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Foto: handwerk.com

Schritt für Schritt ein Netz aufbauen

Acht Tipps für Ihren Start ins Online Marketing

Facebook, Homepage, Blogs und Co. - was lockt im Netz neue Kunden wirklich in Ihren Betrieb? Mit diesen Tipps kommen Sie im Web weiter - Schritt für Schritt.

Über 51 Millionen Deutsche sind im Netz unterwegs. Fast 70 Prozent kaufen auch online ein. Wer als Unternehmer online aktiv ist, hat gute Chancen, neue Kunden zu gewinnen, sagt Stefanie Corinna Hacke, Online-Marketing-Expertin von der Schlüterschen Verlagsgesellschaft. Wichtig ist ein gutes Ranking bei den Suchmaschinen: “Sind Sie nicht bei Google, existieren Sie online nicht”, betont die Expertin.

Welche Chancen sich für Handwerksbetriebe im Web verbergen, zeigt die nächste Zahl, die die Fachfrau nennt: 47 Millionen Mal wird täglich auf Google nach einem guten Dienstleister in der Nähe gesucht. Grund genug also, sich im Web zu tummeln. Worauf es dabei ankommt, zeigen diese acht Tipps von Stefanie Corinna Hacke:



Bauen Sie Ihren Web-Auftritt nach SEO-Kriterien auf!
Die Suchmaschine Google besitzt einen Ranking-Algorithmus, nachdem sie die Webseiten in der Ergebnisliste platziert. Welchen Kriterien die Suchmaschine welche Gewichtung zuteilt, weiß niemand außer Google genau. Dazu ändert Google die Kriterien des Ranking-Algorithmus' stetig.

Um die eigene Webseite attraktiver und für die Robots der Suchmaschinen besser auslesbar zu machen, helfen technische Optimierungen: Google ist eine Textsuchmaschine. Damit Bilder ausgelesen werden können benötigen sie eine Bildbeschreibung im Quelltext (Alt-Tag) ähnlich einer Bildunterschrift, die das Bild beschreibt. Außerdem müssen Texte gut gegliedert und mit den richtigen Auszeichnungen für Überschrift, Unterzeile und Fließtext versehen sein.

„Dann legen Google und Co. großen Wert auf ,Unique Content‘, also solche Inhalte, die einzigartig sind“, erläuterte Hacke weiter. Sie sollten die Finger von vorgefertigten Texten lassen. „Wenn Google die identischen Texte auf verschiedenen Webseiten findet, weiß die Suchmaschine gar nicht, was Sie genau machen, oder ob es sich um das gleiche Unternehmen handelt. Das kann negative Auswirkungen auf die Bewertung haben und Ihre Webseite kann schnell von den relevanten ersten Ergebnisseiten rutschen“, warnt die Marketing-Expertin. All das nennen Web-Experten SEO. Die Abkürzung steht für Search Engine Optimization, also Suchmaschinenoptimierung.

Was Sie im Web sonst noch weiter bringt, lesen Sie auf Seite 2.

Von Verzeichnissen bis Blogs


Nutzen Sie Verzeichniseinträge
Nach Hackes Worten werden Anzeigen in Verzeichnis-Seiten als unaufdringlich empfunden. Im Gegenteil: “Hier erwartet der Kunde sie”. Entsprechend hoch sei die Quote der Nutzer, die sich im Anschluss an eine Suche zum Kauf entscheiden. Sie liegt bei 82,1 Prozent. Neben den Gelben Seiten nennt Hacke auch Portale wie meinestadt.de, suche-handwerk.de, wer-liefert-was und klicktel. Verzeichnisse stehen bei ganz vielen lokalen Suchen (Branche und Ort z.B. Maler Hannover) bei Google auf den ersten Plätzen. Denn die Verzeichnisse sind genau so aufgebaut und liefern so ideale Kriterien für die Suche.

Nutzen Sie Google AdWords
"Die Werbeanzeigen werden bei der Google-Suche angezeigt. Sie bezahlen nur, wenn ein Kunde auf Ihre Anzeige klickt (Cost-per-Click). Außerdem können Sie die Kriterien, unter denen Sie gefunden werden, frei definieren. Wenn Sie zum Beispiel nicht unter den Schlagworten ,Maler, Hannover, preiswert’ gefunden werden wollen, lässt sich das einrichten.” Sie bestimmen die Anzeigen-Auslieferungskriterien, entsprechend Ihrer Zielgruppe.

Schreiben Sie einen Blog
Mit einem Blog können Sie über den Alltag in Ihrem Betrieb berichten. Ein Blog spiegelt die Ereignisse wider, die bei einem Konzert hinter der Bühne passieren, verdeutlicht Hacke. Den Kunden zum Schmunzeln bringen oder ihn mit interessanten Informationen versorgen. Dem sogenannten Mehrwert. Überlegen Sie, was würden Sie gerne über ein Unternehmen, Produkt oder Anbieter wissen wollen. Was würde Sie als Kunden an das Unternehmen binden, was würden Sie als sinnvolle Ergänzung sehen? Als ein gutes Beispiel verweist Hacke auf die Webseite von Fleischermeister Ludger Freese. Er bloggt seit Jahren unter der Adresse blog.fleischerei-freese.de und plaudert über alles Mögliche, was den Fleischermeister bewegt. Es ist eine Mischung aus persönlichen Erlebnissen, Kundengeschichten, Veranstaltungen, Produkten und vielem mehr. Und das betreibt Herr Freese äußerst erfolgreich.

Spannen Sie ein Netz
Neben der kontinuierlichen Kundenbindung haben Blogs aber noch einen zweiten, technischen Vorzug: Mit jedem Eintrag generiert sich ein neuer Link zu Ihrer Webseite. „Jeder Link verbreitet Sie weiter im Internet, somit findet die Suchmaschine viel mehr Content zu Ihnen, den sie anzeigen kann. Je mehr Content gefunden wird, umso wichtiger scheinen Sie für Google”, stellt Hacke klar. Das funktioniere ganz ähnlich wie das Netz einer Spinne: Je stabiler das ist, umso größer ist die Chance der Spinne, die „Beute“ zu fangen. Ganz ähnlich sei das mit der Webseite Ihres Unternehmens: Je größer deren Reichweite im Netz ist, umso leichter landen potenzielle Kunden bei Ihnen.

Immer mehr Internet-Nutzer sind mit dem Smartphone unterwegs. Was heißt das für Ihre Webseite? Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite.

Von Bewertungsportalen bis zur mobilen Webseite

Bewertungsportale und Kundenbewertungen aktiv nutzen
Fahren Sie noch in den Urlaub, ohne das Hotel vorher bei Seiten wie holiday-check.de und Co. überprüft zu haben? Das tut kaum noch jemand, sagt die Fachfrau und verdeutlicht, wie wichtig Bewertungsportale im Netz inzwischen sind. Ganz egal, ob Kennst Du einen, Yelp oder lokale Portale wie golocal – Hacke empfiehlt den Unternehmern, zunächst einmal zu schauen, ob die eigenen Betriebe dort nicht schon längst gelistet und bewertet sind. Sonst rät sie, Kunden auf diese Möglichkeit des Feedbacks hinzuweisen. Denn: „Je stärker Sie in solchen Portalen vertreten sind, umso glaubwürdiger und ,objektiver‘ wird die Qualität Ihrer Arbeit und Sie stecken auch leichter mal einen möglichen negativen Eintrag weg.”

Webseite für Nutzer mobiler Endgeräte optimieren
Die Zahl der Internetnutzer, die mit mobilen Endgeräten unterwegs sind, nimmt sprunghaft zu. Darauf sollten Unternehmen ebenfalls reagieren und ihre Webseiten so optimieren, dass sie auch auf mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones optisch ansprechend und technisch optimiert angezeigt werden.

Alles in allem stehe aber auch fest, dass “Online Marketing nicht von heute auf morgen zu mehr Umsatz führt. Vielmehr gehe es hier um die Kundenbindung und -pflege”, betont Hacke abschließend.

Online bereits gut unterwegs ist Nicole Leiffermann. Was rät sie Neueinsteigern aufgrund ihrer praktischen Erfahrung? Lesen Sie auch die letzte Seite des Textes.

Praxistipps von Nicole Leiffermann

“Als wir mit Facebook loslegen wollten, hatte ich erst mal ganz schöne Manschetten”, räumt Nicole Leiffermann vom gleichnamigen Tischlereibetrieb in Wunstorf bei Hannover ganz offen ein. Um ihre Hemmschwellen abzubauen, bekam sie den Tipp, sich erst einmal privat anzumelden, um zu gucken, was bei Facebook eigentlich los ist. “Erst nachdem ich mich einige Zeit umgesehen hatte, habe ich mich mit dem Betrieb angemeldet”. Doch dann stand die Unternehmerfrau gleich vor zwei neuen Hemmnissen:

Hemmschwelle I
“Meine Finger ruhten meist minutenlang über dem Button “Posten”. Das war in der Anfangszeit immer so”, sagt sie. Wie kommt das an? Wer will das lesen? Oft sei sie unsicher gewesen, ob ihre Nachrichten im Web gut ankommen. Inzwischen habe sie sich aber daran gewöhnt und das Bedienen der Sozialen Netze macht ihr Spaß.

Hemmschwellle II
Eine zweite, bald noch viel größere Hemmschwelle waren Leifermanns Mitarbeiter. “Die haben das rundheraus abgelehnt”, sagt die Unternehmerin. “Es gab große Vorbehalte. Vor allem wollte niemand im Bild gezeigt werden”. Also habe sie damit angefangen, ganz allgemeine Themen zu posten. Der Durchbruch gelang ihr erst eine ganze Zeit später. “Wir hatten einen Prüfer im Haus. Nachdem wir bestanden hatten, nahm der größte Facebook-Gegner das Zertifikat entgegen. Wir hatten nur dieses eine Foto, das ich natürlich gern posten wollte. Das wollte unser Mitarbeiter dann auch. Seitdem läuft es prima”, sagt Leiffermann.

Und wie funktioniert das in der Praxis? “Die Jungs machen bei der Arbeit die Fotos. Über WhatsApp landen die Bilder bei mir im Betrieb. Im Schnitt poste ich zwei bis vier Mal die Woche etwas bei Facebook. Unter dem Strich kostet mich das nicht mehr als eine halbe bis dreiviertel Stunde die Woche.” Das motiviert inzwischen rund 120 potenzielle Kunden, Leiffermann auf Facebook zu folgen.

(ha)

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