte mit Werbung. „Die regelmäßige Erinnerung der Nutzer an einen Betrieb und seine Dienstleistung ist für den Kaufimpuls wichtig“, erläutert Köppel. Im besten Fall schalten Betriebe auf jedem Kanal eine Anzeige, „die immer läuft“. Sie könnte beispielsweise dazu dienen, neue Zielgruppen anzusprechen oder auf ein bestimmtes Angebot zu bewerben. Oder sie könnte auf das Kontaktformular des Betriebs verweisen, damit die Hürde für die Kontaktaufnahme verringert wird. „Werbeanzeigen können auch Referenzen von glücklichen Kunden sein“, betont sie. Wichtig sei, ansprechende Motive wie Bilder und Videos zu wählen und diese immer mal wieder zu tauschen, um neue Impulse zu schaffen.  

Fehler 7: Sie werten Ihre Social-Media-Aktivitäten nicht aus

Aus Zeitgründen oder Unwissen komme es vor, dass Betriebe keine Erfolgsbetrachtung ihrer Aktivitäten in sozialen Netzwerken vornehmen, sagt Köppel. Doch dann wisse niemand, welche Beiträge und Formate erfolgreich sind und wofür sich der Aufwand nicht lohnt. Daher sei es wichtig festzulegen, welche Ziele Betriebe mit ihren Accounts verfolgen.

Ihr Tipp: „Unternehmen, die regelmäßig bei Instagram, Facebook oder anderswo posten, sollten den Erfolg ihrer Beiträge unbedingt in regelmäßigen Abständen auswerten“, sagt die Marketing-Expertin. Sie empfiehlt den Blick in die Statistik– je nach Häufigkeit des Postens – wöchentlich oder monatlich. Anhand der Daten erhalten Betriebe wertvolle Informationen darüber, welche Reichweiten Beiträge erzielen, wie gut sie geklickt werden, aus welcher Altersgruppe die meisten Likes kommen und was thematisch gefragt ist. „Daraus können Sie ableiten, welche Formate sie zum Ziel bringen oder was sie ändern sollten“, betont Köppel. „Nur durch eine detaillierte Auswertung anschließende Anpassung können Sie die Angebote besser auf die Zielgruppe zuschneiden.“

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