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3000 Euro Strafe

Bootsbauer will Ordnungsgeld absitzen

Jetzt werden schwere Geschütze aufgefahren: Der wehrhafte Bootsbauer Kurt Joachim Maass soll ein deftiges Ordnungsgeld zahlen. Notfalls will er die 3000 Euro im Gefängnis absitzen.

Das Landgericht Saarbrücken hat gegen Maass ein Ordnungsgeld in Höhe von 3000 Euro verhängt, und zwar "zur Erzwingung der […] auferlegten Unterlassungen" aus einem Versäumnisurteil vom 20. August. Strittig ist ein ganzes Bündel von mündlicher Aussagen über den Auftraggeber und die Darstellung des Falls im Internet.

Wie berichtet hatte Maass einen Auftraggeber auf einer speziellen Site im Internet angeprangert. Nach Darstellung des Bootsbauers soll der Kunde Mängel erfunden und einen Nachauftrag bestritten haben.

Nach der aktuellen juristischen Breitseite hat Maass die Site www.betrogenerhandwerker.de vorläufig abgeschaltet: "Ich möchte mir nicht nachsagen lassen müssen, ich fühlte keine Autorität gegenüber richterlicher Anordnung. Wir leben in einem Rechtsstaat, an den ich ausdrücklich glaube und in den ich mein Vertrauen setze."

Zudem hatte der Internetpranger einen Zweck bereits erfüllt. Es meldeten sich verschiedene Zeugen, die Maass' Sicht der Dinge bestätigen können – und auch vor Gericht bestätigen werden.

Die Unternehmerfrau und Autorin Carol Höhnisch kommentiert das Ordnungsgeld so: "Es ist schon traurig, wie Kämpfertum in manchen Berufsgruppen bestraft wird. Deshalb wehren sich viele Handwerker eben nicht. Ein Gutachter findet immer etwas – oder der Prozess braucht so lange, bis der Gegner Pleite ist."

Im Fall Maass beginnt die Hauptverhandlung am 24. November. Der Bootsbauer glaubt fest daran, dass er gewinnen wird: "Damit wäre auch das Ordnungsgeld vom Tisch. Ich bin aber auch bereit, die Ordnungshaft anzutreten, ganz einfach, um meinen Standpunkt zu unterstreichen." Den Medienrummel, den der Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen erzeugen könnte, sieht Maas als willkommenen Nebeneffekt.

Übrigens: Der Malermeister Olaf Kahl hat angekündigt, dass er den "Kollegen Bootsbauer" im Fall der Fälle auch finanziell unterstützen wird: "Endlich hat sich einer die Mühe gemacht, einen Schuldner öffentlichen an den Pranger zu stellen." Wer Maass – wie auch immer – unter die Arme greifen möchte, kann ihm eine E-Mail schreiben.

Fortsetzung folgt.

(sfk)

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