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Kommentar

Ein-Teuro-Jobs von Amts wegen

Was handwerk.com-Leser schon lange wissen, hat jetzt auch der Bundesrechnungshof festgestellt: Ein-Euro-Jobs müssen in Wirklichkeit Ein-Teuro-Jobs heißen. Doch die amtliche Erkenntnis kommt reichlich verspätet.

von Heiner Siefken

Der Bundesrechnungshof hat in einem internen Bericht eklatante Mängel bei der Vergabe von Ein-Euro-Jobs angeprangert. Das Elend zusammengefasst:

  • oft fehlen die Voraussetzungen für eine staatliche Förderung.
  • die Vergabe von Ein-Euro-Jobs durch die Jobcenter erhöht die Chancen von Langzeitarbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt meistens nicht.


Die Tageszeitungen haben sich sofort auf das Thema gestürzt – um Jahre zu spät. Wo waren die Lokalreporter, als sich die kommunalen Arbeitsgemeinschaften lukrative Aufträge unter den Nagel gerissen haben? Das waren schließlich Aufträge, die den Betrieben und ihren Mitarbeitern gefehlt haben. Anders ausgedrückt: Das war ein permanenter Skandal und sicher genug Stoff für eine ganze Serie von Artikeln.

Hannover, Halle, Köln: Die handwerk.com-Redaktion hat – gemeinsam mit den Lesern – in den zurückliegenden Jahren immer wieder Fälle aufgedeckt, in denen die Vergabe von Ein-Euro-Jobs offensichtlich falsch war. Vor allem städtische Immobiliengesellschaften haben das System ausgenutzt. Heerscharen von Ein-Euro-Jobbern mussten unter professioneller fachlicher Anleitung ganze Wohnsiedlungen umgekrempeln. Da wurde gestrichen und gehobelt was das Zeug hält, obwohl jedem Entscheidungsträger bewusst gewesen sein muss, dass die Gesellschaften im Wettbewerb zu privatwirtschaftlichen Anbietern standen.

Zu gerne hätten wir herausgefunden, wer denn nun wirklich an den Euro-Jobbern verdient hat. Doch leider hat uns ein kommunaler Schulterschluss blockiert, auch außerhalb der Rathäuser. Schon seltsam: Wir haben lokale Tageszeitungen immer wieder auf die Missstände vor ihrer Haustür hingewiesen – berichtet wurde nie. Und das sind die selben Blätter, die jetzt die Kritik des Bundesrechnungshofes veröffentlicht haben. Aber der ist schön weit weg. Das tut nicht weiter weh.

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