Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an, sang Udo Jürgens schon 1978 und sieht sich inzwischen von Forschungsergebnissen eindrucksvoll bestätigt. Aktuelles Fazit der Studie Einkommenssituation und -verwendung älterer Menschen im Auftrag des nordrhein-westfälischen Familienministeriums: Seniorinnen und Senioren sind anspruchsvolle Kunden mit beachtlicher Kaufkraft.
Altersgerechte Produkte bieten der Studie zufolge nicht nur eine Riesen-Chance für die Wirtschaft, sondern zudem ein Potenzial von über 100 000 Arbeitsplätzen allein in Nordrhein-Westfalen. Nach Angaben der Wissenschaftler stehen pro Seniorenhaushalt monatlich 1492 Euro zur Verfügung. Ein Drittel davon werde für das Wohnen verwendet.
Die gute Nachricht hat jedoch einen Haken: Die besonderen Bedürfnisse alter Menschen sind für viele Unternehmer böhmische Dörfer. Auf der anderen Seite fehlt auch den Senioren oftmals das Wissen, was bei Produkten und Dienstleistungen prinzipiell möglich und finanzierbar ist, beschreibt Michael Cirkel von der NRW-Landesinitiative Seniorenwirtschaft ein bundesweites Dilemma.
Handwerkern empfiehlt der Sozialwissenschaftler das Know-how von Wohnberatungsstellen zu nutzen. Diese hielten alltagsnahe Informationen über Wohnbedürfnisse älterer Menschen bereit und seien zudem eine Inspirationsquelle für neue Produkte und Dienstleistungen.
Doch auch konkrete Schulungsangebote und Zertifizierungsmöglichkeiten stehen bereit. Vorreiter ist hier
die Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik in Iserlohn. Gemeinsam mit dem TÜV Rheinland/ Berlin-Brandenburg und in Kooperation mit dem Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima bietet sie mehrtägige Zertifizierungsmodule, die teilnehmende Betriebe im Wachstumsmarkt der Senioren eine herausgehobene Stellung sichern.
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"Marktpotenzial der Senioren nutzen"