"Jugendliche prügeln Familienvater tot". "Jugendliche prügeln Rentner ins Koma." "Jugendliche U-Bahn-Schläger": Wem sich bei diesen Schlagzeilen die Nackenhaare aufstellen und vielleicht vor Wut auf die Schläger auch der eine oder andere kräftige Kommentar einfällt, für den ist "Friedensschlag" der richtige Film.
Wer Probleme mit Jugendlichen kennt, wer als Handwerksmeister Auseinandersetzungen mit unwilligen und verstockten Lehrlingen hat und vielleicht schon keine Lust mehr auf die "verlorene Generation" auch
der wird den Film spannend finden.
Wer Lust auf spannende Kino-Unterhaltung abseits von Hollywoods Main Stream hat, für den ist "Friedensschlag" ein Muss. Der Film sitzt wie eine knackige Rechte ans Kinn. Das Stück ist keine leichte Kino-Kost. Aber auch kein schwerverdaulicher Betroffenheits-Schinken. Monate lang hat ein Film-Team die Arbeit von Handwerkern, Sozialpädagogen, Boxern und vor allem den Jugendlichen begleitet.
Regie und Kamera führte Gerardo Milsztein, aber hinter den Kulissen hat Rupert Voß die eigentlichen Zügel in der Hand . Der Schreinermeister aus Taufkirchen arbeitet seit 2003 an und mit seiner "Work and Box Company". Ziel des Projektes ist es, gewaltauffällige Jugendliche zu therapieren und wieder erfolgreich in die Gesellschaft einzugliedern. Rupert Voß: "Wenn ein Unternehmer von draußen, also ein Fremder, sagt, der bringt mir was in meinem Unternehmen, dann ist das ein harter, ein messbarer Erfolg."
Und vielleicht auf Dauer die eine oder andere Schlagzeile weniger.
(lo)