Der Alltag als Unternehmer ist vielfältig. Da kann es schnell passieren, dass Sie ein Ärgernis vom Morgen den ganzen Tag über mit sich rumschleppen. Die Folge: Statt Kunden Lösungen anzubieten, tragen Sie ihnen Ihre Probleme ins Haus.
Wenn es ganz schlecht läuft, belastet beruflicher Ärger auch Ihr Privatleben über Gebühr. Das alles ist menschlich, aber unnütz.
Versuchen Sie es umgekehrt: Nehmen Sie mit, was Sie fröhlich macht und schicken Sie Ihren Ärger in die Wüste. Tipps für schnelles Entfrusten von Trainerin Gabriele Baumann.
Wenn ein Vorfall, eine Situation belastet, gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten, analysiert Baumann:
1. Sie vertiefen sich kurz und intensiv in Ihren Ärger, leben die Emotion bewusst aus, damit sie sich entladen kann.
2. Sie lenken die Energie, die in Ihrem Ärger liegt, so um, dass Sie sie positiv nutzen können.
3. Sie nehmen sich die nötige Zeit, um Ihr Problem zu lösen, damit Sie nachher wieder frei arbeiten können. Dafür müssen Sie andere Termine zurückstellen oder absagen.
Vier Tipps, wie Sie Ihren Frust schnell entladen
1. Raus mit dem Ärger: Bewegen Sie sich
Wer seinen Ärger einfach runterschluckt, läuft Gefahr, dass es in ihm weiterbrodelt und sich sein Frust später unkontrolliert entlädt, warnt Baumann vor der gängigsten aller Methoden. Ihr Gegenvorschlag: "Entladen Sie Ihren Frust durch Bewegung!"
Gehen Sie dafür sehr zügig ein paar Schritte. Zur Not tut es der Gang über den Flur im Stechschritt. Atmen Sie dabei tief ein und intensiv aus.
Wichtig dabei: Richten Sie Ihren Körper auf und Ihren Blick aufmerksam nach vorne. Diese Körperhaltung lässt Ihnen keine Chance, in sich gekehrt Ihren Ärger in sich reinzufressen. Zudem öffnet sie Sie für Neues.
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2. Sie explodieren gleich? Bitteschön!
Allein in Ihrem Büro können Sie rumtoben, wie Sie wollen. Der Königsweg: Werden Sie dabei gezielt Ihren Ärger los. Der nächste, der anklopft, wird es Ihnen danken. Mit diesen Methoden funktionierts:
- Werfen oder schießen Sie einen imaginären Ball.
- Treten Sie einer Person, die Sie sich vorstellen, wahlweise vors Schienbein, boxen Sie sie nieder oder teilen Sie Handkantenschläge aus.
Wichtig dabei: Atmen Sie beim Ausholen ein und beim Austeilen schnell und kräftig aus. Je intensiver das geschieht, desto befreiender ist die Wirkung. Das kann sich auch hören lassen.
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3. Keine Zeit für Bewegung? Dann machen Sie Ihrem Ärger im Auto Luft!
Sie haben Zeitdruck und müssten schon längst im Auto sitzen, um zur nächsten Baustelle zu kommen? Sehen Sie es als Chance an. Sofern Sie alleine im Auto sind, können Sie Ihren Ärger laut herausschreien.
Je hemmungsloser Sie vorgehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich nach diesem Ausbruch befreit fühlen und auch wieder lachen können. Alternativ und gesellschaftsfähiger: Legen Sie eine CD ein, die Sie in- und auswendig kennen und singen Sie laut mit.
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4. Ärger an Ihrem Bürotag? Entfrusten Sie sich in Papierform
Auch in Papierstapeln kann Frustpotenzial stecken. Bevor Sie an Bürotagen wie gelähmt vor sich hin dümpeln und Unzufriedenheit sich breit macht, schreiben Sie nieder, was Sie konkret bedrückt.
Wichtig: Formulieren sie kurze Sätze und nehmen Sie dabei kein Blatt vor den Mund. Danach bleibt Ihnen überlassen, wie Sie damit verfahren:
- Sie können das Papier (und damit Ihren Ärger) zunächst in Ruhe zur Seite legen.
- Sie zerreißen es bei der nächsten Gelegenheit.
- Sie werfen es zusammengeknüllt als Papierball an die Wand.
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Mit diesen 3 Techniken wandeln Sie Ihren Ärger um in positive Energie
"Wer seinen Frust in positive Energie verwandeln will, braucht ein feines Gespür für seine innere Befindlichkeit", sagt Baumann. Das ist eine Methode für Fortgeschrittene, weil Frust die meisten Menschen zunächst aus dem Takt und aus der Ruhe bringt.
1. Bewusstes Atmen
Schritt 1 - Zentrieren: Konzentrieren Sie sich auf sich selbst und hören Sie in sich hinein. Leichter geht’s, wenn Sie eine Hand aufs Herz legen, tief atmen und etwas kurzes denken wie "Ich bin".
Schritt 2 - Bewusstsein: Machen Sie sich klar, dass Sie nicht zwei Dinge auf einmal bewältigen sollten. Ihren Frust und das nächste Kundentelefonat zum Beispiel.
Schritt 3 - Wandel: Nutzen Sie bewusste Atemtechnik, um Ihren Frust umzulenken. Stellen Sie sich vor, dass Sie mit jedem Ausatmen Ihren Ärger verabschieden. Bei jedem Einatmen nehmen Sie neue Kraft auf. Denken Sie dabei "Ich atme meinen Ärger aus, ich nehme positive Energie auf." Wichtig: Halten Sie das ein paar Minuten durch.
2. Mehr Tempo: So schalten Sie in zwei Atemzügen um
Ein Tag, an dem es bei Ihnen zugeht wie im Taubenschlag? Schalten Sie bewusst nach jeder Begegnung um. Je bewusster Sie sich dessen sind, desto schneller schaffen Sie das. Zur Not in zwei Atemzügen:
Schritt 1 - Bewusstsein: Es geht darum, den Ärger hinter sich zu lassen und sich innerlich auf den Weg zur nächsten Herausforderung zu machen.
Schritt 2 - einatmen – ausatmen: Beim Ausatmen verabschieden Sie innerlich die Person oder den Vorfall, der Sie gefrustet hat. Schauen Sie der Person, die gerade Ihre Büro verlässt, bewusst nach.
Schritt 3 – einatmen – ausatmen: Schon beim Einatmen tanken Sie Energie für denjenigen, der gerade Ihr Büro betritt. Stellen Sie sich beim Luftholen vor, wie es klingen wird, wenn Sie ihn freundlich begrüßen. Dann sind Sie beim Ausatmen (Sprechen) bereit, genau das zu tun und ihm sofort Ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken.
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3. So retten Sie schwierige Tage mit positiven Ankern
Einatmen und sich dabei vorstellen, dass Sie positive Energie aufnehmen, das funktioniert mal besser, mal schlechter, bestätigt auch Gabriele Baumann. Machen Sie es sich leichter, in dem Sie sich jeden Tag etwas merken, dass Sie wieder zum Lächeln bringt.
Ein Beispiel: Das Lächeln Ihrer Frau beim Frühstück. Wann immer Sie sich bewusst daran zurückerinnern, verliert akuter Frust an Gewicht.
Noch ein Tipp zum Schluss
Die oben beschriebenen Methoden, um schwierige Kunden und ärgerliche Post loslassen zu können, eignen sich auch für den Wechsel von einem Tag zum nächsten. Oder noch besser: Für den Wechsel vom Berufs- zum Privatleben.
Lassen Sie Ihre Tagesaufgaben und Herausforderungen nach getaner Arbeit bewusst los. Machen Sie sich bereit für den Feierabend. So starten Sie unbeschwert und mit frischen positiven Eindrücken in den nächsten Tag.
Weitere Infos auf handwerk.com
(kö)
