Die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Europa befindet sich im Wandel. Nach Angaben der Europäischen Kommission ersetzen die KMU Kredite zunehmend durch andere Finanzierungsinstrumente wie Eigenkapital, Fremdkapital und Leasing sowie durch Kredit- und Eigenkapitalgarantien. Als eine Ursache für die Veränderungen führt die Kommission den sich verschlechternden Zugang zu Bankkrediten an; einige Banken hätten sich aus der Kreditvergabe an KMU auf Grund geringer Gewinnspannen zurückgezogen. Unterstützung im Wandel leiste die öffentliche Hand. Schon heute gebe es eine Tendenz, verstärkt Instrumente zur Risikoteilung wie etwa Kreditbürgschaften zu nutzen.
Unabhängig davon bleibt die Kreditfinanzierung nach Einschätzung der Kommission in den nächsten zehn Jahren die wichtigste Finanzierungsquelle. Dennoch müssten sich KMU schon heute dem Wandel stellen. So fordere die bevorstehende Reform der Bankenregelungen zum Rating von Unternehmen mehr Offenheit und Informationen gegenüber den Banken.
Für die KMU führt der Wandel nach Einschätzung der Kommission zu gravierenden Veränderungen: Alternative Finanzierungsquellen würden einerseits die Flexibilität und die Wahlmöglichkeiten bei der Unternehmensfinanzierung erhöhen. Andererseits führe die zunehmende Nutzung externen Eigenkapitals dazu, dass Kapitalgeber auf die Entscheidungsprozesse im Unternehmen Einfluss nehmen würden.
Weitere Artikel zu diesem Thema:
Rating: Was ist das?
Beteiligungskapital für das Handwerk
Knapp bei Kasse die Finanzierung im Handwerk