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Corona

Corona-Krise: So ist die Lage im Gebäudereiniger-Handwerk

Weniger Arbeit durch leere Bürogebäude und abgesagte Events, steigende Nachfrage bei Reinigungsarbeiten im medizinischen Sektor. Die Corona-Krise verlangt der Branche viel ab.

Auf einen Blick:

  • Ein Großteil der Aufträge im Gebäudereiniger-Handwerk fallen aufgrund des Coronavirus' weg.
  • Einzig im Gesundheitssektor hat die Nachfrage nach Dienstleistungen der Branche massiv angezogen.
  • Der Bundesinnungsverband rät Betrieben, Hilfen im Blick zu haben und Kurzarbeitergeld zu beantragen.

In Zeiten der Corona-Krise hat sich die Lage in den Gewerken verändert. So reagiert das Gebäudereiniger-Handwerk auf die Herausforderungen, die momentan zu bewältigen sind. Vier Fragen und Antworten des Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV).

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So ist die Lage im Gebäudereiniger-Handwerk

1.Wie stark ist Ihre Branche von der Corona-Krise betroffen? Welche Bereiche trifft es besonders?

Wo nicht gearbeitet wird, wird auch nicht gereinigt. Wenn Veranstaltungen ausfallen, Homeoffice statt Büro angesagt ist, wenn öffentliche Einrichtung weitgehend dichtmachen, Flugzeuge am Boden bleiben, Hotels verwaist sind und ganze Industriezweige ihre Produktion herunterfahren, dann entfällt damit ein Großteil unserer Aufträge. Die Lage unseres Dienstleistungshandwerks ist daher extrem angespannt.

2. Gibt es Bereiche, die weniger stark betroffen sind oder die sogar Zuwächse verzeichnen?

Unternehmen, die ihren Schwerpunkt im Bereich des Gesundheitssystems haben, verzeichnen eine starke Nachfrage. Die Reinigung und Desinfektion von Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen ist zurzeit auf einem Höchststand. Ein solches Plus im Gesundheitssegment kann das Umsatzminus der Gesamtbranche aber bei weitem nicht kompensieren.

3. Was raten Sie Unternehmen in der aktuellen Situation?

Jetzt ist Krisenmanagement gefragt: Die Unternehmen müssen vor allem den Dschungel voller Fragen lichten:

  • Lassen sich im Dialog mit den Kunden zum Beispiel Reinigungsleistungen vorziehen oder nach hinten schieben?
  • Ist Kurzarbeit für die Beschäftigten eine Option oder lassen sich Überstunden abbauen?

Wichtig ist, dass die Betriebe über alle politischen Unterstützungsmaßnahmen im Bilde sind: Kurzarbeitergeld, Stundungen der Sozialversicherungsbeiträge oder Bürgschaften – hier hat die Große Koalition viele Optionen aufgesetzt. Wir als Bundesinnungsverband wollen unsere Mitgliedsbetriebe in diesen Fragen bestmöglich beraten

4. Was muss jetzt aus Ihrer Sicht passieren, damit möglichst viele Unternehmen diese Krise überstehen können?

Die Betriebe stehen vor einem äußerst schwierigen Spagat: Auf der einen Seite brauchen sie jeden Beschäftigten für die noch verbleibenden Aufträge. Auf der anderen Seite gibt es hoffentlich nur eine kurzfristige Arbeitslosigkeit, in den Bereichen, in denen Aufträge storniert wurden. Das gilt insbesondere für die 250.000 geringfügig Beschäftigten in unserer Branche, die keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben. Hier sehen wir dringenden Handlungsbedarf, dass die Politik auch für diese Beschäftigungsgruppe Angebote macht.

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