Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Entspannen Sie sich!

Diese Tipps helfen wirklich

Mit Sprechstunden, Zeitfenstern für E-Mails und tiefem Durchatmen kommen Sie besser durch den Tag. Tipps von einem Experten.

Das Telefon klingelt. Parallel fragt ein Kunde per Mail nach, ob seine Mail angekommen ist. Dazu steht ein anderer Kunde im Laden und möchte den Chef sprechen.

„Jetzt erst einmal tief durchatmen“, rät Manuela Nagel. „Stress und Anspannung schnüren uns die Luft ab und wir atmen dadurch flacher“, weiß die Gesundheitsexpertin von der IKK classic. Die Folge: der Körper bekommt zu wenig Sauerstoff. Gerade in stressigen Situationen sei das immer wieder der Fall. Daher habe der als Plattitüde belächelte Hinweis „nun atme erst einmal tief durch“, nichts an Aktualität verloren. Im Gegenteil.

Wenn Sie tief einatmen, fühlen, wie die Bauchdecke sich hebt und senkt – dann entspannt sich Ihr Körper. Denn so werden die Atemzüge tiefer und länger. Und Körper und Geist werden mit neuer Energie versorgt.

Was löst bei mir Stress aus?
„Um wirklich wirksam gegen die eigene Stressbelastung vorzugehen, müssen Sie Ihre Stressoren kennen“, sagt die Fachfrau. Stressoren sind stressauslösende Momente, die wir alle haben. Können Sie mit dem Zeitdruck umgehen? Nerven Sie die permanenten Arbeitsunterbrechungen? Haben Sie Konflikte im Betrieb oder im Privatleben? Oder wächst Ihnen die tagtägliche Kommunikation über den Kopf? Wenn Sie lokalisiert haben, was für Sie die größten Stressfaktoren sind, können Sie sie wirkungsvoll bekämpfen.

Raus aus der Stressfalle. Wie wirkungsvolle Planung hilft, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Planen Sie - dann verzetteln Sie sich nicht

Ohne eine solide Planung verlieren Sie die Übersicht. Machen sie sich einen Wochenplan und brechen Sie den auf eine Tagesplanung herunter. Wichtig dabei: Die gesteckten Ziele müssen erreichbar sein. Sonst nützt die ganze Planung nichts.

Terminkalender erinnern Sie zuverlässig!
Gut bewährt haben sich Computer-Programme mit starken Kalenderfunktionen wie Outlook von Microsoft. Drucken Sie sich die Tagesansicht Ihres Terminkalenders aus. Richtig eingerichtet, haben Sie dann alles, was Sie für den Tag wissen müssen übersichtlich auf einen Blatt Papier: Termine, Aufgaben, sogar Raum für Notizen hält das die Tagesübersicht bereit. Sammeln Sie über den Tag Notizen, Kontaktdaten und alles, was Sie sonst noch notieren, auf diesem Blatt. Am Abend übertragen Sie bei der Vorplanung des nächsten Tages, das was wichtig ist, in den Rechner. Dann rutscht Ihnen so schnell nichts mehr durch.

Praktisch nebenbei erhalten Sie nach ein paar Wochen eine gute Übersicht darüber, womit Sie tatsächlich Ihre Zeit verbringen. Das hilft ungemein, um wichtiges von weniger wichtigem zu unterscheiden.

Zwischen E-Mail-Flut und Telefonterror. Wie Sie die Ruhe bewahren, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Feste Zeitfenster für Post und E-Mails

Früher war alles besser? So ein Quatsch. Allerdings war in der guten alten Zeit die Kommunikation noch lange nicht so schnell, wie sie heute ist. Fast minütlich fließen neue E-Mails ins Postfach, Nachrichten über Twitter, Facebook und Co. kommen rein. Ein Kunde bittet via SMS um Rückruf. Ein Mitarbeiter steht im Büro und möchte Wissen, wo er einen bestimmten Fitting im Lager findet. Und natürlich kommt noch das ein oder andere ganz klassisch per Post. Unmöglich all das im Blick zu behalten und gleichzeitig konzentriert an dem weiterzuarbeiten, das gerade auf Ihrem Schreibtisch liegt.

Richten Sie Sprechstunden ein!
Auch Sie haben Anspruch auf eine konzentrierte, ruhige Arbeitsatmosphäre. Wenn Sie sich solch ein Arbeitszeitfenster zum Beispiel ab 15 Uhr auf den Nachmittag legen und das im Betrieb kommunizieren, haben Sie bereits viel gewonnen.

Lassen Sie neue Nachrichten links liegen!
Gewöhnen Sie sich ab, reflexartig auf den Rechner oder das Smartphone zu schauen, wenn die Geräte den Eingang neuer Nachrichten signalisieren. Kein Mensch zwingt Sie, allen und jeden sofort zu antworten. Schaffen Sie sich besser konsequent zwei oder drei Zeiträume am Tag, an denen Sie Mail und Co. abarbeiten. Damit haben Kunden nach wie vor die rasche Rückmeldung, die Sie erwarten. Und Sie die Ruhe, die Sie für Ihre eigentliche Arbeit brauchen.

Zu kämpfen haben viele Stressgeplagte auch mit ihren Inneren Antreibern. „Ich muss alles schnell machen! Ich muss allen alles recht machen! Geprägt aus dem Kinder- und Jugendalter versuchen wir im Erwachsenenalter, im Berufs- und Privatleben diese Forderungen zu erfüllen“ sagt Nagel. Stark ausgeprägte Antreiber können eine Eigendynamik entwickeln und kontrollieren immer stärker die innere Einstellung und das eigene Verhalten. „Man treibt sich selbst immer stärker an, und erreicht aber immer eher mehr Stress. Wie wir mit Stress umgehen liegt eben auch an der persönlichen Einstellung“

Und was tun, wenn bei aller Vorausplanung der Stress uns doch einholt? Lesen Sie weiter auf der letzten Seite.

Was hilft wirklich gegen den Stress?

„Planen Sie sich feste Pausen für sich mit ein“, rät Nagel. „Eine Stunde pro Woche müssen Sie mindestens für sich haben. Eine Stunde, in der Sie machen, was Sie wollen. Das muss noch nicht einmal Sport sein“, sagt die Expertin.

Obgleich der natürlich dem Körper als Ausgleich besonders gut tut. Gefragt seien Ausdauersportarten, wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren, diese stärken das Herz-Kreislaufsystem. „Optimal sind zwei bis drei Einheiten die Woche à 60 Minuten“, sagt Nagel.

Setzen Sie auf Entspannungsübungen!
Außerdem schwört sie auf progressive Muskelentspannung. Bei dem Verfahren nach dem amerikanischen Psychologen Edmund Jacobsen werden nach und nach die Muskelgruppen des Körpers erst angespannt und später bewusst entspannt. Die Entspannung soll dabei bewusst erlebt werden.

Hilfreich, aber schwerer zu erlernen charakterisiert Nagel das autogene Training. Wer das richtig beherrscht, ist in der Lage sich selbst im größten Stress zu entspannen. Für den Weg dorthin rät die Expertin zu professioneller Anleitung im Rahmen entsprechender Kurse.

Sehr hilfreich können nach Nagels Worten auch Yoga, Qi Gong und Tai Chi sein. „Beides muss einem aber liegen“, stellt die Expertin klar.

Und was hält die Fachfrau von der immer größer werdenden Zahl von Wellness- und Entspannungstees? „Nicht viel! Da ist ein Entspannungsbad am Abend meist wirkungsvoller, da durch das warme Wasser zumindest die Muskeln entspannen.“

(ha)


Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten:

Für den Ausgleich: Acht Tipps, die Lust auf Joggen machen
Für den Rücken: Muskelpflege für Handwerker
Für die Leistung: Im Takt der inneren Uhr mehr schaffen


Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Klare Strukturen und Verantwortlichkeiten geben in einem wachsenden Handwerksbetrieb Orientierung und sparen Zeit.

Strategie

„Hilfe, mein Betrieb wächst“ – 5 Tipps, die Ihnen jetzt helfen

Mehr Mitarbeitende, Aufgaben, Entscheidungen: Wächst ein Handwerksbetrieb schnell, kann das zu Chaos führen. Mit unseren Tipps behalten Sie den Überblick.

    • Personal, Personalführung, Personalentwicklung, Strategie, Ablauforganisation
Frauen haben andere Wünsche an ihren Arbeitgeber als Männer. Wer sich darauf einstellt, kann sie als Fachkräfte von sich überzeugen.

Weltfrauentag

Das wollen Frauen bei der Arbeit wirklich!

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Frauen vor allem Familie und Beruf gut unter einen Hut bringen wollen. Doch auch andere Themen spielen eine wichtige Rolle.

    • Personal, Personalbeschaffung, Politik und Gesellschaft
Betrug: Die Finanzverwaltung würde nie von Ihnen verlangen, für die Zahlung einer Steuerschuld einen Link zu nutzen und dort ein Formular auszufüllen.

Steuern

Diese Steuer- und Pfändungsbescheide sind ein Fake

Keine Angst vor Kontenpfändung: E-Mails und Messenger-Nachrichten vom Bundeszentralamt für Steuern und dem Finanzamt sind ein Betrugsversuch.

    • Steuern
Angst, wenn das Telefon klingelt? Keine Sorge: Sie müssen nicht auf jedes Anliegen sofort reagieren.

Strategie

Unheilvolles Klingeln: 3 Tipps für schwierige Telefonate

Wer ungern telefoniert, kommuniziert lieber per Chat oder gar nicht. Warum das keine Lösung sein kann und wie Sie souverän am Telefon bleiben, zeigen unsere Tipps.

    • Strategie, Ablauforganisation, Kommunikation