Cloud-Computing – kaum ein anderes Schlagwort beherrscht die IT-Welt im Vorfeld der CeBIT in Hannover ähnlich stark. Denn zum einen soll es gerade kleinen und mittleren Betrieben helfen, Kosten im IT-Bereich zu sparen. Zum anderen soll es auch Kleinstbetrieben ermöglichen, ständig mit den jeweils aktuellsten Programm-Versionen zu arbeiten, ohne permanent in neue Hardware, Software und IT-Dienstleistung investieren zu müssen.
Wie das geht? Ganz einfach: Sie nutzen "virtuelle" Festplatten, mieten die Software, die Sie tatsächlich brauchen, bei einem Dienstleister über das Netz oder lagern zum Beispiel den Rechnungsversand komplett aus.
Vorteil: Sie müssen nicht mehr permanent in Ihre IT investieren. Denn sogenannte Cloud-Services, also die Nutzung von Programmen über das Netz, kommen mit vergleichsweise schmaler Hardware aus. Und das selbst, wenn der Anwender komplexe Konstruktionsprogramme nutzt. Die Anwendung läuft nicht mehr lokal auf Ihrem Rechner, sondern auf einem entsprechend der angeforderten Leistung bereitgestellten Server irgendwo "in der Wolke", sprich dem Internet.
"Es gibt derzeit kein Thema, das ähnliche Bedeutung für Anbieter, professionelle und private Anwender hätte wie Cloud-Computing", sagt August-Wilhelm Scheer, Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom). "Viele IT-Leistungen, die bisher individuell für einzelne Kunden gefertigt wurden, werden künftig in standardisierter Form aus dem Netz bezogen", prognostiziert Scheer. Der Nutzer zahlt nach seinen Worten nur noch das, was er tatsächlich braucht.
Das klingt erst einmal charmant. Dennoch ist Cloud-Computing im Bereich der professionellen Anwendungen erst langsam auf dem Vormarsch. Ganz anders sieht es bei den privaten Nutzern aus: E-Mails über den Web-Browser checken, neue Fotos über Flickr im Freundeskreis herumzeigen oder gemeinsam Projekte über Doodle oder google-Docs voranbringen.
Sicherheit geht vor
Hier werden die Vorteile der Wolke schon intensiv genutzt. Im geschäftlichen Umfeld sind die Vorbehalte wesentlich größer. Hauptgrund: Das Thema Sicherheit. Wenn es um sensible Geschäftsdaten geht, machen viele Unternehmer dicht. Dabei halten Branchenkenner diese Sorge für unbegründet. Schließlich hätten professionelle Anbieter entsprechender Services ganz andere Möglichkeiten, ihre Serverfarmen abzusichern.
Genau diese Vorbehalte wollen das Bundeswirtschaftsministerium gemeinsam mit dem Branchenverband Bitkom mit der Sonderschau "Cloud Computing World" auf der CeBIT ausräumen (Halle 4, Stand A58). Neben den Möglichkeiten, die die Cloud gerade auch kleinen und mittleren Unternehmen bietet, steht das Thema Sicherheit an erster Stelle.
Dort stellt zum Beispiel Fujitsu eine Komplettverschlüsselung der Daten sowie einen Hochsicherheitszugang mit Einmal-Passwörtern vor, die per SMS zur Verfügung gestellt werden. Trend Micro zeigt zudem eine Lösung, die vor Angriffen auf und aus der Cloud schützt.
Haben Sie schon Erfahrung mit dem Speicherplatz in der "Wolke" gemacht? Wir sind gespannt auf Ihre Erfahrungen!
