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Mann liegt mit einer Erkältung auf dem Sofa und tippt auf seinem Smartphone rum.

Telemedizin

Bei Erkältung: Krankschreibung per Whatsapp für 9 Euro

Ohne Arztbesuch eine Krankschreibung bekommen? Genau diesen Service bietet ein Start-up per Whatsapp an. Versicherte kostet das nur ein paar Klicks und 9 Euro.

Ob Husten, Schnupfen oder Heiserkeit – in der kalten Jahreszeit haben Erkältungskrankheiten Hochkonjunktur. Arbeitnehmer, die mit einer Erkältung ein paar Tage zu Hause bleiben wollen, brauchen dafür eine Krankschreibung. Bislang mussten sie in solchen Fällen zum Arzt. Doch genau das will der Hamburger Rechtsanwalt Can Ansay erkrankten Arbeitnehmern ersparen. Er hat das Start-up au-schein.de gegründet und bietet damit Krankschreibungen per Whatsapp an.

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Um den gelben Schein zu bekommen, müssen Nutzer auf www.au-schein.de lediglich ein paar Fragen zu ihren Symptomen beantworten sowie einige Daten angeben. Ein kooperierender Arzt prüft die geschilderten Krankheitssymptome. Liegt eine Erkältung vor, schickt der Mediziner dem Erkrankten die benötigte Krankschreibung – als Foto per Messenger und das Original mit der Post. Für diesen Service müssen gesetzlich und privat Versicherte 9 Euro an das Hamburger Start-up überweisen.

Die Gefahr von Missbrauch sieht das Unternehmen nicht. Schließlich könne der Service nur zwei Mal im Jahr in Anspruch genommen werden. Zudem sei die Krankschreibung in der Regel nur für drei Tage gültig.

Auf der Website weist au-schein.de seine Kunden allerdings auf mögliche Nachteile des Angebots hin. So könnten Arbeitgeber „grundlos misstrauisch werden“ und „abwegige Rechtsansichten vertreten, (…) nur weil der Arzt an einem anderen Ort sitzt“. Außerdem wüssten Chefs, die den Service recherchieren, dass ihre Mitarbeiter sehr wahrscheinlich eine Erkältung haben.

Was halten Sie von dem Angebot? Eine sinnvolle Sache oder eine Einladung zum Blaumachen? Schreiben Sie uns an redaktion@handwerk.com oder kommentieren Sie hier. Was andere handwerk.com-Leser von Krankschreibungen per Whatsapp halten, lesen Sie im Beitrag Leserstimmen: Geteilte Resonanz zu Krankschreibungen per Whatsapp.

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