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Foto: handwerk.com

Lohnt sich Social Media?

„Auftragsquote: 30 Prozent“

Für Marketing gibt Heike Worthmann kein Geld aus. Die Handwerkerin setzt voll auf das Internet. 886 Fans hat sie auf ihrer Fanpage bei Facebook. Tendenz: steigend.

Visitenkarten, Flyer, Anzeigen? Fehlanzeige: Neue Kunden gewinnt die Fotografin aus Lingen ausschließlich durch persönliche Kontakte, durch Empfehlungen – und durch das Internet. So ganz sauber trennen lässt sich das auch gar nicht. Denn irgendwie ist ihre Facebook-Seite immer mit im Spiel.

Neue Kontakte zum Beispiel: „Wenn ich auf einer Hochzeit fotografiere und mich Gäste ansprechen, erzähle ich, dass sie mich auf Facebook finden können. Das ist am einfachsten.“ Auch für Kunden, die über Empfehlungen kommen, ist ihre Fanpage erste Anlaufstelle.

Woran sie das merkt? „Ich höre immer wieder, dass die Kunden sich die Seite angeschaut haben.“ Und wenn Kunden auf Google nach „Fotograf Lingen“ suchen, finden sie Worthmanns Fanpage auf einem der vordersten Plätze.

Auch ohne SEO: Durch Facebook kommt die Website mit ins Spiel
Sogar ihre kleine, kostenlose Website bei jimdo profitiert davon. Die Seite geht bei Google mangels Suchmaschinenoptimierung (SEO) zwar gnadenlos unter. Doch das scheint momentan kein Problem für die Handwerkerin zu sein. Denn auf Facebook steht ein Link zur Website.

Wem Facebook nicht genügt, der findet auf dem jimdo-Profil viele weitere Fotos und ein Kontaktformular. Das scheint zu funktionieren: „Über die Website kommen auch viele Anfragen.“

Reicht das tatsächlich für eine gute Auslastung? Für Heike Worthmann funktioniert es. Sie ist zwar Solounternehmerin und muss sich ihre Zeit zwischen Beruf und Familie einteilen. Doch dank guter Auftragslage stößt sie schon an ihre Grenzen.

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Auftragsquote bei Facebook: 30 % - mit minimalem Aufwand!

Was bringen die Anfragen über Facebook tatsächlich? „Ich schätze, dass aus rund 30 Prozent aller Anfragen auch ein Auftrag wird“, berichtet die Fotografin.

Eine Auftragsquote von 30 Prozent – das ist nicht gerade berauschend. Allerdings kommt es auch darauf an, wie viel Aufwand dahinter steckt. Für Heike Worthmann ist er gering. Anfragen per Facebook seien sehr unkompliziert. Die Interessenten kennen ihre Arbeit ja schon und wollen nur noch zwei Dinge wissen: Hat sie Zeit? Was kostet es? „Dann schlage ich ein Telefonat vor, denn Preise mache ich nur individuell, das hängt von den genauen Wünschen ab.“

Erfolgsfaktor: Zeig, was du kannst!
Und wie hält Heike Worthmann ihre kleine Marketing-Maschine unter Dampf? In ihrer Branche komme es vor allem auf gute Fotos an. „Lange Text sind uninteressant, die Leute, wollen ein schönes Bild sehen.“

Also bittet sie Hochzeitspaare um die Erlaubnis, ein Foto auf Facebook posten zu dürfen. Das kommt gut an, vor allem „wenn ich ein Foto auch gleich noch mit einem Namen verlinken kann“. Denn so sehen die Besucher: Das sind echte Menschen und keine Models.

Gezielt Nachfragen schaffen!
Besonders kümmert sich die Fotografin um die Altersgruppe der 16- bis 20-Jährigen. „Die sind auf Facebook besonders aktiv und sie sind die Zielgruppe von morgen.“ Also spricht sie über Facebook gezielt Menschen an und bietet ihnen günstige Shootings an, wenn sie die Fotos für ihr Marketing nutzen darf. „Die jüngere Generation ist dafür offener.“ Der Effekt: Wer einmal fotografiert wurde, kommt oft wieder. Mal mit Freunden, mal mit einem neuen Partner. Und es bringt weitere Aufträge, wenn die Facebook-Freunde ihrer „Models“ plötzlich auch solche Fotos wollen.

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Gezielte Posts – und die Reichweite wächst!

Natürlich kostet es Zeit, bis Facebook als Marketing-Maschine funktioniert. „Das geht nicht von heute auf morgen, bis man mehr Fans auf seine Seite bekommt“, berichtet Worthmann. Doch mit jedem Fan auf Facebook wächst die Reichweite und so sehen immer mehr potenzielle Kunde ihre Arbeit.

Und wie viel Zeit investiert sie in ihr Facebook-Marketing? „Das ist ganz unterschiedlich. Eigentlich muss man die Seite ständig füttern, sonst schaltet Facebook die Reichweite runter.“ Ideal sei es eigentlich, alle 2 bis 3 Tage etwas zu posten. Doch manchmal leistet sich Worthmann auch Pausen von 2 bis 3 Wochen zwischen einzelnen Posts. „Ich bin nicht der Typ, der ständig postet. Ich denke, die Leute wollen das vielleicht nicht. Täglich etwas posten? Das mache ich nicht und das will ich auch gar nicht.“

Lieber nutzt sie ihre Zeit auf Facebook für die Pflege von Kontakten – und für Recherchen. Zum Beispiel: Wer hat einen großen Freundeskreis und käme als Model infrage? Aber auch: „Wie nutzen Wettbewerber Facebook und was kann ich daraus lernen?“


(jw)

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