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Digitalisierung im Betrieb

Zettelwirtschaft adé: Meister schafft Tablets fürs Team an

Sie wollen digitalisieren und fürchten, dass sich ältere Mitarbeiter schwer tun könnten? Das ging diesem Meister auch so – aber er irrte.

Auf einen Blick:

  • Tablets für die Monteure statt Auftrags- und Stundenzettel. Meister Karsten Krügener hat in seinem Betrieb Prozesse digitalisiert. Davon profitiert das ganze Team.
  • Bevor auf die neue Technik umgestellt wurde, hat der Handwerksunternehmer zwei seiner Mitarbeiter schulen lassen, damit sie ihren Kollegen die neue Arbeitsweise vermitteln.
  • So gelang die Umstellung, auch wenn nicht alle Teammitglieder gleich gut mit den Neuerungen zurechtkamen. Das Alter spielte in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Der Einsatz von Tablets gehört für die Monteure von Elektrotechnikermeister Karsten Krügener zum Alltag. Vor knapp drei Jahren hat der Unternehmer aus dem niedersächsischen Bad Grund (Harz) die Geräte angeschafft. „Die Handwerker bekommen seither alle Infos zu ihren Einsätzen digital, erfassen ihre Arbeitszeiten per Tablet und buchen sich damit auch Geräte aus der Werkstatt, die sie für ihre Arbeitseinsätze brauchen“, berichtet Krügener. Er setzt konsequent auf Digitalisierung in seinem Betrieb und profitiert: „Wir sparen dadurch Wege, Zeit und Papier.“

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Wie sieht der Arbeitsalltag von Monteuren mit Tablet aus?

Der Elektrotechnikermeister nennt vier Beispiele, wie der Einsatz von Tablets den Arbeitsalltag seiner Mitarbeiter erleichtert hat.

  1. Die Werkzeugsuche entfällt: Wer ein Werkzeug oder ein Gerät benötigt, kann per Tablet checken, wo es sich derzeit befindet. Entweder ist es in der Werkstatt oder auf eines der Firmenwagen gebucht. Die lästige Suche nach Werkzeugen und Geräten entfällt somit für das Team.
  2. Infos zu den Arbeitseinsätzen gibt es frühzeitig in digitaler Form: Sobald ein Kunde einen Auftrag bucht, wird der zuständige Monteur darüber informiert. So wissen die Handwerker zum Teil schon Tage im Voraus, wann sie auf welcher Baustelle sind. Morgens können sie deshalb direkt von zu Hause aus zum Termin fahren und müssen vorher nicht in den Betrieb, um sich dort die Infos zu ihrem nächsten Einsatz abholen.
  3. Daten für die Abrechnung sind schnell verfügbar: Auf der Baustelle geben die Monteure ein, welches Material sie verwenden und wie lange sie dort im Einsatz sind. Sobald der Auftrag erledigt ist, gehen die Daten ans Büro. Dort kann dann direkt die Rechnung für den Kunden geschrieben werden.
  4. Erreichbarkeit per E-Mail: Alle Monteure haben eine personalisierte E-Mail-Adresse. Somit können sie sich bei Bedarf untereinander austauschen – etwa wenn sie ein Gerät brauchen, das auf einer anderen Baustelle benötigt wird. Außerdem können sie auch Mails mit einem Foto an den Großhändler schicken, wenn sie ein Ersatzteil brauchen.

Wie organisierte der Meister die Digitalisierung der Prozesse?

Vor der Umstellung auf die Tablets hat Krügener zwei seiner Mitarbeiter zu Multiplikatoren ausbilden lassen, damit sie ihren Kollegen die neue Technik beibringen. „Da sind die Hürden geringer, als wenn der Chef das macht“, meint er. Bei Anwendungsproblemen falle es den Mitarbeitern beispielsweise so viel leichter nachzufragen.

Die Digitalisierung der Prozesse hat in Krügeners Betrieb auf diese Weise geklappt, auch wenn das nicht immer einfach war. Wo gab es Probleme? „Nicht alle Mitarbeiter sind auf Anhieb gut mit der neuen Technik zurechtgekommen“, berichtet der Unternehmer. Allerdings musste er zu seinem Erstaunen feststellen: „ Das Alter spielte bei den Anwendungsprobleme überhaupt keine Rolle.“, sagt Krügener. Vor der Abschaffung von Stunden- und Auftragszetteln hätte er das nicht gedacht. „Meine Sorgen waren völlig unbegründet“, so der Meister.

Trotz der Herausforderungen bei der Prozessoptimierung zieht Krügener insgesamt ein positives Fazit: „Die Arbeit hat sich gelohnt, jetzt geht alles schneller bei uns.“

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