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Ein-Euro-Jobs

"Ein-Euro-Jobs sind ein gefährlicher Weg"

Gemeinnützig sollen sie sein und keine Konkurrenz zur regulären Wirtschaft darstellen: die Ein-Euro-Jobs, die kommunale Beschäftigungsgesellschaften ab 2005 vergeben dürfen. Das Handwerk rechnet mit großen Problemen.

"Die Ein-Euro-Jobs sind ein falscher und gefährlicher Weg", sagte ZDH-Präsident Dieter Philipp jetzt der Berliner Zeitung. Es könne keineswegs ausgeschlossen werden, dass die Arbeitsgelegenheiten regulären Arbeitsplätzen Konkurrenz machen. "Viele Kommunen haben auch wenig Interesse daran im Gegenteil."

Wie brisant das Thema ist, zeigt der Blick nach Hessen. Im Streit um die Änderung der Gemeindeordnung, die den Kommunen weitere wirtschaftliche Betätigungsfelder eröffnen soll, stehen sich Wirtschaftsorganisationen und kommunale Spitzenverbände derzeit unversöhnlich gegenüber. "Die Landesregierung wird dem kleinbetrieblichen Mittelstand damit nicht gerecht", formuliert der Geschäftsführer des Hessischen Handwerkstags, Harald Brandes. Im Blick hat er dabei unter anderem die geplanten Veränderungen der Bestandsschutzklausel zugunsten der Kommunen.

Als Negativ-Beispiel für die staatlich geförderte Billig-Jobs hat Philipp vor allem den zweiten Arbeitsmarkt vor Augen, der in den 90-er Jahren in Leipzig für Ärger gesorgt hatte. "In Leipzig war eine Beschäftigungsgesellschaft mit mehreren tausend subventionierten Mitarbeitern aktiv. Dort gab es für die heimische Wirtschaft kaum noch öffentliche Aufträge und auch private oder gewerbliche Aufträge wurden erheblich über diesen Weg abgewickelt." Dass auch aktuell wieder große Hoffnungen in die Ein-Euro-Jobs gesetzt werden, sei beunruhigend.

Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, sind bis jetzt etwa 22.000 solcher Jobs für Langzeitarbeitslose geschaffen worden. Bis zum Jahresende sollen es mehr als 100.000 sein.

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