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Corona

Corona-Krise: Lage im Handwerk hat sich verschärft

Umsatzeinbrüche, Auftragsstornierungen, fehlende Mitarbeiter und Lieferengpässe: Die Belastungen durch die Corona-Krise haben zugenommen.

Auf einen Blick:

  • Die Auswirkungen der Corona-Krise auf Umsatz und Auftragsstornierungen haben im Vergleich zur Vorwoche noch einmal zugenommen. Das ergibt eine aktuelle Umfrage im Handwerk.
  • An stärksten sind die Gesundheitshandwerke, die persönlichen Dienstleistungshandwerker, die Kfz-Betriebe und die Lebensmittelgewerke betroffen.
  • Auch in den Bau- und Ausbaugewerken sind Auftragsstornierungen und Personalengpässe zu spüren.

Die Lage im Handwerk infolge der Corona-Krise bleibt kritisch. Das hat eine zweite Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) Anfang April ergeben. 2.750 Betriebe hatten sich daran beteiligt.

Viele Befragte berichten, dass die Auswirkungen der Corona-Krise auf ihren Betrieb im Vergleich zur Vorwoche noch einmal zugenommen haben: So gaben 44 Prozent an, dass der Druck auf ihren Umsatz gewachsen ist. Abgenommen haben die Auswirkungen bei 7 Prozent. Dass 48 Prozent von einer unveränderten Lage berichten, kann nach Einschätzung des ZDH zum Teil auf die andauernden Betriebsschließungen zurückgeführt werden, sodass dort die Umsätze dort bei null verbleiben. Ähnlich sei die Lage bei den Auftragsstornierungen.

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Umsatzrückgang um 55 Prozent

Aktuell berichten 74 Prozent der befragten Betriebe von Corona-bedingten Umsatzrückgängen (erste Befragung: 77 Prozent). Am häufigsten meldeten Betriebe der Gesundheitshandwerke Umsatzrückgänge (100 Prozent), gefolgt von den persönlichen Dienstleistungshandwerken (97 Prozent), den https://Kfz-Gewerken (90 Prozent) und den Lebensmittelhandwerken (89 Prozent). In den Gewerken für den gewerblichen Bedarf liegt der Anteil bei 70 Prozent, in den Ausbaugewerken bei 69 Prozent und in den Bauhauptgewerken bei 45 Prozent.

Im Durchschnitt ist der Umsatz in den befragten Betrieben um 55 Prozent zurückgegangen. Am höchsten ist der Umsatzrückgang mit 92 Prozent in den persönlichen Dienstleistungshandwerken, gefolgt von den Gesundheitshandwerkern (74 Prozent) und im Kfz-Handwerk (56 Prozent). In den Bau- und Ausbaugewerken sowie die Gewerken für den gewerblichen Bedarf liegt der Umsatzrückgang zwischen 40 und 44 Prozent.

Auftragsstornierungen um 45 Prozent

56 Prozent der befragten Betriebe berichten von stornierten Aufträgen. Der Anteil des stornierten Auftragsvolumens am gesamten Auftragsbestand liegt bei 45 Prozent.

Am häufigsten berichteten die Lebensmittelgewerke von Stornierungen (86 Prozent), die Dienstleistungsgewerke (75 Prozent), die Kfz-Handwerke (67 Prozent) und die Ausbaugewerke (57 Prozent). In den Bauhauptgewerken liegt der Anteil bei 39 Prozent.

Am höchsten ist der Anteil der Stornierungen am gesamten Auftragsbestand mit 85 Prozent in den persönlichen Dienstleistungsgewerken. In allen anderen Gewerbegruppen liegt er teilweise deutlich unter 50 Prozent.

Personalmangel und Materialengpässe

33 Prozent der Handwerksbetriebe ist von Corona bedingten Personalausfällen betroffen. Am stärksten betroffen sind die Bauhauptgewerke (42 Prozent) und die Kfz-Gewerke (41 Prozent). Durchschnittlich fehlt in den betroffenen Betrieben jeder dritte Mitarbeiter. Dies betrifft vor allem die persönlichen Dienstleistungshandwerke (75 Prozent) und die Gesundheitshandwerke (60 Prozent).

Unter Lieferengpässen leidet 31 Prozent aller Betriebe. Der Anteil der von behördlich angeordneten Betriebsschließungen betroffenen Unternehmen liegt bei 17 Prozent. Von den Betriebsschließungen sind besonders die persönlichen Dienstleistungshandwerke betroffen (79 Prozent).

Geplante Maßnahmen der Betriebe

Die befragten Betriebe wollen verschiedene Maßnahmen in der Krise nutzen:

  • Abbau von Arbeitszeitkonten: 41 Prozent
  • Anordnung von Urlaub: 42 Prozent
  • Kurzarbeit: 53 Prozent
  • Kündigungen: 9 Prozent
  • Eine vorübergehende Schließung des Betriebs können sich 18 Prozent vorstellen.

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