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Aufregung um die letzte Ruhe

Aufregung um die letzte Ruhe

Vor Reformen ist selbst der Tod nicht sicher: Die Landesregierungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen offenbar den „Friedhofszwang“ zu Grabe tragen. Wird die Urne mit der Asche des Angehörigen bald auf der Fensterbank des Wohnzimmers stehen dürfen?

Vor Reformen ist selbst der Tod nicht sicher: Die Landesregierungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen offenbar den Friedhofszwang zu Grabe tragen. Wird die Urne mit der Asche des Angehörigen bald auf der Fensterbank des Wohnzimmers stehen dürfen?

Wie so oft bietet das liebe Geld den Anlass für die Reformpläne, denn das aktuelle Sparpaket der Bundesregierung macht auch vor dem Sterbegeld nicht halt. Genauer: Die Beihilfe soll halbiert werden. Statt 1025 müssten die Krankenkassen den Hinterbliebenen dann nur noch 525 Euro zahlen. Schon wird über kostengünstige Möglichkeiten der Bestattung diskutiert.

Die Bestatterbranche begegnet den Plänen erwartungsgemäß skeptisch. Wenn ein Mann seine Frau sehr geliebt hat und die Urne mit ihrer Asche in seinem Haus stehen soll, dann ist das in Ordnung doch was geschieht mit der Asche nach seinem Tod? fragt die hannnoversche Bestatterin Ruth Garvens im Gespräch mit handwerk.com.

Eine mögliche Lösung aus diesem Dilemma kennt der Wuppertaler Bestatter Arne Zocher: Wer die Asche mit nach Hause nimmt, müsste vorher einen Platz reservieren und bezahlen, damit die Urne nach einem gewissen Zeitraum beigesetzt werden kann sonst landet sie irgendwann im Müll. Allerdings seien mit dieser Methode auch wieder neue Kosten verbunden.

Nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) könnten noch weitreichendere Veränderungen auf die Bestatter zukommen. Die nordrhein-westfälische Gesundheitsministerin Birgit Fischer denkt nach HAZ-Angaben darüber nach, dass Friedhöfe unter bestimmten Voraussetzungen privatisiert werden könnten. Und: Tote müssten nach Fischers Meinung nicht mehr unbedingt in einem Sarg beerdigt werden wie in vielen moslemischen Ländern würde ein Leintuch genügen.

Ruth Garvens betrachtet den Fischer-Vorschlag mit gemischten Gefühlen. Einerseits könne sie die religiösen Gefühle von Menschen verstehen, die ihre Angehörigen in ihrer zweiten Heimat nach ihren eigenen Traditionen beerdigen möchten. Andererseits wüssten Experten, dass die deutsche Bestattungstradition durchaus ihren Sinn habe: Sie steht im Einklang mit der Natur. Der Sarg ist gewissermaßen ein Filter für den Verstorbenen. Für einen natürlichen Vergang reiche ein Tuch als Hülle nicht aus, denn der menschliche Körper bestehe nun einmal aus Sekreten und Giften. Garvens' Vorschlag: "Die Toten könnten in einem Sarg liegen und zusätzlich in ein Leintuch eingewickelt werden.

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