Pilotphase läuft noch bis Ende des Jahres: Betriebe können derzeit freiwillig testen, ob ihre internen Abläufe eAU-tauglich sind.
Foto: mpix-foto - stock.adobe.com
Pilotphase läuft noch bis Ende des Jahres: Betriebe können derzeit freiwillig testen, ob ihre internen Abläufe eAU-tauglich sind.

Politik und Gesellschaft

Arbeitgeber-Pflicht ab 2023: digitale Krankschreibung

Arbeitgeber müssen das Verfahren der digitalen Krankschreibung ab 2023 anwenden. Betriebe können die neuen Prozesse schon jetzt testen.

Die meisten gesetzlich Versicherten bekommen bei einer Krankschreibung nur noch zwei Zettel in die Hand gedrückt: einen gelben Schein zur Vorlage beim Arbeitgeber und eine Ausfertigung für die persönlichen Unterlagen. Die Meldung der Arbeitsunfähigkeit an die Krankenkasse übernehmen inzwischen viele Arztpraxen auf digitalem Weg. Laut dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen haben Ärzte zuletzt rund 1,3 Millionen elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) pro Woche ausgestellt.

Auch auf Arbeitgeber kommen durch die eAU Veränderungen zu, denn ab 1. Januar 2023 wird das neue Verfahren für sie Pflicht. Künftig laufe es wie folgt ab:

  • Arbeitnehmer müssen sich zu Beginn der Arbeitsunfähigkeit im Betrieb abmelden und die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit anzeigen.
  • Die Arztpraxen übermitteln die eAU-Daten an die Krankenkasse.
  • Betriebe wiederum rufen die Daten dann aktiv bei der Krankenkasse ab, wenn sich Mitarbeitende krankgemeldet haben.

Arbeitgeber müssen Online-AU nicht akzeptieren

Das Berliner Arbeitsgericht erklärt reine Online-Krankschreibung für nicht ordnungsgemäß. Was sind die Folgen für Arbeitgeber?
Artikel lesen

Tipp: Betriebe haben die Möglichkeit, das neue Verfahren schon freiwillig zu nutzen, denn bis Ende 2022 läuft noch die Pilotphase. Wie der GKV-Spitzenverband mitteilt, haben Betriebe damit die Chance, ihre internen Abläufe auf eAU-Tauglichkeit zu testen. Der Austausch laufe über Prozesse, die bereits seit Jahrzehnten zwischen Arbeitgebern und Kassen etabliert sind – also über den Kommunikationsserver. Während der Pilotphase müssten Beschäftige ihre Arbeitsunfähigkeit zusätzlich per Bescheinigung nachweisen.

Tipp: Sie interessieren sich für politische Entscheidungen, die das Handwerk betreffen? Mit dem Newsletter von handwerk.com bleiben Sie auf dem Laufenden. Jetzt anmelden!

Auch interessant:

Was Arbeitgeber zu Krankschreibungen wissen müssen

Beim Thema Arbeitsunfähigkeit halten sich hartnäckig einige Irrtümer. Hier sind die 9 wichtigsten Fragen und Antworten für Arbeitgeber.
Artikel lesen

Corona treibt Krankenstand auf Rekordniveau

Im ersten Halbjahr hat die IKK classic so viele Krankschreibungen registriert wie noch nie. Das liegt nicht nur daran, dass die Zahl der Corona-Fälle deutlich gestiegen ist.
Artikel lesen

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen der uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.

Corona

Telefonische Krankschreibung soll regional möglich sein

Zu Beginn der Corona-Krise waren Krankschreibungen ohne Arztbesuch bundesweit möglich. Jetzt soll es bei Bedarf regionale Ausnahmeregeln geben.

    • Corona, Politik und Gesellschaft

Krankheitsquote verdoppelt

Gebäudereiniger kritisieren telefonische Krankschreibung

Krankheitsquote in der Corona-Krise verdoppelt? Ja, sagt das Gebäudereiniger-Handwerk und fordert das Aus für die telefonische Krankschreibung.

    • Corona, Personal

Beschluss vom G-BA

Corona: Telefonische Krankschreibung erneut möglich

Bei Erkältung ist die Krankschreibung per Telefon ab sofort wieder möglich. Wie lange soll die Sonderregelung wegen Corona bundesweit gelten?

    • Politik und Gesellschaft, Personal

Personal

Leserstimmen: Geteilte Resonanz zu Krankschreibungen per Whatsapp

Sind Krankschreibungen per Whatsapp eine sinnvolle Sache oder eine Lizenz zum Blaumachen? Die handwerk.com-Leser sind unterschiedlicher Meinung

    • Personal