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Gesundheit

Energie-Drinks: Großer Kick, kleine Wirkung

Wenig geschlafen, viel gearbeitet: Da ist ein Energie-Drink als Muntermacher gerade richtig … Könnten Sie meinen. Doch tatsächlich sind diese Getränke gefährlicher, als viele denken.

Der übermäßige Konsum von Energie-Drinks hat kürzlich in den USA zu mehreren Todesfällen geführt. Auch hierzulande ist bekannt, dass die Drinks unerwünschte Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben können.

Grund dafür ist der hohe Koffeingehalt, der beispielsweise dreimal so hoch ist wie bei Cola. Dazu kommt der Wirkstoff Taurin, der durch eine Beeinflussung des Insulinspiegels den Stoffwechsel anregt.

Ein weiteres Problem: Energie-Drinks sind nicht nur bei Jugendlichen „In“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale in Hamburg. Das Image werde dadurch begünstigt, dass Prominente und Sportler für die Getränke Werbung machen und sie als zuverlässigen Energielieferanten darstellen.

In kleinen Mengen unschädlich
Wer pro Tag eine Dose (250ml) eines Energie-Drinks zu sich nimmt, wird keine Schäden davontragen. „Das Problem ist, dass seit einer Weile auch doppelte und dreifache Mengen angeboten werden“, sagt Valet. Der Koffein- und Taurin-Anteil verdreifache sich dann auch. Und genau das sei gesundheitsschädlich.

Kein Durstlöscher
Der Experte warnt deshalb eindringlich davor, Energie-Drinks als Durstlöscher zu verwenden. Denn besonders große Mengen schaden der Gesundheit. Auch in Verbindung mit Alkohol oder körperlicher Anstrengung sind die Wirkstoffe aus den anregenden Getränken gesundheitsschädlich. Nebenwirkungen können etwa Krampfanfälle oder Herzrasen sein.

Ein weiterer Nebeneffekt von Energy-Drinks: Sie sind Kalorienbomben. Lesen Sie die nächste Seite

Unterschätzte Kalorienbomben


Energie-Drinks enthalten neben Koffein und Taurin auch jede Menge Zucker. In einer Dose des bekanntesten Drinks der Marke Red Bull sind nach Angaben der Verbraucherzentrale Hamburg etwa 27 Gramm Zucker. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass 250ml nicht viel an Flüssigkeit ist. Auch aus diesem Grund sollten Energie-Drinks nicht als Durstlöscher verwendet werden.

Keine lang anhaltende Energie
Dazu kommt, dass Energie-Drinks zusätzlich mit Dextrose angereichert sind. Das ist ein Einfach-Traubenzucker, der zwar schnell Energie liefert, aber beim Abbau Ihren Blutzuckerspiegel auch stark absinken lässt.

Beispiel: In einer Studie erhielten Testfahrer Koffein und Dextrose in verschiedenen Dosierungen. Danach stand eine zweistündige Autofahrt im Fahrsimulator an. Ergebnis: Diejenigen, die „nur“ Koffein zu sich nahmen, hielten länger durch. Je mehr Dextrose im Getränk war, umso müder wurden die Teilnehmer.

Fazit: Haben Sie also eine anstrengende Arbeit vor sich, für die Sie zuverlässig Energie brauchen, sind Energie-Drinks nicht geeignet.

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Apfelschorle als Alternative


Das mag jetzt langweilig klingen: Aber Apfelschorle ist tatsächlich eine Alternative zu Energie-Drinks. „Aber gesünder“, sagt Armin Valet. Eine Mischung von 50:50 mit Mineralwasser sei eine gute Wahl, wenn Sie Zucker benötigen und Flüssigkeit. Denn der Fruchtzucker ist in dem Fall der Energielieferant und die Schorle löscht gleichzeitig den Durst.

Stress reduzieren
Der Experte rät ganz und gar davon ab, Stress über Getränke oder Esswaren abzubauen. „Wer zuviel Stress im Job hat, sollte das Problem bei den Wurzeln packen“, betont Valet. Zu viel Arbeit und Stress schade der Gesundheit. Er rät in dem Fall dazu, den Alltag umzustrukturieren und gezielt Pausen einzulegen. Auch frische Luft zum Durchatmen reiche manchmal aus, um Stress zu reduzieren.

Warnung vor „Energie-Shots“ Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt aber noch vor anderen Modegetränken, den so genannten Energie-Shots. Das sind hochkonzentrierte - in Abpackungen von etwa 60-80 ml angebotene - Produkte, die dazu verleiten, bei Durst mehrere Portionen zu trinken. Der bittere Geschmack des Koffeins werde durch extreme Süße und Aroma unterdrückt.

Gefährlich besonders: Die Hersteller deklarieren diese Shots als „Nahrungsergänzungsmittel“ und umgingen somit die gesetzlichen Vorgaben für Erfrischungsgetränke. In einem Shot Red Bull sind etwa 80 Milligramm Koffein pro 60 Milliliter. Das sind also mehr als 1300 Milligramm pro Liter - viel zu viel. Eigentlich müssten die Produkte einen Vermerk tragen, dass nicht mehr als eine Portion am Tag verzehrt werden soll. Da das nicht der Fall ist, stuft beispielsweise das Bundesinstitut für Risikobewertung die Getränke als nicht sicher ein.

(ja)

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