Ziemlich beste Freunde
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Rollrasen! Im Wert von 640 Euro! Damit hat sich laut bild.de ein (mittlerweile ehemaliger) Bauamtsleiter bestechen lassen. Randnotiz im „Mauschelei-Prozess“ vor dem Saarbrücker Landgericht: Das attraktive Präsent habe der Angeklagte seiner „mutmaßlichen Geliebten spendiert“.
Für sein eigenes Heim habe sich der Mann Gartenarbeiten im Wert von 2.800 Euro erledigen lassen, schreibt bild.de. Und: Der 63-Jährige ist für satte „250 Euro zum Essen“ eingeladen worden.
Offenbar eine verlockende Investition, denn im Gegenzug soll der Bauamtsleiter dem Chef einer Garten- und Landschaftsbaufirma den „460.000-Euro-Auftrag für den Neubau des Riegelsberger Kunstrasenplatzes“ zugeschanzt haben.
Im Prozess haben der Bauleiter und der Firmenchef ihre geschäftliche Beziehung eingestanden, aber die Vorgänge als „nicht so dramatisch“ bewertet. bild.de zitiert das Duo so: „Wir sind seit Jahren sehr enge Freunde."
Der Oberstaatsanwalt habe dafür einen anderen Begriff gefunden: „Amigo-System!"
Die Urteile im Prozess gegen die ziemlich besten Freunde: Anderthalb Jahre auf Bewährung für den ehemaligen Bauamtsleiter. Das Verfahren gegen den Firmenchef ist eingestellt worden – gegen eine Zahlung von 20.000 Euro.
Übrigens: Erst Ende August hatte das Landgericht Essen den ehemaligen Bauleiter der Margarethe-Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge „wegen Bestechlichkeit in 43 Fällen“ zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, berichtet derwesten.de.
Und auch in diesem Prozess spielte die Freundin des Bauleiters eine Nebenrolle. Weil sie in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln wollte, sollte ein Bauunternehmer sie zum Schein anstellen. Im Gegenzug winkten Aufträge für die Sanierung „denkmalgeschützter Gebäude“.