Foto: Gunnar Geller

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Panorama

Whisky-Kultur fürs Wohnzimmer

In der Tischlerei Nils Greese entstehen besondere Möbelstücke für echte Whisky-Fans. Der Firmenchef hat damit eine Leidenschaft zum Beruf gemacht.

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Auf einen Blick

  • Tischlermeister Nils Greese ist Whisky-Fan. Diese Leidenschaft lebt er seit einigen Jahren auch handwerklich aus: Er baut Whisky-Fässer um.
  • Die Idee kam dem Meister beim Besuch eines Flughafens. Doch erst eine kleine Auftragsdelle gab den entscheidenden Anstoß, daraus ein Geschäft zu machen.
  • Heute hat sich die Arbeit mit den Holzfässern aus Schottland zu einem wichtigen Standbein des Unternehmens entwickelt.

Wussten Sie, wie viel Kulturgeschichte in einem Whiskyfass steckt? Die Tischlerei Nils Greese weiß es: Bis zu 200 Jahre wächst eine amerikanische Eiche, bevor sie als Rohstoff eines Fasses dient. Zur Produktion eines amerikanischen Bourbons kommt das Fass nur ein einziges Mal zum Einsatz. Dann wird es zerlegt, nach Schottland verschifft und ist endlich reif für die Whiskyproduktion. Hier dient es mitunter 60 Jahre, beherbergt Klassiker von Ardbeg bis Talisker.

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Auf der Website der Tischlerei – whiskyfässer.com – kann man sich in den Hintergründen der Fassherstellung förmlich verlieren. Vor allem aber kann man die Fässer hier kaufen, als Möbelstücke. „Ich bin seit vielen Jahren ein großer Schottland- und Whisky-Fan“, sagt Tischlermeister Nils Greese. Er hat einen Weg gefunden, seine Leidenschaft mit seinem Handwerk zu verbinden. Greese schenkt ausgedienten Whiskyfässern und ihren Bestandteilen ein neues Leben, zum Beispiel als Barschrank, Tisch, Glas- und Flaschenständer.

Fässer gegen die Flaute

Die Idee dazu kam dem Meister, als er auf einem Flughafen ein umgebautes Whiskyfass gesehen hat. „Da hab ich erstmal drei Fässer bei Ebay gekauft und für mich selbst umgebaut.“ Zunächst war so eine rein private Leidenschaft geboren. Doch vor rund sieben Jahren beschäftigte eine kleine Auftragsdelle den Tischlermeister. Zum typischen Leistungsspektrum seiner Tischlerei in Laage, Mecklenburg-Vorpommern, gehörten bis dahin Fenster, Türen und Fußböden. Nun sollten die Umbauten von Whiskyfässern hinzukommen.

Inzwischen hat Greese mit den Holzfässern aus Schottland ein wichtiges Standbein des 4-köpfigen Betriebes aufgebaut. „Wir machen damit 20 bis 25 Prozent unseres Umsatzes“, berichtet der Unternehmer. Die Kunden seien meist private Whiskyliebhaber aus Deutschland und einigen Nachbarländern. Doch auch einige Destillerien seien auf Greeses Möbel aufmerksam geworden.

„Viele Kunden bestellen die zu Barschränken umgebauten Whiskyfässer“, sagt Greese. In denen steckt auch einiges an handwerklicher Expertise. „Ich kann nicht einfach eine Türöffnung in das Fass sägen und auf ein gutes Ergebnis hoffen“, erklärt der Tischler. „Die leeren Fässer trocknen aus, das Holz schwindet und man muss einige Kniffe beachten, damit sie ihre Stabilität behalten.“

Der Spaß gehört zur Arbeit

Und wo bekommt der Meister seine Ware her? Für einen echten Schottland-Fan gibt es da natürlich nur einen Weg: hinfahren. Mehrmals im Jahr besucht Nils Greese Großbritannien mit seinem Transporter, trifft Geschäftspartner und holt die Fässer nach Deutschland. In diesem Geschäft müsse man vor Ort präsent sein, erzählt der Tischlermeister. Er besucht die Destillerien, knüpft neue Kontakte und der eine oder andere Pub-Besuch sei auch dabei. „Ich mache das total gerne“, erzählt Greese.

Die Freude, die der Unternehmer daran hat, sieht man auch seinem Online-Shop an. Der macht nicht nur mit professionellen Fotos Lust auf Whisky, sondern liefert auch Hintergrundwissen zu Herkunft und Geschichte der Fässer. „Wir versuchen, eine Beziehung zu unseren Kunden aufzubauen – und wir wollen natürlich zeigen, dass wir Ahnung von dem haben, was wir da machen.“

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