In Edeka-Supermärkten hat ungeachtet des Widerstands von Fiat der Verkauf von Autos begonnen. In 400 Edeka-Märkten in Baden-Württemberg können Kunden
einen Fiat Punto im Paket mit einem Motorroller oder Laptop-Computer
und weiteren Elektronikprodukten bestellen. "Wir registrieren eine
sehr starke Resonanz", sagte Duschan Gert, Sprecher der regionalen
Lebensmittel- Genossenschaft. Skandal oder ganz normaler Wettbewerb? Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema? Schreiben Sie an die redaktion@handwerk.com.
Die Fiat Automobil AG mit Sitz in Heilbronn hat unterdessen nach
eigenen Angaben eine einstweilige Verfügung beantragt, um den Verkauf
zu stoppen. "Es gibt keinen Vertrag zwischen Edeka und Fiat", sagte
Unternehmenssprecher Thomas Casper in Frankfurt. Die rechtlichen
Schritte seien auch deshalb eingeleitet worden, weil das angebotene
Paket wettbewerbsrechtlich unzulässig sei.
Der Edeka-Sprecher nannte die Reaktion "total unverständlich". Die
deutsche Fiat-Zentrale sei an der Vorbereitung der zeitlich
begrenzten Aktion beteiligt gewesen. Beim Amtsgericht Offenburg war
bis zum Nachmittag kein Antrag auf eine einstweilige Verfügung
eingegangen.
Die Autos könnten nicht im Supermarkt, sondern nur bei einem
Händler in Berlin abgeholt werden, erklärte Gert. Inklusive der Reise
betrage der Preis für das Paket 24.500 DM (12 519 Euro) zuzüglich
Überführungskosten - deutlich weniger als handelsüblich. Geliefert
werde innerhalb von sechs Wochen.
Der von Edeka als Partner genannte Händler dementierte die
Vereinbarung. Er habe "keinerlei Geschäftsbeziehungen mit Edeka",
sagte Stefan Schmidt, Geschäftsführer des Fiat Centro in Berlin. "Wir dürfen nur an den Endkunden liefern." Bereits im
vergangenen Sommer wollte Edeka 15.000 smart-Stadtautos in
Supermärkten verkaufen, brach die Aktion aber ab, als DaimlerChrysler
keine Fahrzeuge zur Verfügung stellen wollte.