Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat das
Bekenntnis der Wirtschaft zur Mitbestimmung bekräftigt, lehnt ihre
Ausweitung aber entschieden ab. "Die deutsche Wirtschaft bejaht das
vorhandene Mitbestimmungsgesetz durchaus" sagte er im
Südwestrundfunk. Es werde in den meisten Unternehmen erfolgreich
angewendet. Die von der Koalition mit der Reform des
Betriebsverfassungsgesetzes angestrebte Verstärkung der Mitsprache
der Betriebsräte sei aber der falsche Weg.
Wenn eine Anpassung an veränderte Verhältnisse gewollt sei, müsse
"in Richtung mehr Flexibilisierung, Lockerung und Verkürzung von
Fristen und dergleichen mehr gehen". Hundt warf der Bundesregierung
generell eine zunehmend gewerkschaftsfreundliche Politik vor. Es sei
bedauerlich, dass sie nach einigen positiven Reformschritten nun
glaube, ihr Arbeitnehmerklientel schon auf die nächste Wahl
einstimmen zu müssen.