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Das dezente Dutzend

In der "Werkart Hannover" bündeln zwölf Einrichtungsprofis ihre Fähigkeiten.

Von Kai-Kirstin Thies und Heiner Siefken

Hier öffnen sich sogar die Eingangstüren mit einem dezenten Surren. Sie geben den Blick frei auf geschwungene Wege und große, zeitgenössische Bilder an den Wänden. Angenehme Musik ist zu hören die Atmosphäre erinnert an eine Kunstausstellung. Schnäppchen und SB-Möbel? Fehlanzeige! Die harmonischen Wohnwelten der Werkart in Hannover sollen ganz offensichtlich die Kunden ansprechen, die auch den berühmten Euro mehr ausgeben. Ikea für Besserverdiener, lautet der spontane Kommentar einer jungen Besucherin.

Foto: privat

Manfred Beutel kann über die freche Bemerkung schmunzeln. Er ist der Chef des hannoverschen Unternehmens Naturstein Krause und einer der Handwerker, die mit Inneneinrichtungs-Größen wie Möbel Hesse und Bulthaup-Küchen gemeinsame Sache machen. Die möglichen Auftraggeber der ungewöhnlichen Kooperation dürfen tatsächlich nicht ganz arm sein. Unsere Kunden sind Menschen, die eine wertige Leistung erkennen. Und die anerkennen, dass eine wertige Leistung auch etwas wert ist, sagt Beutel. In gewisser Weise könnte der Steinspezialist selbst ein typischer Werkart-Kunde sein, denn bei Autos und Wohnungseinrichtungen leidet der Mann unter einer ausgeprägten Plastikallergie.

Seit der der Eröffnung Ende Januar reisen Neugierige der Möbelbranche aus ganz Deutschland in den Norden der Landeshauptstadt und begutachten das Konzept. Zwölf Unternehmen haben ihre Fähigkeiten gebündelt, gegenüber Kunden treten sie als Einheit auf. Renovieren, Ausbau, Neubau je nach Bedarf übernimmt die Werkart komplette Projekte. Der Architekt Hardy Müller und der Objektdesigner Tom Franz vom Planwerk koordinieren alle Abläufe Auftraggeber haben also nur einen Ansprechpartner.

Gebündelte Kompetenz mit Ambitionen

Die Handwerksbetriebe, die in den erlauchten Werkart-Kreis aufgenommen worden sind, haben bereits in den zurückliegenden Jahren ambitionierte Wohnprojekte umgesetzt: neben Naturstein Krause auch die Tischlerei Biesel, der Malerfachbetrieb Hinze und der Parkettleger Husnik. Das Unternehmen P amp; H deckt die Bereiche Elektro, Sanitär und Heizung ab. Jetzt arbeiten die Betriebe gemeinsam mit Hifi-Spezialisten und Medientechnikern an Wohnprojekten.

Möbel Hesse bietet der Kooperation den nötigen Raum für ihre Ausstellung. Auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern inspiriert die Werkart in acht verschiedenen Wohnwelten mit ganz unterschiedlichen Einrichtungsstilen. Jede dieser Inseln hat eine Fläche von 54 Quadratmetern. Einzige Ausnahme: Das Loft zeigt auf 120 Quadratmetern, was Wohnen im Industrie-Gebäude so interessant macht. Mit begehbarem Kleiderschrank, Sauna und Leben in einem Raum.

Die Küche als Lieblingsraum

Die Küche steht immer im Mittelpunkt der Inszenierung. Aus dem Handwerksraum ist ein Lieblingsraum geworden, die Küche ist in das Zentrum des Lebens gerückt, sagt Projektleiter Ralph Meyer. Der mittige Küchenblock, an dem zu viert oder gar zu sechst gekocht wird, sei immer öfter ein Kundenwunsch schließlich kochen mittlerweile sogar Kinder, Jugendliche und Männer gerne.

Zwei Jahre hat die Entwicklung des Projekts gedauert. Und erst in zwei Jahren wird die Ausstellung neu gestaltet. Wir unterwerfen uns keinem Trend, sagt Meyer. Wohnwelten wie Avantgarde, Zeitgeist oder Reihenhaus stehen für ein Lebensgefühl, für Emotionen, sie bilden den Charakter ihrer Bewohner ab. Sie sollen nur Anregungen sein, die das Können der Kooperationspartner zeigen.

Erste Erfolge kann das Werkart-Team bereits vorweisen. Neben Einzelaufträgen (hier ein Badezimmer, dort ein Fußboden) freut sich Beutel über ein Objekt, das allein im Möbelbereich eine sechsstellige Nummer sei. Und auch vom langfristigen Erfolg des Projektes ist der Handwerker überzeugt: Sie müssten dabei sein, wenn wir zusammen sitzen. Wir sind motiviert, wir wollen etwas bewegen und das merken auch die Kunden.

www.werkart-hannover.de

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