Das Bildungsraster oder der sogenannte "Deutsche Qualifikationsrahmen" (DQR) soll Schulabschlüsse, Ausbildungen, Fortbildungen und Studien auf acht Stufen nach ihrem Wert sortieren, berichtet das Handelsblatt, und zwar europaweit. Vorteil auch für deutsche Unternehmen: Sie könnten künftig die Ausbildung ausländischer Bewerber besser beurteilen.
An sich eine feine Sache. Doch deutsche Kultusminister ordnen Abiturienten auf Stufe fünf, und damit einen Rang über Gesellen mit dreijähriger Berufsausbildung ein. Im Unterschied übrigens zu anderen europäischen Ländern wie Großbritannien, Österreich oder Frankreich. Die sehen ihre Hochschulzugangsberechtigungen auf Stufe vier, und damit gleichrangig mit einer betrieblichen Ausbildung.
Leistungsstarke Schüler könnten das Signal bekommen, dass eine höchst anspruchsvolle Berufsausbildung weniger wert sei als ihr Schulabschluss, schreibt das Handelsblatt. Und das könnte den Nachwuchsmangel an qualifizierten Fachkräften im Handwerk noch verschärfen.
Die Wirtschaftsverbände, darunter auch das Handwerk, haben dem Blatt zufolge nun eine gemeinsame Stellungnahme abgegeben, um im Bildungsausschuss des Bundestages angehört zu werden.
Was meinen Sie zum Bildungsraster? Ist das Abitur mehr wert als eine Ausbildung im Handwerk? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.
(bw)