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Foto: handwerk.com

Öffentliche Ausschreibungen? So nicht!

9 Forderungen an die Öffis!

Was muss sich bei öffentlichen Aufträgen ändern, damit Sie sich wieder beteiligen? Hier die Forderungen der handwerk.com-Leser!

Hessische Handwerker wollen die Vergabepraxis bei öffentlichen Aufträgen verändern. Sie hatten gefordert, Aufträge nicht automatisch an den Billigsten zu vergeben, nur noch Subunternehmer mit einer Unbedenklichkeitsbescheinigung einzusetzen und die Kontrollen durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) zu erhöhen.

Da muss noch einiges mehr passieren!
Würde das ausreichen, damit Sie sich sich wieder an solchen Ausschreibungen beteiligen, hatten wir gefragt. Ihre Antworten sind eindeutig: Das genügt nicht!

Elektromeister Jörg Tuguntke aus Bremerhaven zum Beispiel hat drei klare Forderungen:

  • Von vornherein müssen das "billigste" und das "teuerste" Angebot von der Vergabe ausgeschlossen werden.
  • Die Einhaltung der technischen Vorschriften und vertraglichen Vereinbarungen muss tatsächlich kontrolliert werden, um Pfusch zu verhindern.
  • Handwerker dürfen nicht mehr für Fehler des Planers bei der Ausschreibung verantwortlich gemacht werden.

„DANN würde ich evtl. auch mal wieder an einer Ausschreibung teilnehmen“, schreibt der Handwerker.



Nächste Seite: Was beim Einsatz von Subunternehmern und Leiharbeitern passieren muss!

Weniger Subunternehmer und Minuspunkte für lange Wege!

Elektromeister Klaus Wolf sieht vor allem Änderungsbedarf beim Einsatz von Subunternehmern und Leiharbeitern auf öffentlichen Baustellen:

  • Die Übertragung des kompletten Auftrags an Subunternehmer müsste verboten werden. Höchstens 25 Prozent des Auftrags dürften von Subunternehmern oder Leiharbeitern ausgeführt werden.  

  • In allen Branchen sollten Leiharbeiter nur begrenzt beschäftigt werden dürfen. Höchstdauer: 6 Wochen. „Das ist natürlich auch wieder schwer zu kontrollieren, sollte aber vom Auftraggeber kontrolliert werden“, schreibt Wolf. 

Das alleine würde Wolf allerdings nicht genügen. Ebenso wichtig sind ihm diese Punkte:



  • Minuspunkte vergeben: „Wer mehr als 100 km Anreise hat, bekommt Minuspunkte.“  
  • Pluspunkte sollte es hingegen geben, wenn eine Firma schon mehrere Aufträge zur Zufriedenheit ausgeführt hat.
  • Und auch für die Vergabe nach dem Preis hat er einen Vorschlag: „Das Allerbeste wäre aber, einfach den Durchschnittspreis aller Angebote errechnen, und wer dem am nächsten kommt, bekommt den Auftrag. "

Elektromeister Christoph Hensel aus Berlin ist zwar auch unzufrieden. Doch er glaubt nicht, dass sich ernsthaft bei der Vergabe öffentlicher Aufträge etwas ändern wird. Es sei denn:



  • „Hier bedarf es einer Anweisung aus höchster Bundesebene, damit in den Amtsstuben ein Umdenken einsetzt.“
Nächste Seite: Änderungen – wie realistisch ist das überhaupt?

"Nett Vorschläge – aber unrealistisch"?

Für nett, aber „völlig unrealistisch“ hält hingegen handwerk.com-User „Werpup“ die Vorschläge:

  • „Eine Vergabestelle wird immer das günstigste Angebot nehmen, sonst macht sie sich rechtlich extrem angreifbar. Wer macht das schon freiwillig.“  

  • Und Unternehmen aus dem europäischen Ausland können man „nun mal nicht verbieten, in Deutschland zu den Konditionen des Heimatlandes zu arbeiten. Ob das gut ist oder nicht, ist eine andere Sache“.

  • Den Nutzen von mehr FKS-Kontrollen bezweifelt Werpub: „Sobald einer sagt: ‚Ich bin selbstständig‘, können und wollen die nichts mehr machen. Kann doch jeder selbst entscheiden für wie wenig Geld er arbeitet.“

Wie sehen Sie das?

Sind die Vorschläge der Kollegen sinnvoll – aber unrealistisch? Was müsste passieren, damit sich etwas bewegt in den Amtsstuben?

Schreiben Sie uns!

 


 

(jw)

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