Alarmanlagen, Wachhunde, mechanische Einbruchsicherung - damit können Sie Einbrechern das Leben schwer machen. Allerdings ist es auf diese Weise kaum möglich, den sogenannten Einschleichdiebstählen entgegenzuwirken. Beim Einschleichdiebstahl dringt der Täter meist unbemerkt in den Betrieb ein und lässt dort Wertgegenstände mitgehen. Oft geben sich die Täter als jemand anderes aus: als Handelsvertreter zum Beispiel. Oder sie tragen Blaumänner und andere Arbeitskleidung, um nicht aufzufallen. Wenn die Mitarbeiter Augen und Ohren aufsperren, lassen sich Einschleichdiebstähle und Einbrüche verhindern.
Tipps und Ratschläge dazu liefern Beratungsstellen und Präventionsteams der Polizei. Dazu gehört auch Petra Dreier, Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Ost in Hannover. Sie mahnt zur ständigen Vorsicht. Hier sind einige ihrer Tipps:
1. Fenster und Türen abschließen
Mitarbeiter sollten, auch wenn sie nur kurz das Büro oder den Betrieb verlassen, immer Türen und Fenster verschließen. Sollte mal ein Fenster- oder Türschlüssel verloren gehen, empfiehlt die Präventionsbeauftragte Petra Dreier, die Schlösser auszutauschen. Daher sei es auch wichtig, sich vorher genau zu überlegen, wem man einen Schlüssel anvertraut. Je mehr Mitarbeiter Schlüssel besitzen, desto schwieriger wird es, den Überblick zu behalten.
2. Der Letzte macht den Rundgang
Egal zu welcher Uhrzeit und egal, ob es zum eigenen Aufgabenbereich gehört: Wer den Betrieb als Letzter verlässt, sollte vorher noch einen Rundgang machen und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Es ist auf jeden Fall Chefsache, die Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren.
Wofür Beschreibungsbögen und andere Maßnahmen gut sind, lesen Sie auf Seite 2.
3. Fremde Leute ansprechen
Nicht jeder, der sich in einem Betrieb aufhält, ist ein festangestellter Mitarbeiter: Lieferanten, Installateure oder Reinigungskräfte – fremde Gesichter gibt es oft zu sehen. Und nicht immer hat der freundliche Mann im Blaumann die besten Absichten. Um Einschleichdiebstählen vorzubeugen, sollten die Mitarbeiter fremde Leute sofort ansprechen. Außerdem sollten Sie externe Mitarbeiter mit einem hausinternen Ausweis ausstatten.
4. Beschreibungsbogen erstellen
Um einen Täter im Nachhinein zu überführen, ist eine genaue Beobachtung der Person sehr wichtig. Kriminalhauptkommissarin Petra Dreier empfiehlt daher einen Beschreibungsbogen zu erstellen, der griffbereit am Arbeitsplatz liegt. Mit Hilfe dieses Bogens können sich Mitarbeiter unter anderem Notizen zum Aussehen, zur Kleidung oder zu entwendeten Objekten machen. Wichtig sei dabei, dass sich der Mitarbeiter nicht von anderen Zeugen reinreden und möglicherweise dadurch beeinflussen lässt. Dreier hält es zudem für sinnvoll, die Beschreibung von Personen gelegentlich mit den Mitarbeitern zu üben. Meist gestalte sich dies nämlich schwieriger als gedacht.
5. Nicht den Helden spielen
Ertappt man einen Täter auf frischer Tat, steht man vor der Frage: Was tue ich als erstes? Zunächst einmal sollten Sie sofort die Polizei informieren. Die Polizei rät jedoch davon ab, den Täter festzuhalten, bis der Streifenwagen eintrifft. „Niemand kann voraussagen, wie sich ein Mensch verhält, der sich in die Enge gedrängt fühlt“, sagt Petra Meier. „Man sollte daher nicht den Helden spielen.“
(akb/afu)
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