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Foto: handwerk.com

Smart Home

So lernt Ihr Haus das Denken

Smart Home - davon hat jeder schon gehört. Nur zu wenig Konkretes. Die Gebäudetechniker von Natelberg sind Spezialisten auf dem Gebiet. Sie wissen, was das Smart Home kann und worauf es beim Kauf ankommt.

Energiesparend gelüftet
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Wenn Heike Jürgens ihre Küche ordentlich durchlüften will, braucht sie sich um ihren Energieverbrauch keine Sorgen zu machen. Kaum hat sie den Fenstergriff betätigt, registriert das der automatische Stellantrieb am Heizkörper und senkt die Zieltemperatur im Raum auf 15 Grad ab. Die Heizung bleibt kalt bis das Fenster geschlossen wird. Erst dann stellt das Gerät den Heizkörper wieder auf Wohlfühltemperatur ein. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn das Haus ein bisschen mitdenkt“, sagt Heike Jürgens.

Ihr neues Smart-Home-System ist erst seit wenigen Tagen aktiv. Bei Einbruch schlagen nun Sensoren in Fenstern und Türen Alarm. Die smarte Heizfunktion und eine Lichtsteuerung hat sich Jürgens als Komfort-Extras mit einbauen lassen.

Ziel: langfristige Kundenbindung
Die Installation übernahm Natelberg Gebäudetechnik aus Rhauderfehn. Die Ostfriesen rüsten Gebäude vom Einfamilienhaus bis zum Bürokomplex aus. Die Smart-Home-Technik ist ein Zweig davon. Der hat sich bei Natelberg aus der energetischen Gebäudetechnik entwickelt. „Die besteht aus Sanitär- und Klimatechnik, Energie und Komfort“, erklärt Folker Natelberg. „Da ist man schnell in der Digitalisierung.“

Im schlauen Heim gibt es die auf zwei Wegen - per Funk und Kabel: Seite 2

Vielfältige Angebote
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Vernetzt per Funk oder Kabel

Smartes Bad
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Bei Natelberg haben Kunden mehrere Möglichkeiten, ihr Haus digital zu vernetzen. Für seine Premiumangebote hat der Betrieb mit mehreren Herstellern eine Kooperation geschlossen. Hier basiert die Vernetzung nicht – wie für die Smart-Home-Technik typisch – auf Funktechnologie. Stattdessen werden alle Teile des intelligenten Hauses mit seiner zentralen Steuereinheit verkabelt.

Nur für die Bedienung des Systems stehen kabellose Schnittstellen bereit. Dieses Lösung ist zwar kostenintensiv und eignet sich nur für Neubauten oder umfangreiche Sanierungen, ermöglicht aber ein Maximum an Vernetzung. „Das Tablet wird zur Schaltzentrale“, sagt Folker Natelberg. Mit ihm lässt sich etwa die Waschmaschine starten, der Kaffee aufsetzen, zentral Musik und Lichter steuern oder auch das Badewasser einlassen. Und ist das Haus einige Tage unbesetzt, sorgt eine Anwesenheitssimulation für die Bedienung von Jalousien, Lampen oder auch dem Fernseher.

Steuerung per App
Steuern lassen sich die Funktionen vor Ort an ­Bedienpaneelen oder mit dem Tablet und einer App von zu Hause oder unterwegs. Wichtig für die Gebäudetechniker: Die gesamte Haustechnik kommt zentral aus einer Hand. Dafür sorgt der Betrieb mit seinen 160 Mitarbeitern. „Durch unsere Herstellerkooperation können Kunden die gesamte Technik zentral mit einer App bedienen“, sagt Natelberg.

Dieses Angebot hat Natelberg Gebäudetechnik im letzten Jahr durch ein funkbasiertes Smart-Home-System ergänzt. Herzstück ist eine kleine Serverbox, die die Integration des Systems in Haus, Wohnung oder Büro ermöglicht.

„Die meisten unserer Kunden kommen über das Bedürfnis nach Sicherheit zu den Smart-Home-Angeboten“, sagt Torsten Schön, bei Natelberg zuständig für die intelligente Funkvernetzung. „Oder sie möchten Energie sparen“. Diese Themen bringen die Kunden laut Schön dazu, sich mit der Technologie auseinanderzusetzen. „Erst daraus entsteht das Interesse an mehr Komfort durch Smart Home.“

Unübersichtlich: viele Standards
Die Technologie unterstützt dieses Kundenverhalten. Die verschiedenen Produkte lassen sich nach und nach in das System integrieren. Allerdings gilt dabei eine Einschränkung: „Sie müssen alle den gleichen Funk-Standard nutzen“, erklärt Schön. Drei Hauptstandards gibt es: Enocean, Z-Wave und Zigbee. Erschwerend kommt hinzu: „Viele Hersteller entwickeln aufbauend auf diesen Standards zusätzlich eigene Standards, die nur mit ihren Produkten kompatibel sind“, sagt Schön.

Die Krux mit dem Standard, sie lässt sich lösen: Seite 3

Vernetzte Lampe
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Herausforderung: Offenheit im System

Nicht nur per App
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Aus Herstellersicht ist das nachvollziehbar, für Dienstleister wie Natelberg und die Kunden ist es ein Problem: Würden sie sich auf einen Hersteller festlegen, wären sie von ihm abhängig und könnten nicht auf das Sortiment der Wettbewerber zurückgreifen. Allerdings ist das Problem lösbar. „Wir kooperieren mit einem Smart-Home-Anbieter, der alle drei Funkstandards bedient“, sagt Schön. So können die Kunden herstellerübergreifend unterschiedliche Produkte nutzen.

Wie einfach die Integration einer neuen Komponente in das Smart-Home-System ist, zeigt der Berater direkt an einem Beispiel. Torsten Schön packt eine noch unbenutzte Tischlampe aus. Dann startet er die Smart-Home-App, ein Touch auf das Plussymbol legt ein neues Gerät an. Alle kompatiblen Produkte sind dort aufgeführt, Schön muss nur das passende auswählen. Innerhalb von höchstens einer Minute ist die Lampe eingerichtet. Nun kann sie einem Raum zugeordnet und konfiguriert werden. Über die App werden alle Geräte beliebig gesteuert.

Schritt für Schritt erweitert
Praktisch: Die einzelnen Endgeräte lassen sich über den zentralen Server untereinander in Beziehung setzen. So wie im Haus von Heike Jürgens der Heizungsstellantrieb auf das Signal des Fenstergriffs reagiert, könnte ein Einbruchsensor beispielsweise einen akustischen Alarm auslösen und zusätzlich alle Lampen im Haus rot leuchten lassen. „Oder zum Beispiel blau, wenn der Wassersensor einen Rohrbruch meldet“, sagt Torsten Schön. Das Haus der Jürgens steht noch am Anfang seiner Vernetzung. „Wir wollen das nach und nach erweitern“, sagt Heike Jürgens, „es kommt ja immer mehr auf den Markt.“

Die Smart-Home-Technologie entwickelt sich. Und Natelberg Gebäudetechnik will sich mit der Industrie entwickeln, erklärt Folker Natelberg. Zwei Jahre lang haben sich die Ostfriesen mit der digitalen Vernetzung im Gebäude beschäftigt und 2011 schließlich in das Angebot aufgenommen. Die Investition war eine strategische. Ursprünglich kommt der Betrieb aus dem Sanitärbereich. „Auf kurze Sicht wäre es finanziell interessanter, einfach nur weiter Bäder auszustatten“, sagt Geschäftsführer Folker Natelberg. „Aber wir wollen unsere Kunden langfristig begleiten.“ Und nicht nur das: „Wir wollen ganz vorne mitspielen.“

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(deg)

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