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Blockheizkraftwerke sinnvoll nutzen

Energieversorger: So machen Sie sich unabhängig

Das Abschalten von Atomkraftwerken macht noch keine Energiewende. Blockheizkraftwerke sind eine Alternative. Ralf Meyer hat die Technik perfektioniert. Doch wann rechnet sich die Abkehr vom Versorger?

Auf den ersten Blick haben Industriemotoren mit der Energiewende so viel gemeinsam wie Feuer und Wasser. Wenn ausgerechnet Feuer, Wasser und ein Motor dem Umweltschutz dienen, muss es doch mit dem Teufel zugehen: Mephisto, ein Blockheizkraftwerk (BHKW) des Unternehmens Kraftwerk, macht genau das. In den Kellern energieintensiver Betriebe wandelt er Bio- oder Erdgas in Strom und Wärme. So verleiht er ihnen ein Stück energetische Unabhängigkeit.

Ralf Meyer, einer der Geschäftsführer von Kraftwerk, kam fast zwangsläufig zum BHKW. Zur Zeit der Anti-Atombewegung in den Achtzigern zog er nach Hannover, um Elektrotechnik zu studieren. „Als Elektrotechniker genügt es nicht, ‚Atomkraft – Nein Danke!‘ zu sagen. Man muss sich eine Alternative zur Atomenergie überlegen“, sagt Meyer. Für ihn war klar, dass gewonnene Energie zu 100 Prozent genutzt werden muss. Blockheizkraftwerke können das.

Mit gleichgesinnten Technikern und Studenten entwickelte Meyer die Technik weiter. Das Team steckte sein gesamtes Vermögen in das Projekt, doch die Kommerzialisierung scheiterte. Um Geld zu verdienen, gründete Meyer ein kleines Ingenieurbüro für Heizungstechnik. „Dafür braucht man nur einen Schreibtisch, ein Telefon und Papier.“ 1996 schließlich entstand Kraftwerk. „Zu der Zeit gab es keine für den professionellen Einsatz geeigneten Blockheizkraftwerke. Da musste man etwas tun.“

Was aus diesen spartanischen Anfängen geworden ist und wann sich die Technik rechnet, lesen Sie auf der nächsten Seite.

150 Neu-Anlagen allein im vergangenen Jahr

Heute blickt Kraftwerk auf 800 installierte Mephisto zurück – 150 allein 2012. „Die Tendenz steigt von Jahr zu Jahr“, sagt Ralf Meyer. Den Mephisto gibt es mit einer elektrischen Leistung von 16 bis 34 Kilowatt. Die Wärmeleistung ist jeweils rund doppelt so hoch. Herzstück der Anlage bildet ein Ford-Ottomotor mit bis zu 2,5 Liter Hubraum – oder ein umgebauter Dieselmotor mit mehr Leistung. Der Motor ist mit einem Generator zur Stromproduktion verbunden. Als Kraftstoff dient Gas, meist direkt aus der Leitung. Außerdem führen ein Abgasrohr und eine Heizungsanbindung aus dem grünen Gehäuse.

Thermisch verwertet Mephisto auf zwei Wegen: Über einen Wärmetauscher heizt das Kühlwasser des Motors das kalte Heizungswasser auf; ein weiterer Wärmetauscher führt die Abgaswärme ab. Hier erhöht ein technischer Kniff den Wirkungsgrad um zehn Prozent: Der heiße Wasserdampf im Abgas wird herauskondensiert und thermisch verwertet. „Die meisten Hersteller machen das nicht“, sagt Meyer.

Einmal beim Kunden installiert, sorgt eine eigens entwickelte Steuerung für reibungslosen Betrieb. Sie ermöglicht auch die Fernüberwachung, die den Kundenservice mit Fehlermeldungen und Wartungsterminen versorgt. „Wir garantieren 95 Prozent Verfügbarkeit und 80.000 Stunden Laufleistung“, sagt Meyer.

Die Amortisation des Mephisto beträgt zwei bis sechs Jahre – je nach Verbrauch. Ab 150.000 Kilowattstunden Wärmebedarf rechnet es sich. „Die BHKW-Technik muss speziell auf das Gebäude und den Wärmebedarf des Kunden zugeschnitten sein. Das ist beratungsintensiv und erfordert viel Know-how.“ Um die fundierte Beratung zu gewährleisten, kann Mephisto direkt beim Hersteller bezogen werden.

Hier geht es direkt zur Webseite der Firma Kraftwerk.


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(deg)





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