In vielen Städten drohen Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, weil die zulässigen Stickstoffdioxid-Grenzwerte überschritten werden. Um das zu verhindern, hat sich die Bundesregierung jetzt auf zusätzliche Maßnahmen geeinigt. „Es ist gut, war aber auch längst überfällig“, sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Aus Sicht des Handwerks sei entscheidend, dass die Einigung nicht nur sogenannte Umtauschprämien beinhaltet, sondern auch die Möglichkeit zur Nachrüstung dafür geeigneter Fahrzeuge geschaffen wird .
Die Bundesregierung hat sich beispielsweise auf eine Hardware-Nachrüstförderung für Nutzfahrzeuge zwischen 2,8 und 7,5 Tonnen verständigt, die vom Bund mit 80 Prozent gefördert werden soll. Das sei zu begrüßen, so Wollseifer. Trotz dieser Lösung forderte der ZDH-Präsident von der Automobilindustrie, dass auch sie in diesem Fahrzeugsegment finanzielle Verantwortung übernehmen müsse. Das Handwerk brauche zudem Lösungen für leichtere Fahrzeuge, sowohl mit Lkw- wie auch mit Pkw-Zulassung, „da sie den handwerklichen Fuhrpark stark prägen“, stellte er klar.
Die vorgeschlagene Lösung, dass eine Pkw-Nachrüstung nur in den 14 am meisten belasteten Städten ermöglicht werden soll, sei nicht ausreichend. Um drohende Fahrverbote zu verhindern, könne es zwar durchaus sinnvoll sein, sich zunächst auf besonders betroffene Ballungsräume zu fokussieren. Der ZDH-Präsident forderte jedoch, dass gerade auch Dieselhalter in anderen Regionen die Nachrüstoption erhalten müssten. (red)
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