750 Euro im ersten Lehrjahr, 1000 im dritten - so locke Lidl Jugendliche in eine trostlose Zukunft, warnte handwerk.com-Autor Jörg Wiebking. Und hat damit eine Diskussion über Ansprüche und Wirklichkeit in der Ausbildung ausgelöst.
Malermeister: Azubis verdienen zu wenig im Handwerk
"Wenn der Fahrzeuglackierer 550 € bekommt und ein LIDL-Azubi 1000 € kann doch irgendetwas nicht stimmen. 550 € sind wenig", antwortete ein Malermeister "MaBeHa"(nebenberuflich selbstständig) per Twitter.
Mehr geht nicht - Azubis sind nicht produktiv genug
Kein Wunder, dass Lidl so viel zahlen kann, meint SHK-Handwerker "Wefa", dort würden Azubis sofort voll eingesetzt. Im Handwerk sehe das anders aus: Der Azubi läuft mit einem Monteur mit um Arbeitstechniken zu erlernen. "Wenn wie bei meinem Betrieb die Haupttätigkeit auf Wartung, Kundendienst und kleineren Sanierungen liegt, ist der Lehrling nicht verrechenbar. Erklären Sie mal einer Kundin beim ausfüllen eines Arbeitsberichts, dass Sie für den Lehrling Geld wollen.".
Das Handwerk kümmert sich zu wenig um seine Azubis
" Was sind denn unsere Azubis uns wert? Scheinbar nicht viel, denn wenn ja, dann würden wir uns mehr um sie kümmern, pflegen, helfen und nicht nur Fordern." Dieser Ansicht ist handwerk.com-Leser "Heizungsjung".
Bezahlung in Ordnung, Zukunftsaussichten gut
Die Ausbildungsvergütung im Handwerk sei angemessen, schließlich sollten die Jugendlichen hart lernen und nicht hart arbeiten, schreibt handwerk.com-Leser "Werner". Zudem seien die Zukunftsaussichten im Handwerk besser, meint der Handwerksmeister. Nur hier hätten Lehrlinge später die Möglichkeit, "sich selbst zu verwirklichen, indem sie sich selbstständig machen können".
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Übrigens: Es gibt auch viele Azubis, die sich für ihr Handwerk begeistern. In selbst erstellten Videos stellen sie auf handwerk.com ihre Ausbildung vor, zum Beispiel
(jw)