Anlässlich der Berichte über den Diebstahl von 1,2 Milliarden Kennwörtern und Nutzerdaten ist laut Hightech-Verband Bitkom äußerste Vorsicht geboten. Die Internetnutzer sollten daher die folgenden Regeln beherzigen:
1. Verwenden Sie bei wichtigen Online-Diensten niemals das gleiche Passwort!
Hüten Sie sich bei Diensten mit besonders sensiblen Daten wie E-Mail, Sozialen Netzwerken oder Online-Banking davor, Passwörter zu nutzen, die Sie auch anderswo verwenden! Das ist zwar ein bequemer Weg, aber wenn Hacker dieses eine Passwort ausfindig machen, sind alle dadurch abgesicherten Zugänge ohne Schutz.
2. Ändern Sie die Passwörter routinemäßig!
Haben Sie Ihr Passwort nicht selbst gewählt, sondern zugewiesen bekommen? In diesem Fall sollten Sie es umgehend ändern! Generell sollten Sie Ihre wichtigsten Passwörter spätestens alle drei Monate abwandeln. Stellen Sie Ihren Computer am besten so ein, dass er Sie an den fälligen Wechsel erinnert.
3. Suchen Sie starke Passwörter aus!
Als „stark“ wird ein Passwort laut Bitkom bezeichnet, wenn es mindestens acht Zeichen lang ist und möglichst aus einer zufälligen Reihenfolge von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen besteht. Grundsätzlich gilt: Je länger das Passwort ausfällt, desto schwerer ist es zu knacken.
Auf Seite 2 erfahren Sie, welche Art von Passwörtern Sie vermeiden sollten.
4. Wählen Sie keine Passwörter mit persönlichem Bezug!
Machen Sie es den Cyber-Dieben nicht unnötig leicht: Namen von Kindern, Ehepartnern und Haustieren oder andere Passwörter mit Bezug zu Ihrer Person wie Geburtstage, Autokennzeichen oder Berufsbezeichnungen sind leicht zu erraten.
5. Schreiben Sie Ihre Passwörter nicht auf!
Am besten können Sie Ihr Passwort dadurch schützen, dass Sie es nirgendwo schriftlich dokumentieren, sondern es sich nur merken.
6. Vermeiden Sie es, Passwörter automatisch speichern zu lassen!
Die meisten Internet-Browser-Programme ermöglichen es, Passwörter für bestimmte Webseiten speichern zu lassen. In der Regel werden sie jedoch unverschlüsselt im Computer gespeichert. Daher sollten Sie niemals von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, wenn der jeweilige Computer für andere Leute frei zugänglich ist.
Lesen Sie auf Seite 3, was Ihnen "Passwortsafes" bringen.
7. Benutzen Sie "Passwortsafes" als Hilfsmittel!
Ganz ohne technische Hilfen wird es schwer, die obigen Hinweise für die sichere Passwort-Generierung und -Verwaltung umzusetzen. Eine Lösung können sogenannte Passwortsafes oder Passwort-Manager sein. Diese Programme sind als freie oder kommerzielle Software erhältlich. Marc Fliehe, IT-Sicherheitsexperte des Bitkom-Verbandes, nennt drei wesentliche Vorteile:
- Die Programme generieren starke Passwörter nach den oben genannten Kriterien.
- Sie weisen ein neues Passwort einer speziellen Internetseite zu und füllen das Passwortfeld dann jedes Mal automatisch aus. „Die Nutzer müssen das Passwort dafür gar nicht im Klartext kennen“, erklärt Fliehe.
- Sie speichern alle Passwörter in verschlüsselter Form und müssen sich nur ein einziges, möglichst sicheres Master-Passwort merken. Sollten Sie es allerdings vergessen oder aus Versehen verraten, können Sie die anderen nicht mehr nutzen.
8. Setzen Sie die "Zwei-Faktor-Authentifizierung" ein!
Wo möglich, sollten Sie nach Empfehlung des Bitkom-Verbandes eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. Dabei bekommen Sie nach Eingabe des Passworts einen Sicherheitscode auf Ihr Handy geschickt, den Sie zusätzlich eingeben müssen. Ähnliche Verfahren werden seit langem beim Online-Banking eingesetzt. Wenn Dritte in den Besitz von Benutzernamen und Passwort kommen, können sie diese ohne das entsprechende Handy, auf das die Sicherheitscodes gesendet werden, nicht verwenden.
(afu)
Diese Themen könnten ebenfalls interessant für Sie sein: