Die Betriebe sollten das Web als neues Medium akzeptieren und in ihre Geschäftsstrategie einbauen, empfiehlt Kamenz: Wenn man es schneller akzeptiert als die Konkurrenz, wird man auch erfolgreicher sein. Als Gründe führt er nicht nur die Aussichten auf mehr Umsatz und neue Aufträge an. Unternehmer müssten vielmehr auch die Gefahr sehen, dass Betriebe einfach vom Markt verschwinden oder in Nischen abdriften könnten, die sich nicht auf das Internet einlassen.
Zwei Faktoren führen nach Einschätzung des Wissenschaftlers dazu, dass sich viele Betriebe eher zögerlich mit dem Internet beschäftigen. Ein Aspekt sei die Altersstruktur im Handwerk: Jemand, der über 60 ist, wird sich nicht einem neuen Medium und den neuen Chancen öffnen. Daher sei das Internet-Geschäft eng mit dem Nachfolge-Problem verbunden. Ein zweiter Grund sei die bedächtige Entwicklung in Deutschland, die sich an den eher langsam steigenden Nutzerzahlen orientiere: In anderen Ländern ist man schneller und im Internet gibt es keine Grenzen. Wer sagt denn, dass da nicht auch neue Wettbewerber kommen, die nicht in der Handwerksrolle eingetragen sind und trotzdem etwas in diesem Spektrum anbieten?
Kamenz rät dringend dazu, Geschäfte zumindest mit den Geschäftskunden sofort über das Internet abzuwickeln, um Kosten zu senken und Kunden zu binden. Auch für die Erschließung neuer Märkte, die Kooperation innerhalb einer Branche und die Beschaffung aktueller Informationen lasse sich das Netz bereits problemlos nutzen.