Auf einen Blick:
- Der IF8R von Ledlenser gleicht auf den ersten Blick eher einem flachen Radio als einem Baustrahler. Umso mehr protzt er mit seinen inneren Werten: Bis zu 4.500 Lumen soll er laut Hersteller erreichen.
- Vergleichstest: Wie schlägt sich der IF8R als einzige Lichtquelle im Raum im Vergleich zur Aufnahme bei Tageslicht? Unser Fototest zeigt, wie gut der Baustrahler abschneidet.
- Extras: Mit einer eingebauten Magnetleiste haftet der Strahler fest an magnetischen Metallen. Zudem lässt er sich per App fernsteuern.
Das ist mal ein kompakter Strahler: Nur gut 30,5 Zentimeter breit, 14 hoch und 4 Zentimeter tief ist der IF8R von Ledlenser. Auf den ersten Blick ähnelt das handliche Gerät eher einem Digitalradio als einem Baustrahler – der Bluetooth-Schriftzug auf der Geräte-Vorderseite verstärkt diesen ersten Eindruck noch. Doch dann startet man den IF8R. Ein Druck auf seinen gummierten Einschaltknopf genügt und alle Gedanken verschwinden in einem gleißenden Licht aus etlichen kleinen LEDs.
Es scheint, als hätten die Ledlenser-Ingenieure aus Solingen mit dem IF8R einen Lichtriesen in ein kompaktes Aluminiumgehäuse gezwängt. Entsprechend selbstbewusst lesen sich die technischen Daten des Herstellers: Eine maximale Strahlungsleistung von 4.500 Lumen gibt der an. Zum Vergleich: Eine Glühlampe mit 100 Watt kommt auf eine Strahlungsleistung von weniger als 1.400 Lumen.
Testaufbau: Der IF8R allein im finsteren Raum
Doch was bedeuten diese Lichtwerte in der Praxis? Wir machen einen einfachen Vergleichstest. Dafür haben wir eine Testanordnung von Schrauben, Bits und Ähnlichem draußen bei Tageslicht fotografiert. Zeit der Aufnahme: Ende August um 19.20 Uhr, genau eine Stunde vor Sonnenuntergang. Im Test werden durchgehend identische Kameraeinstellungen verwendet, damit die einzelnen Fotos bezogen auf ihre Belichtung untereinander vergleichbar sind:
- Blende: 6,3
- Belichtungszeit: 1/30 Sekunde
- ISO: 800
Wir schießen ein Foto im Tageslicht. Ergebnis der Außenaufnahme: Das entstandene Foto ist optimal belichtet. Die Kamera meldet weder überbelichtete noch unterbelichtete Bereiche. Nun wird dieselbe Test-Installation mit identischen Kameraeinstellungen in einem geschlossenen, fensterlosen Raum aufgebaut. Einzige Lichtquelle im Raum ist der IF8R. Der Strahler steht auf einem Schrank und leuchtet parallel zur Zimmerdecke. Einen Meter tiefer ist die Versuchsanordnung auf einem Arbeitstisch aufgebaut. Der diagonale Abstand zwischen Strahler und Versuchsaufbau liegt bei 150 Zentimetern.
Nun wird ein Foto der Test-Anordnung aufgenommen. Ergebnis: Leuchtet der IF8R mit 100 Prozent Leistung, zeigen die Sensoren der Kamera dieselben Beleuchtungswerte wie im Tageslichttest. Das Bild ist weder unter-, noch überbelichtet. So leuchtet der Strahler einen stockfinsteren Raum gut genug aus, dass sich jedes Detail erkennen lässt, um ungehindert arbeiten zu können.
Tragen, aufstellen, fernsteuern
Um auf der Baustelle allen Anforderungen gerecht zu werden, hat Ledlenser den IF8R mit einigen praktischen Funktionen ausgestattet. In den Gehäuserahmen ist ein Griff integriert, an dem sich das Gerät tragen oder auch aufhängen lässt. Der Rahmen dient zudem als Standfuß, wofür das Gerät einfach in die gewünschte Position herausgeklappt wird. Sechs starke Magnete in der Rahmenunterseite lassen den IF8R bombenfest an Stahlträgern, Heizkörpern und anderen metallischen Oberflächen haften.
Um das Gerät ein- und auszuschalten oder die Leuchtstärke zu verändern, muss man es nicht unbedingt per Hand bedienen. Weil der Baustrahler Bluetooth-fähig ist, kann er einfach mit einer passenden App auf dem Smartphone (Android-Geräte und iPhone) gesteuert werden. Das funktionierte im Test mit einem Android-Smartphone nahezu problemlos. Kritikpunkt: Damit sich das Gerät über Bluetooth vom Smartphone steuern lässt, muss der App Zugriff auf die Standortdaten des Telefons gewährt werden. Weshalb die App den Ort des Smartphones kennen muss, damit sie eine Lampe steuern kann, erschließt sich uns nicht.
Ledlenser verspricht eine maximale Akkulaufzeit seines Baustrahlers von bis zu 12 Stunden. Das gilt für die schwächste Stufe, in der das Gerät nur mit 10 Prozent Leistung leuchtet. Bei maximaler Leistung soll er voll geladen eine Stunde und 15 Minuten halten. Im Test hat der Akku das fast geschafft – nach einer Stunde und 13 Minuten Dauerbrennen auf höchster Stufe ging die Leuchte aus. Übrigens: Wenn dem Smartphone der Saft ausgeht, kann der IF8R über eine USB-Buchse auch als Powerbank zum Laden genutzt verwenden.
Technische Daten (Herstellerangaben)
- Leuchtkraft: 400 bis 4500 Lumen
- Anzahl der Dimmstufen: 5
- Leuchtdauer: 1,25 bis 12 Stunden
- Gewicht: 1740 Gramm
- Preis inklusive MwSt: 199 Euro
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