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"Die Gier frisst das Hirn"

Wer kommt für die Fehler der Banken auf? Kreditnehmer und Steuerzahler! Unternehmer Gunnar Barghorn hat dafür Verständnis: "Das ist doch nicht ungerecht." Kann man das auch anders sehen?

Sie haben hoch gepokert und viel verloren. Doch dass Banken tatsächlich Insolvenz anmelden müssen, wie gerade die kleine Weserbank in Bremerhaven, dürfte die Ausnahme bleiben. Förderbanken wie die IKB bekommen Rückendeckung von der KfW, auch wenn das neue Lasten für den Bundeshaushalt bedeutet. Und Landesbanken wie in Bayern werden von den Sparkassen gestützt.

Betriebe unter Druck

Kleine und mittlere Unternehmen bekommen die Folgen der Bankenkrise hingegen zu spüren: In einer Umfrage der Creditreform unter 4000 Betrieben klagten 42 Prozent über Probleme wie steigende Zinsen, höhere Sicherheiten und komplett abgelehnte Kreditanträge.

Ist es richtig, dass der Bund den Banken hilft, während kleine und mittlere Unternehmen Probleme bekommen? Wir fragten Gunnar Barghorn, Chef eines mittelständischen Handwerksunternehmens in Brake, das Stahlbau, Metallbau, Maschinenbau und Elektrotechnik unter einem Dach vereint:

Gunnar Barghorn:

"Die Banken tun zwar immer so, als wenn sie alles unter Kontrolle hätten, doch es ist immer wieder das gleiche: Die Gier frisst das Hirn. Die Banker vergessen völlig, dass es nicht ihr Geld ist, mit dem sie da spekulieren. Wenn wir so mit dem Material unserer Kunden umgehen würden, dann wäre Holland in Not. Trotzdem finde ich es nicht ungerecht, dass der Staat und damit die Steuerzahler den Banken nun helfen, denn sie haben eine andere volkswirtschaftliche Funktion als Unternehmen. Der Schaden wäre doch für alle viel größer, wenn wir Banken stattdessen einfach in die Insolvenz schicken würden.

Aber ich erwarte, dass die Krise zur Gesundung der Moral in den Banken beiträgt. Die Banker sind jetzt hoffentlich tief geschockt und merken, dass sie überzogen haben und sich nicht weiter so verhalten können."

Ihre Meinung?

Was halten Sie von der Hilfe für die Banken? Schreiben Sie uns einen Leserbrief.

(jw)

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(jw)

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