"Facebook gehört zu den 20 meistgeklickten Websites in Deutschland und bietet viel mehr als eine normale Internetseite." Auf der CeBIT VIP-Tour Handwerk informierte Katharina Kötter über das beliebte soziale Netzwerk. "Nicht nur Privatleute können auf ihrer Pinnwand posten, was ihnen gefällt und was sie machen", sagte die handwerk.com-Redakteurin.
Für die Präsentation der Firma biete sich eine sogenannte Fanseite an. Facebook sei zuallererst als Netzwerk für private Nutzer konzipiert, stellte Kötter klar. Grundvoraussetzung für eine Fanseite sei deshalb eine private Facebook-Seite. Über die Fanseite erhielten dann genau die Nutzer Informationen, die sie wirklich haben wollen.
Carsten Scheller betreibt aktiv eine solche Fanseite. Denn der Fleischermeister aus Empelde will sich im Web 2.0 präsentieren. "Ich habe mit Twitter angefangen, das war mir irgendwann zu wenig, einen Blog zu schreiben, wäre mir dagegen zu aufwendig", sagte Scheller. In Facebook habe er genau das Zwischending gefunden. Besonders gut gefällt dem Fleischer, dass in dem Netzwerk alle Unternehmen die gleichen Möglichkeiten haben: "Ich präsentiere mich mit Konzernen wie VW auf Augenhöhe."
Der Handwerksunternehmer postet, welche Produkte er neu im Sortiment hat und was im Unternehmen passiert – und das mit dem ihm eigenen Witz. "Ich vermittele den ‚Fans‘, was ich für eine Denke habe." Er könne hier viel mehr Informationen mitgeben als zum Beispiel auf einem Flyer, und das kostenlos. Dadurch, dass die Fans "Gefällt mir" klicken, werden sie für Scheller zu Multiplikatoren. "So kommen schnell 600 Pageimpressions zusammen", schwärmt er. Streuverluste gebe es so gut wie gar nicht. Ein Unternehmer aus dem Publikum wollte wissen, wie Scheller seine Kunden auf seine Facebook-Seite aufmerksam macht. "Sie finden überall einen Hinweis, von der Website bis zu den Geschäftspapieren", berichtet der Unternehmer.
In seinen Beiträgen zeigt Scheller auch Ecken und Kanten. So schreibt er zum Beispiel: "Leider flockt gutes Olivenöl bei 3 °C aus und wird fest. In unserer Theke sieht das eingelegte Steak dann nicht mehr so gut aus." In dieser Selbstkritik ist aber auch Marketing enthalten: in dem Hinweis, dass er gutes Olivenöl verwendet. Bedenken gab es im Publikum, negative Fan-Kommentare könnten den Ruf schädigen.
Zum Beispiel, wenn jemand schimpft, sich mit der Mayonnaise des Seitenbetreibers den Magen verdorben zu haben. "Mit Fehlern sollten Sie offen umgehen", riet Kötter. "Sie sind für den Inhalt Ihrer Seite verantwortlich und sollten sie nie lange aus den Augen lassen." Was die Fans dürfen und was nicht, bestimme der Fanseiten-Betreiber zudem selber, sagte Kötter.
Cloud Computing war in diesem Jahr das zentrale Thema auf der CeBIT: Einen Nachbericht dazu und ein Video über die VIP-Führung Handwerk, lesen und sehen Sie im nächsten Newsletter.
(bw)