Die Corona-Krise drückt weiter auf die Eigenkapitalquoten im Handwerk. Das ergibt die aktuelle Frühjahrsumfrage der Creditreform, an der sich 1.300 Betriebe beteiligt haben.
Aktuell sei der Anteil eigenkapitalschwacher Firmen so hoch wie seit 2014 nicht mehr, sagt Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung:
- Den Anteil der Betriebe mit einer niedrigen Eigenkapitalquote von unter 10 Prozent ist demnach auf 34,3 Prozent gestiegen (Vorjahr: 32,4 Prozent).
- Eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent meldeten nur noch 22,1 Prozent der Befragten (Vorjahr: 23,6 Prozent).
Die Eigenkapitalquote ist ein wichtiger Indikator für die Kreditwürdigkeit und finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Eine niedrige Eigenkapitalquote führt zu höheren Kreditzinsen und erschwert die Kreditaufnahme insgesamt. Zugleich dient die Eigenkapitalausstattung als finanzieller Puffer für kurzfristige Probleme – und kann bei anhaltenden Krisen bedrohlich schrumpfen.
Dennoch bewertet die Creditreform die Lage verhalten: „Angesichts der teilweise starken Einschränkungen infolge der Corona-Maßnahmen scheint die Eigenkapitaldecke im Handwerk insgesamt aber gehalten zu haben“, betont Hantzsch. Das habe sich bei den Insolvenzen im Handwerk 2021 gezeigt: Deren Zahl sei um 10,8 Prozent gesunken. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 2.890 Handwerksbetrieben in die Insolvenz gegangen (2020: 3.240).
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