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Urheberrecht

Wem gehört Ihre Website?

Ihnen natürlich – Sie haben sie ja bezahlt! Das stimmt aber so nicht ganz. Wir informieren Sie über (urheber-)rechtliche Fragen, die Sie bei Ihrem Internetauftritt beachten sollten.

Ihnen natürlich Sie haben sie ja bezahlt! Das stimmt aber so nicht ganz, denn Ihre Website besteht aus vielen Einzelteilen, die unterschiedlich betrachtet werden müssen. Wir informieren Sie über (urheber-)rechtliche Fragen

Domain: Ihre www-Adresse gehört Ihnen, wenn Sie als Domaininhaber bei der DENIC eG eingetragen sind, der "zentralen deutschen Registrierungsstelle für Internet-Domainnamen". Wenn Sie eine Domain bei einem Provider registrieren oder das über Ihren Webdesigner machen lassen, erledigen diese in der Regel den Eintrag für Sie. Auf der Website der DENIC können Sie unter "WHOIS-Suche nach Domainnamen" Ihre Domain eingeben und nachsehen, ob Sie als Domaineigner eingetragen sind. Sie sollten immer darauf bestehen, als Eigner der Domain eingetragen zu werden. Sollte es einmal zu Unstimmigkeiten oder gar einem Zerwürfnis zwischen Ihnen und Ihrem Designer oder Provider kommen, haben Sie andernfalls keine Handhabe mehr über Ihre Domain, denn "der Domaininhaber ist der Vertragspartner der DENIC und damit der an der Domain materiell Berechtigte".

Design: Der Schöpfer Ihrer Website ist der Urheber. Das können Sie sein, wenn Sie die Seite selbst gestaltet haben, oder derjenige, den Sie damit beauftragt haben: zum Beispiel ein Designer, ein Bekannter oder ein Kollege. Das Urheberrecht kann nicht abgetreten, verschenkt , verkauft oder vermietet werden wenn also Ihr Neffe die Seite gebaut hat, ist er der Urheber! Ein Urheberrecht an einer Idee gibt es nicht. Auch wenn Sie Ideen zur Gestaltung der Website geliefert haben, haben Sie dennoch kein Urheberrecht daran. Wenn Sie allerdings gemeinsam an Ihrem Werk gearbeitet haben, steht das Urheberrecht allen gemeinsam zu.

Wohl aber können Sie das Nutzungsrecht an der Seite erwerben, zum Beispiel das ausschließliche (dann können Sie machen, was Sie wollen) oder das einfache (zeitlich, räumlich und inhaltlich begrenzt). Die Nutzung muss natürlich bezahlt werden, aber für die verschiedenen Nutzungsarten gibt es genaue Tarife. Sie zahlen also nur für die Rechte, die Sie wirklich brauchen. Ihr Designer wird Sie in dieser Hinsicht genau beraten. Sprechen Sie ihn auf jeden Fall auf das Nutzungsrecht an nicht, dass es im Streitfall zum bösen Erwachen kommt!

Texte und Bilder: Mit Texten und Bildern, mit allen Inhalten verhält es sich genauso: Der Schöpfer (also der Texter, Fotograf oder Grafiker) ist immer der Urheber. Den müssen Sie also fragen, wenn Sie sein Werk (be-)nutzen wollen. Verstöße gegen das Urheberrecht werden bestraft und können teuer werden. Lassen Sie sich also nicht darauf ein, wenn Ihnen jemand sagt: "Wir holen uns da ein paar Bilder aus dem Internet, das merkt sowieso keiner." Muss auch nicht! Aber wenn, kann das sehr schnell sehr teuer werden! Auch wenn Ihr Designer sagt: "Ich hab da Bildmaterial" fragen Sie Ihn, um welche Bilder es sich handelt.

Auch lizenzfreie Bilder unterliegen dem Urheberrecht. Und selbst wenn Sie nur Teile aus Bildern, Texten oder Illustrationen verwenden, ist das nicht in Ordnung. Am besten: selbst Bilder machen (oder machen lassen), selbst texten oder einen Texter beauftragen. Dann sind Sie auf der sicheren Seite. Denken Sie daran: Auch wenn Sie "nur" der Nutzer sind (was Design angeht), sind Sie doch der für die Website Verantwortliche. Und der wird dann belangt, nicht der Designer!

Musik und Film: Das Gleiche gilt natürlich auch für Musik, Flash-Animationen, Videoschnipsel und Ahnliches. Die GEMA sorgt im Namen der Musiker, Komponisten und Musikverlage dafür, dass es nicht zu unrechtmäßiger Verbreitung von Musikstücken kommt. Auch hier wird es gleich sehr teuer, wenn Sie auch nur einen kleinen Musik- oder Videoschnipsel auf Ihrer Website verwenden möchten und sich keine Rechte eingeholt haben. Es gibt frei verwendbare Musikstücke im Internet, die Sie in Ihre Seite einbinden können.

Änderungen: Wenn Sie selbst Urheber der Website sind, können Sie schalten und walten, wie Sie wollen. Wenn nicht, müssen Sie vorher klar absprechen, was Sie verändern dürfen und was nicht. Dass Inhalte aktualisiert werden müssen, versteht sich von selbst. Auch das Austauschen von Bildern und Texten ist kein Problem. Sobald Sie aber am Design Ihrer Website etwas ändern wollen, müssen Sie den Urheber fragen. Eigenmächtige Änderungen sind ein Verstoß gegen das Urheberrecht.

Oft trennen sich Auftraggeber und Designer, und der Auftraggeber hat danach das Bedürfnis, die Seite zu verändern. Wenn Sie das tun, hat der Designer das Recht, Sie deswegen zu belangen. Gerade wenn man vielleicht im Streit auseinander gegangen ist, ist hier höchste Vorsicht geboten. Entweder sprechen Sie die Änderungen mit dem Designer ab, oder Sie entscheiden sich dafür, eine ganz neue Seite zu gestalten. So gehen Sie eventuellen Schwierigkeiten aus dem Weg und sind auf der sicheren Seite.

Gabriele Bernklau

Die Autorin, Jahrgang 1969, ist Texterin und Konzeptionerin in der eigenen Werbeagentur waltersschueler. Die Agentur hat sich spezialisiert auf Werbung und Marketing für das Handwerk und bietet neben Fachartikeln und Vorträgen auch Internetpakete an.

Informationen unter: gabriele.bernklau@waltersschueler.com oder

www.dhgo.de

Links und Tipps:

www.denic: Hier können Sie nachprüfen, auf welchen Namen Ihre Domain registriert ist.

www.agd.de: Die Allianz Deutscher Designer hat u.a. Publikationen herausgegeben, die sich mit Urheber- und Nutzungsrecht befassen, zum Beispiel: "Der Design-Auftrag"

www.gema.de: Hier können Sie Rechte für Musikstücke erwerben.

Kostenlos nutzbare Bilddatenbanken bieten einige der großen Provider wie zum Beispiel " 1 amp; 1"

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