Viele Unternehmen hatten 2020 außergewöhnliche Belastungen zu überstehen. Doch auch das schattenreiche vergangene Jahr hatte seinn hellen Momente. 28 Handwerker haben zum Jahreswechsel überlegt, welche positiven Erfahrungen sie aus dem Chaosjahr 2020 mitnehmen. Ihre positiven Gedanken sollen 2021 mit einer Portion Stolz, Zuversicht und Wärme einläuten. In Teil 2 berichten 14 Betriebe von persönlichen Erfolgen, guten zwischenmenschlichen Erlebnissen, Dankbarkeit und Zuversicht.
Persönliche Erfolge
Ein Schrecken mit Ende
"Das Positive an 2020 ist, dass es vorbei ist und wir voller Optimismus ins Jahr 2021 gehen. Kaum etwas war normal. Wir sind froh und stolz, dass wir unsere Mitarbeiter zu 100 Prozent durch das Jahr bekommen haben."
Gesa Eickhoff, Eickhoff Metallbau, Hannover
Kraft durch Credo
Am 11.01.2020 um 11:11 Uhr ist mein größter Traum in Erfüllung gegangen: Mein Salon wurde eröffnet. Ich habe den Lockdown positiv genutzt, um etwas runterzufahren, aber zeitgleich viele neue Ideen fokussiert und visualisiert, etwa zum Thema Digitalisierung. Mein Credo ist “Io penso positivo perché son vivo“ („Ich denke positiv, weil ich am Leben bin“). Diese Einstellung hat mir persönlich viel Kraft gegeben, um das Jahr 2020 zu überstehen. So konnte ich auch meine Kunden, Freunde und Familie damit etwas anstecken. Das Leben ist zu kurz, lebe im Jetzt und mach das Beste draus.
Emidio Gaudioso, Emidio Xsesso Hair, Bückeburg
Zukunft gestalten!
„Ich durfte vieles lernen in diesem besonderen Jahr. 2021 wird das Jahr mit den meisten Veränderungen für meinen Betrieb und mich – fast alle Ideen und Ansätze sind 2020 und wegen der Einschränkungen entstanden. Also werden jetzt die Ärmel hochgekrempelt, denn die Zukunft bleibt spannend und will gestaltet werden!“
Stefan Bohlken, Fliesenfachbetrieb Bohlken, Oldenburg
Von Kompromissen befreit
„Wir Friseure durften uns in diesem Jahr über unglaubliche Wertschätzung freuen, plötzlich so wichtig fürs System zu sein, macht unserer Branche viel Mut. Ich persönlich habe endlich ohne Kompromisse meinen eigenen Weg umgesetzt. Ich habe jahrelang Kompromisse in meinem Salon gemacht aus Angst Kunden zu verlieren. Jetzt hatte ich den Mut und habe alles verändert, was ich seit langem umsetzen wollte. Das hat unser ganzes Team sehr selbstbewusst gemacht und unsere Kunden sehr glücklich.“
Kati Kalinowsky, Haarschneiderei, Tostedt
Mehr Zeit für das, was sonst liegen bleibt
„Rückblickend ist viel Zeit und Engagement ist in das Thema "Bauvorlage" für das Bauhandwerk geflossen. Ich freue mich, in diesem Jahr Baupläne selbst einreichen zu können. Auch habe ich es im letzten Jahr geschafft unternehmerisch kürzer zu treten, um endlich die Sanierungsarbeiten an unserem ehemaligen Pfarrhaus weiterführen zu können.‟
Christian Lellau, Lellau Baudenkmalpflege, Osterwieck
Das Gute im Zwischenmenschlichen
Wo die Krise Zusammenhalt stärkt
"Ein ungeplanter Break, der den Begriff „Wachstum“ neu denken lässt – wir sind in diesem Jahr weiter nach innen zusammengewachsen."
Björn Strehl, Strehl Kinderreha- und Orthopädietechnik, Bremervörde
Was wertvoller wird
„Das persönliche Gespräch ist wieder wertvoller geworden. Diese Erkenntnis schärft die Sinne für die Begegnung mit Menschen, die einem wirklich lieb und wichtig sind.“
Uwe Haster, Haster Gebäudereinigungs GmbH, Langenhagen
Der Blick auf das Wesentliche
Ich habe große Solidarität im Handwerk erlebt, Betriebe sind zusammengerückt. Konkurrenz bekommt eine neue Bedeutung, wenn man sich gemeinsam überirdischen Herausforderungen stellen muss. Die Pandemie macht empathisch und richtet den Blick auf das Wesentliche. Außerdem hat es einen digitalen Ruck im Handwerk gegeben. Wir sind in der Digitalisierung einen Meilenstein weitergekommen.
Petra Dammann, Dammann Bedachungen, Neustadt am Rübenberge
Erfolg trotz Ungewissheit
Corona 2020: Das Positive? Trotz Ungewissheit und geltender Abstandsregeln sind wir zusammengerückt! Beeindruckend wie Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten und Hersteller trotz Einschränkungen ein erfolgreiches 2020 ermöglicht haben.
Nikolaus Engelke, Meisterdachdecker Bieber, Wennigsen
Dankbarkeit und Zuversicht
Gesundes Umfeld unterstützen
"Wir haben als Holzofenbäcker unseren Schwerpunkt auf den Wochenmärkten. 2020 haben wir einmal mehr erfahren, wie flexibel und belastbar unsere Mitarbeiter sind. Trotz Caféschließung gehören wir nicht zu den Unternehmen, die wirtschaftlich stark leiden. Dafür bin ich extrem dankbar. Ich bin mir aber auch bewusst, dass wir dann die Unternehmen unterstützen müssen, die es wirtschaftlich härter getroffen hat. Denn nur in einem gesunden Umfeld geht es auch uns auf Dauer gut."
Jörg Ripken, Holzofenbäckerei Ripken, Augustfehn
Mit Zuversicht in die Zukunft
„Dinge verändern sich immer nur hin zur Freude, zum Beispiel auf ein neues Ziel – oder weg vom Abgrund, zum Beispiel aus einer Krise. Aus diesem Grund bin ich zuversichtlich, dass viele neue und innovative Geschäftsmodele unsere Märkte in Zukunft bereichern werden.“
Jan Voges, Jan Voges GmbH Dachdeckermeisterbetrieb, Lamspringe
Dankbar für Gesundheit
"Positiv möchte ich erwähnen, dass wir von einer positiven Corona-Erkrankung verschont geblieben sind. Das ist in erstem Maße der konsequenten Einhaltung der Hygieneregeln zu verdanken. Zudem gab es eine gewisse Entschleunigung: Termindruck, stressige Abläufe, lange Arbeitstage gab es nicht so häufig wie in den Jahren zuvor. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass ich glücklich über die Kurzarbeit in meinem Betrieb bin. Ich bin dankbar für meine Gesundheit und die meiner Mitarbeiter. Wir schauen positiv in die Zukunft."
Markus Friedrich, Duderstädter Dental-Labor
Blick nach vorn gerichtet
"Das Chaosjahr 2020 entschleunigte mich am Anfang. War es doch schön, einmal weniger Termine im Ehrenamt zu haben. Doch ich merkte ziemlich schnell, dass mir diese aber auch fehlten. Persönliche Gespräche und soziales Miteinander sind das, was wir Menschen brauchen. Somit freue ich mich auf hoffentlich viele Gespräche und Veranstaltungen in 2021."
Meike Lotze-Franke, Zimmerei Lotze-Franke, Hann. Münden
Positives Schaffen!
„Das Schönste an meinem Beruf auch nach dem Jahreswechsel lässt mich hoffen: Trotz der kontaktarmen Atmosphäre können wir mit unserem Handwerk etwas Schönes und Behagliches schaffen. Wir fördern das Ambiente Zuhause, im Fahrzeug, im Wohnwagen oder auch im Home Office. Das ist doch mal was Positives!“
Susann Jäger, Polsterei Jäger, Hannover
Tipp: Sie wollen mehr Nachrichten lesen, die das Handwerk betreffen? Im kostenlosen handwerk.com-Newsletter finden Sie sie. Melden Sie sich jetzt an!
Auch interessant:
Kommentar