Ein Schreiben des Finanzministeriums von Sachsen-Anhalt zur
Steuerpflichtigkeit der Mitgliederberatung von Verbänden ist auf scharfe
Kritik der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement e.V. (DGVM)
gestoßen. Das Magdeburger Finanzministerium vertritt in dem
Schreiben die Rechtsauffassung, dass in Zukunft Beratungsleistungen der
Verbände für die angeschlossenen Mitglieder steuerpflichtig
werden sollen. Das Erteilen von Auskunft und Rat über branchenwichtige
Rechtsvorschriften gehöre jedoch zum klassischen und damit
steuerbefreiten Kernbereich der Berufs- und Wirtschaftsverbände, so die DGVM
in Bonn. Jeder Eingriff in diesen Kernbestand berühre
letztlich die grundgesetzlich geschützte Koalitionsfreiheit, der zufolge sich
alle Deutschen frei und ohne administrative Gängelung
zusammenschließen können.