Keine große Sache: Ein höhenverstellbarer Schreibtisch mit Elektroantrieb soll in einer Außenstelle abgebaut und dann in der Polizeiinspektion Krumbach wieder aufgebaut werden. Da ist der Fachmann gefragt, ein Handwerksunternehmer aus der Region übernimmt den Fall, er zerlegt das komplizierte Möbelstück.
Und er weiß, was gutes Benehmen ist: Als er den Schreibtisch wieder zusammensetzen will, stellt er sich den Polizisten auf der Wache namentlich vor. Ein Kollege am Nebentisch wird stutzig, denn der Name ist „relativ auffällig“.
„Der Beamte hatte tatsächlich einen Haftbefehl für den Unternehmer auf dem Tisch liegen“, sagt ein Sprecher der Krumbacher Polizei. Er habe dann noch einmal in die Unterlagen gesehen und sich vergewissert: Treffer! Überrascht sind beide Seiten, der Handwerksunternehmer wird vorübergehend festgenommen.
Warum ein Haftbefehl? „Es ging um ein Diebstahlsdelikt, der Unternehmer hatte die fällige Geldstrafe nicht bezahlt“, sagt der Polizeisprecher gegenüber handwerk.com: „Der Mann hat das Geld dann besorgt, der Haftbefehl konnte abgewendet werden.“
Weil das Vertrauen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer gelinde gesagt „angekratzt“ ist, hat übrigens ein anderer Handwerksunternehmer die Arbeit übernommen. Einer, der nicht per Haftbefehl gesucht wird. Der Schreibtisch steht mittlerweile wieder.
Ganz dumm gelaufen
Auftrag in Polizeiwache – Festnahme!
Eigentlich wollte ein schwäbischer Handwerksunternehmer nur einen kleinen Auftrag in einer Polizeiwache erledigen – doch das hat jetzt zu seiner Festnahme geführt.