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Kompetent auftreten!

8 Tipps für den richtigen Händedruck

Beim Kunden zählt der erste Eindruck; dazu gehört auch ein angenehmer Handschlag. Doch wann gibt man die Hand und wann nicht? Und wie macht man es am Besten? 8 Tipps für den richtigen Händedruck.

Ob Sie Ihrem Gegenüber die Hand geben, entscheiden Sie selbst. „Das kommt ganz auf das Feingefühl der Person an“, sagt Gregor Wittke, Diplom-Psychologe aus Berlin.

Generell gilt in unserem Kulturkreis der Handschlag zur Begrüßung als freundliche Geste. „Es ist wie ein Angebot, die Distanz abzubauen und wird meist positiv aufgefasst“, ergänzt Wittke.

Kulturhistorisch bedeutet ein Handschlag Offenheit: Wer nichts in der Hand hat und sie seinem Gegenüber reicht ist „unbewaffnet“. Als Kontaktaufnahme spricht also nichts dagegen, wenn Sie von sich aus jemandem die Hand geben.

Die ersten Sekunden zählen
Wenn Sie einen Kunden oder Geschäftspartner treffen, entscheiden die ersten Sekunden darüber, ob Sie ihnen sympathisch sind oder nicht. „Das erste Signal ist der Blickkontakt“, erklärt Wittke. Erst danach entscheidet man, ob die Hand ausgestreckt wird, oder nicht.

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1. Nicht mit der Tür ins Haus fallen


Wenn Sie zum Kunden kommen und Ihnen die Tür aufgemacht wird, schauen Sie zur Begrüßung die Person an. Stürmen Sie nicht gleich rein oder strecken Sie sofort die Hand aus. Erst wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie „angekommen“ sind, geben Sie die Hand.

Zur Begrüßung ist ein Handschlag verbindlich und wird immer wahrgenommen. Sie zeigen, dass Sie Kontakt zum Kunden aufnehmen wollen. Wenn Sie nur „Hallo“ sagen, ohne die Hand zu geben, könnte das so ausgelegt werden, dass Sie kein Interesse am Geschäft haben. Ein sympathischer Händedruck ist die Basis für eine gute Geschäfts- und Beziehungsebene.

Wenn der Kunde wiederum Ihre Hand nicht annimmt, signalisiert das eine ablehnende Haltung. Dann sollten Sie das Gespräch suchen und die Verweigerung hinterfragen. Aber das komme selten vor, mein Wittke.

2. Der Gastgeber heißt willkommen
Kommt jedoch ein Kunde zu Ihnen ins Geschäft, entscheiden Sie, wieviel Zeit vergeht, bevor Sie die Hand geben. Gehen Sie sicher, dass Sie das volle Interesse haben, dann reichen Sie in jedem Fall Ihre Hand. „Das versteht sich auch als Willkommensgruß“, sagt Wittke. Und es ist ein Zeichen von Freundlichkeit, Kompetenz und Interesse. Alles andere würde von Gästen als unhöflich empfunden werden und vielleicht den Auftrag verhindern.

3. Zum Abschied immer die Hand geben
Geben Sie bei der Verabschiedung immer die Hand. Egal, ob Sie vom Kunden weggehen oder jemand bei Ihnen war. Dann wird man Sie in guter Erinnerung behalten. Zugleich signalisiert das Verbindlichkeit und ist eine freundliche Geste.

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4. Der „richtige“ Händedruck


In unseren Breitengraden gibt es einen Händedruck, der als „richtig“ beziehungsweise „neutral“ bewertet wird. Zunächst gehört dazu eine aufrechte Haltung. Arm und Hand befinden sich parallel zum Boden. Der Arm ist nicht voll durchgestreckt, sondern leicht angewinkelt. Die Hand ist gerade, der Daumen zeigt nach oben. Die Handoberseite ist weder nach oben noch nach unten gewendet.

Die Dauer des Händedrucks hängt davon ab, wie innig der Kontakt zwischen zwei Personen ist. Generell gilt: Ein bis drei Mal schütteln. Kennen Sie den Kunden schon lange und persönlich, spricht nichts dagegen, wenn Sie öfter „schütteln“, um beispielsweise Ihre Freude auszudrücken. Die Hand gleich loszulassen, wäre fatal. Das würde bedeuten, Sie wollen den Kontakt schnell wieder abbrechen.

Ergänzende Tipps:

  • Ein steif nach vorn ausgestreckter Arm bedeutet, dass Sie auf Distanz gehen wollen.
  • Drücken Sie zu doll zu, signalisiert es Dominanz und kommt nicht gut an.
  • Ein zu schlaffer Händedruck bedeutet Unentschlossenheit – auch das kann Ihrer Geschäftsbeziehung schaden. Denn wer schon beim Händedruck nicht entschlossen auftritt, kann auch keine saubere Arbeit abliefern – so zumindest könnte es Ihnen ausgelegt werden.

Nächste Seite: Was Sie beim Händedruck auf jeden Fall vermeiden sollten.

5. Vorsicht: Die Hand nicht drehen


Fernab des „richtigen“ Händedrucks gibt es einige Abweichungen. Nehmen Sie beispielsweise die Hand des Kunden und drehen Ihre Hand bewusst nach oben, signalisiert das Dominanz. Auch wenn Sie das unbewusst machen, wird der Kunde das wahrnehmen.

Es kommt nicht immer gut an, weil sich der Kunde unter Umständen „überrannt“ fühlt und das auf die Geschäftsbeziehung überträgt. Müssen Sie mit anderen Geschäftspartnern Ihre Kräfte messen, spricht in bestimmten Fällen laut Wittke jedoch nichts dagegen, mit der Hand zu signalisieren, wer der Stärkere ist.

6. Die zweite Hand ist zweideutig
Ob Sie die zweite Hand auf die Hand des anderen legen und zugreifen, hängt auch von der jeweiligen Situation ab. Laut Knigge ist es herzlich gemeint. In einem freundschaftlichen Kontext sieht auch Gregor Wittke keine Probleme. Doch er warnt: Es kann auch aggressiv und zu dominant aufgefasst werden. „Das poltert zu sehr“, sagt der Experte und rät davon ab.

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7. Üben Sie den Händedruck


Merken Sie, dass Kunden auf Ihren Händedruck komisch reagieren, machen Sie vielleicht irgendetwas verkehrt. Das sollten Sie zum Anlass nehmen, Ihren Händedruck bei einer vertrauten Person zu überprüfen. Merkt er oder sie, dass Sie beispielsweise zu fest zudrücken, müssen Sie das sofort ändern. Denn Kunden werden Sie nicht darauf ansprechen, sondern nur merkwürdig reagieren. Testen Sie Ihren Handschlag und, wenn nötig, verbessern Sie ihn!

8. Andere Länder – andere Sitten
Sollten Sie Geschäfte auch außerhalb Deutschlands machen, informieren Sie sich vorher, ob auch da der Handschlag positiv bewertet wird. Besonders in asiatischen oder arabischen Ländern ist es nicht üblich, Hände zu reichen. Machen Sie sich also schlau, welche Gesten Sie anstatt des Händedrucks parat haben müssen. Sonst können Sie sich im Vorfeld Geschäfte kaputtmachen.

(ja)


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