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Die 7 größten Fehler in der Pressearbeit

Pressearbeit lohnt sich, wenn man einen guten Draht zu den Redakteuren pflegt und ohne viel Aufwand in die Zeitung kommt. Das würden Sie auch gerne? Dann sollten Sie diese 7 Fehler vermeiden!

Fehler Nr. 1: Sie machen Druck!
Sie wollen ein Thema unbedingt unterbringen und machen entsprechend Druck. Ihr Argument: Das Thema ist wichtig. Sie sind wichtig. Sie kennen den Verlagsleiter. Sie sind ein wichtiger Anzeigenkunde ...

Das kann im Einzelfall mal funktionieren. Doch Redakteure werden gerade unter Druck oft erfinderisch. Sie suchen und finden einen Weg, sich für den Druck zu revanchieren. Dann fallen Informationen, die Ihnen wichtig sind, eben wegen "Platzmangel" unter den Tisch. Oder plötzlich steht "Ihr" Artikel versteckt unten auf der Seite, während oben Ihr stärkster Konkurrent mit Bild zu einem anderen Thema zu Wort kommt …

Das wird ein Kampf ohne Gewinner. Ist es Ihnen das wert?

Nächste Seite: Muss das Logo mit ins Bild?

Fehler Nr. 2: Sie wollen unbedingt Ihr Logo im Bild haben!

Natürlich ist es sinnvoll, Journalisten zusammen mit der Pressemitteilung auch Fotos anzubieten. Sind die Fotos gut gemacht, spart das der Redaktion viel Zeit und erhöht Ihre Chancen auf eine Veröffentlichung.

Doch regelmäßig bekommen Redaktionen Bilder angeboten, auf denen der Chef neben dem Firmenschild oder einem Firmenauto mit Logo posiert. Am liebsten so, dass das Logo den Bildmittelpunkt darstellt und der Chef irgendwie daneben gequetscht wirkt. Das sind die Bilder, die gleich im Papierkorb landen – oft genug zusammen mit der ganzen Pressemitteilung.

Noch schlimmer: Wenn Sie den Journalisten beim Termin bedrängen, genau so ein Foto zu machen und ihm keine Alternativen lassen. Wundern Sie sich nicht, wenn der Artikel später ohne Bild erscheint.

Tipp: Wichtiger als Ihr Logo ist für ein Bild, das zur Pressemitteilung passt. Sie feiern ein Firmenjubiläum: Warum dazu nicht ein Foto vom ältesten Mitarbeiter bei der Arbeit statt vom Seniorchef hinter seinem Schreibtisch? Sie eröffnen eine neue Filiale: Warum nicht ein Bild einer Mitarbeiterin, die gerade die Kasse durch die Tür trägt oder die Auslage putzt, statt eine Außenaufnahme der Geschäftsfront?

Nächste Seite: Wie viel Zeit müssen Sie sich nehmen?

Fehler Nr. 3: Der Betrieb geht immer vor

Sie wollen zwar in die Presse, aber für einen Termin mit dem Journalisten haben Sie eigentlich keine Zeit. Sie müssen ja an Ihre Kunden denken. Eine halbe Stunde wird wohl reichen …?

Eigentlich müsste das dem ebenfalls unter Zeitdruck arbeitenden Journalisten entgegenkommen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Der Journalisten wird es als Zeichen mangelnder Wertschätzung auffassen, wenn Sie während des Interviews dauernd auf die Uhr schauen, nebenbei Anrufe beantworten und für das Foto nur noch zwei Minuten Zeit haben. Entsprechend wenig Einsatz wird er beim Schreiben des Artikels zeigen.

Je mehr Zeit und Wertschätzung Sie ihm entgegenbringen, desto mehr Mühe wird er sich geben, Ihre Geschichte in Ihrem Sinn zu verfassen.

Nächste Seite: Journalisten wollen recherchieren, nicht nacharbeiten

Fehler Nr. 4: Journalisten sind keine Trüffelschweine

Einerseits wollen Redakteure natürlich tolle, exklusive Geschichten recherchieren und schreiben. Andererseits arbeiten sie unter großem Zeitdruck.

In diesem Spannungsfeld haben Sie ein Problem: Als exklusive tolle Geschichte eignen sich Pressemitteilungen in der Regel nicht. Das bisschen Zeit, das ein Journalist für Recherchen hat, will er nicht damit verbraten, dass er sich durch eine mehrseitige, unstrukturierte und langweilige Pressemittelung kämpft und Details am Telefon klären muss.

Aus dem gleichen Grund sollten Sie auch penibel darauf achten, dass Ihre Kontaktdaten in der Pressemitteilung nicht fehlen. Nicht nur Ihre Internetadresse, sondern auch Ihre Telefonnummern - Festnetz und mobil! Denn wenn es noch Nachfragen gibt, sollte der Redakteur sie leicht erreichen und nicht erst lange suchen müssen.

Nächste Seite: Erkennen Sie auch ein unausgesprochenes "Nein, danke"!

Fehler Nr. 5: Sie bleiben hartnäckig!

Viele Journalisten trauen sich nicht so richtig, eine klare Absage zu erteilen. Der Grund sind unterschwellige Ängste. Dass sie irgendwann mal keine Idee haben. Dass ein Thema vielleicht doch wichtig sein könnte ...

Bei solchen Redakteuren können Sie auch zehn Mal anrufen und werden immer wieder vertröstet.

Gehen Sie einfach davon aus, dass Ihr Thema nicht ankommt, wenn Sie es nicht spätestens beim zweiten Anruf platzieren können oder wenn Sie nicht zumindest eine feste Zusage für ein Gespräch erhalten.

Tipp: Wenn Ihr Thema nicht sofort ankommt und Sie mit Ihrer Hartnäckigkeit wirklich etwas erreichen wollen, bleibt Ihnen noch eine Möglichkeit: Sprechen Sie den Redakteur offen an. "Ich habe den Eindruck, dass das Thema für Sie nicht so interessant ist. Können Sie mir sagen, woran das liegt? Ich würde meine Pressemitteilungen gerne so aufbereiten, dass Sie wirklich etwas davon haben."

Nächste Seite: Sollten Sie sich auf Fotos der Redaktion verlassen?

Fehler Nr. 6: Die besten Fotos macht nicht immer die Redaktion

Wenn Sie Ihre Chancen auf Veröffentlichung deutlich erhöhen wollen, sollten Sie gutes Bildmaterial gleich mitliefern.

Denn wenn Sie darauf hoffen, dass sich die Redaktion um das Foto kümmern wird, haben Sie ein Problem:

  • Viele Redaktionen scheuen den Aufwand (Zeit, Kosten), nur für ein Foto einen Fotografen loszuschicken, wenn der Text eigentlich schon vorliegt.
  • Zudem entstehen unter Zeitdruck selten gute Fotos – und mit Zeitdruck müssen Sie in einer solchen Situation rechnen.
  • Nicht zuletzt schicken Redaktionen häufig freie Journalisten. Nicht jeder ist ein guter Fotograf.

Wenn es für Ihr Thema richtig gute Bildmotive gibt, sollten Sie eigene Fotos selbst anbieten - Fotos von einem Profi, der die Zeit hat, Ihre Wünsche optimal zu realisieren.



Tipp:

Es kann trotzdem dazu kommen, dass ein Journalist Ihre professionellen Bilder ablehnt. Der Grund: Viele Journalisten sind Freiberufler, die Zeilen und Fotos honoriert bekommen. Wenn ein "Freier" Ihr Foto verwendet, statt ein eigenes zu machen, sinkt sein Honorar für diesen Artikel schnell um 50 Prozent. Anbieten sollten Sie es ihm in jedem Fall. Wenn er es ablehnt, haben Sie und er zumindest durch die Vorlage eine "Idee" für ein eigenes Foto.



Nächste Seite: Journalisten wollen nicht immer alles ganz genau wissen

Fehler Nr. 7: Journalisten wollen nicht immer alles ganz genau wissen

Je länger Sie Ihre Pressemeldung verfassen, je mehr Details Sie Seite für Seite aufbereiten, desto größer ist Ihre Chance, dass Ihr Werk im Papierkorb landet.

Genauigkeit ist wichtig für einen Redakteur. Aber es muss eben nur "genau genug" sein. Wenn Ihre Pressemeldung die wichtigen W-Fragen (wer, was, wo, wann, wie, warum) kurz und knapp beantwortet, dann ist ein Redakteur in der Regel zufrieden. Lassen Sie die komplette Firmengeschichte und die Ehrenämter des Chefs lieber weg.

Wenn die Redaktion mehr wissen will, wird sie schon anrufen.

Weitere Infos zum Thema "Pressearbeit":

(jw)

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