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Praxistest Nissan NP300 Navara

"Ein perfektes Auto fürs Land-Leben"

Gute Verarbeitung, gewaltige Zugkraft, geniale Assistenten - der neue Nissan NP300 Navara erntet bei Susan Jäger viel Lob. Trotzdem passt der 5,33 Meter lange Pick-up einfach nicht in den Fuhrpark der Handwerkerin.

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NissanNP300Nivara-43

“Was für ein auffälliges Auto. Wenn ich mit dem Wagen gefahren bin, haben die Leute sich wirklich die Hälse verdreht”, sagt Susan Jäger. Die Hannoversche Raumausstattermeisterin war für einen Praxistest ein paar Tage mit dem neuen Nissan NP300 Navara unterwegs. 5,33 Meter lang, 1,85 Meter breit (zzgl. Spiegel), 1,84 Meter hoch - das Auto fällt schon wegen seiner Größe auf im Straßenbild. Noch dazu die Farbe. “Savannah Yellow” nennt Nissan den Farbton. Susan Jäger schwankt zwischen Karamell, dunkel-orange und rot. “Schwer einzuordnen”, sagt sie. Ein Hingucker. “Aber sicher nicht für jeden der richtige Farbton”, urteilt die Handwerksmeisterin.

Lob für Technik und Ausstattung
Ausgestattet ist der Testwagen mit so ziemlich allem, was die Regale des Herstellers hergeben. Navi, Automatik, Geschwindigkeitsregelanlage, Assistenten fürs Parken, Bremsen, An- und Abfahrten am Berg. Was der Handwerkerin sofort positiv aufgefallen ist: “All das lässt sich wirklich intuitiv bedienen”, sagt sie. “Selbst mein Mobiltelefon konnte ich ohne jede Schwierigkeit mit der Bordelektronik über Bluetooth verbinden. Das haben die wirklich gut gemacht.” Was Susan Jäger außerdem lobt: “Die Sprach- und Verbindungsqualität beim Telefonieren während der Fahrt ist wirklich ausgezeichnet. Da gibt es keine Aussetzer und kein Knistern. Klasse!”



Komfortabel sei auch das Keyless-Entry-System des Testwagens. “Egal ob ich die Schlüssel in der Hosentasche oder in der Handtasche hatte – ein Druck auf die kleine Taste im Türgriff und der Wagen ist ver- oder entriegelt. Das ist wirklich praktisch.”

Und noch etwas ist der Fachfrau, zu deren Betrieb auch eine Möbelpolsterei gehört, positiv aufgefallen: “Die Lederausstattung ist wirklich gut verarbeitet. Da kann man auch aus fachlicher Sicht nichts sagen.” Ob die edle Ausstattung – bei Nissan Tekna genannt – allerdings für den praktischen Einsatz im Betriebsfuhrpark wirklich geeignet ist, lässt Jäger dahingestellt.

Tadel für die Ladefläche
Nicht gefallen hat ihr, dass der Testwagen keinerlei Abdeckung für die Ladefläche hatte. “Das müsste doch gerade in Deutschland schon zur Serienausstattung solcher Fahrzeuge gehören”, bemängelt sie und verweist auf das überwiegend durchwachsende Wetter in hiesigen Breiten. “Als ich gestern mit dem Wagen etwas zum Kunden ausgeliefert habe, hab ich erst noch mal nach dem Wetter geguckt.” Hinzu komme, dass das Ladegut ungeschützt gegen Einblicke und damit auch gegen Langfinger ist. “Wenn Pick-up, dann mit entsprechender Abdeckung für die Ladungfläche”, stellt Susan Jäger klar. Abdeckmöglichkeiten gibt es bei Nissan im umfangreichen Zubehörprogramm für den Navara. Kostenpunkt: rund 1960 Euro für eine klappbare Aluminiumabdeckung, 2225 Euro für ein Rollo und 4125 Euro für das Premium Hardtop, mit dem die Ladefläche des Pickup genauso hoch wie das Führerhaus überbaut wird (alle Preise inkl. MwSt.).


Unterwegs in der Stadt
Unterwegs war Jäger mit dem Navara unter anderem im Hannoverschen Stadtteil Linden. Urbanes Umfeld, enge Straßen, knapper Parkraum. “Begeistert hat mich da das Kamera-System, das Nissan verbaut hat. Gerade beim Einparken aber auch beim Rangieren in engen Einfahrten oder Hinterhöfen ist die Rundum-Kamera-Sicht im zentralen Display wirklich klasse”, lobt die Hannoveranerin. Was ihr gerade in Linden auch aufgefallen ist: “Der Wagen wirkt viel breiter als er ist. Beim Fahren habe ich mich viel stärker als bei meinem privaten Mini an der Mittellinie orientiert und erst nach und nach mitbekommen, dass rechts noch mehr als genug Platz war.”

Wirklich begeistert ist Jäger nach dem Test auch vom Automatik-Getriebe des großen Geländegängers. “Die ist wirklich ausgezeichnet. Das Fahren mit der Automatik hat mich so sehr überzeugt, dass ich bei der nächsten Fahrzeugwahl sicher über dieses Feature nachdenken werde. Gerade in der Stadt bei Stop-and-Go-Verkehr ist das eine echte Erleichterung.”

Weniger gut kommt der Pick-up mit seinen 3,15 Meter langen Radstand beim Einparken weg: “Da ist unser Vito wendiger”, urteilt Jäger. Zwar ließ sich der Navara nicht zuletzt dank der bereits genannten Assistenten und den in der Fahrzeugfront, den Außenspiegeln und der Heckklappe verbauten Kameras gut in Parklücken zirkeln. “Allerdings musste ich im direkten Vergleich deutlich mehr am Lenkrad kurbeln.”

Ein Auto wie eine Burg
“Wenn ich als kleiner Mensch erst mal hinter dem Steuer saß, hatte ich immer schnell eine richtig gute Sitzposition gefunden. Außerdem hat man einen guten Überblick über den Verkehr”, hat die Handwerkerin bei ihren Probefahrten festgestellt. Etwas überrascht hat sie die Trägheit des großen Geländegängers. “Bei 190 PS unter der Motorhaube hätte ich gedacht, dass der Wagen schneller aus dem Quark kommt.”

Interessant ist der Wagen für alle, die oft ein starkes Zugfahrzeug brauchen, findet sie. Mit 3,5 Tonnen Zugkraft liegt der neue Navara im immer vielseitigeren Pick-up-Angebot der Hersteller im Spitzenfeld.

Und was sagt die Tankuhr? Im Praxistest gibt sich der große Nissan genügsam: Zwischen 8,2 und 8,5 Liter pendelt der Diesel-Verbrauch während der Testfahrten, die überwiegend durch den städtischen Bereich gegangen sind.

Fazit
“Für unseren Fuhrpark ist der Navara nichts”, stellt Susan Jäger am Ende des Testzeitraums unumwunden klar. Die offene und ungeschützte Ladefläche sind ein echtes K.O.-Kriterium für die Raumausstatterin. “Pick-ups passen generell nicht zu uns. Das hat der Praxistest schnell gezeigt” resümiert die Handwerksmeisterin und verweist auf die vielen witterungsempfindlichen Materialien, mit der sie in ihrem Betrieb unterwegs ist. “Spannend ist der Wagen sicher für Bauunternehmer und GaLa-Bauer. Und sicher ist das auch das perfekte Auto für das Leben draußen auf dem Land. Das kann ich mir gut vorstellen.” Ein Fragezeichen macht sie allerdings hinter dem Preis: Gut 43.000 Euro möchte Nissan für den üppig ausgestatteten Pick-up der sogenannten Ein-Tonnen-Klasse haben. “Das ist wirklich viel Geld. Gerechnet hatte ich mit 10.000 Euro weniger”, räumt Susan Jäger ein (Anm. der Redaktion: In der kleinsten Variante starten die Preise des Pick-ups bei 26.470 Euro (inkl. MwSt.)). Der Abschied fällt der Handwerksmeisterin am Ende trotzdem nicht leicht: “Der Test mit dem Wagen hat mir wirklich viel Spaß gemacht. Gern hätte ich den noch ein Weilchen weiter gefahren”, fasst sie zusammen. Und gibt die Schlüssel mit leichtem Zögern zurück.

Ein Video des Herstellers finden Sie hier auf dem neuen Nutzfahrzeug-Kanal der Schlüterschen auf YouTube:


(ha)

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