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Timeline: Die Facebook-Chronik wird Pflicht

Facebook: So beugen Sie bösen Überraschungen vor

Für alle Facebook-Nutzer wird in den kommenden Wochen ihre Profilseite zu einer Chronik Ihres Lebens – Facebook macht die sogenannte Timeline für alle zur Pflicht. Was sich ändert und wie Sie Ihre Privatsphäre schützen, lesen Sie hier.

Wenn Sie Ihr Profil noch nicht freiwillig umgestellt haben, wird Facebook das im Laufe des Februars tun. Genaue Termine wann wer die Timeline nutzen muss, gibt es nicht.

Woran Sie erkennen, dass Sie an der Reihe sind?
Am oberen Rand der Startseite wird eine Ankündigung erscheinen. Danach haben Sie sieben Tage Zeit, sich mit dem neuen Aussehen und den Anwendungen vertraut zu machen. Facebook bietet dafür eine Tour an. Die sollten Sie sich genau anschauen. Denn dann legen Sie fest, was in Ihrer Chronik sichtbar ist und wer bestimmte Beiträge, Fotos etc. sehen darf.

Was passiert, wenn Sie die Ankündigung ignorieren?
Wenn Sie in den sieben Tagen nichts ändern, erscheint die Chronik so, wie Facebook das Leben eines Nutzers anhand seiner bisherigen Einträge, Fotos und Aktivitäten sortiert. Wollen Sie also nicht, dass jeder sehen kann, wann Sie mit wem "Freundschaft" geschlossen haben und wann Sie sich wo aufgehalten haben, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, es vor der Umstellung auf die Timeline nach Ihrem Wunsch zu ändern.

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Änderungen in der neuen Chronik

Das ändert sich an der Optik auf Facebook
Zunächst das Aussehen der Seite: Ein großes Titelbild, das sogenannte Cover-Foto eröffnet die Seite. Dieses Bild können Sie selbst wählen, entweder aus den schon hochgeladenen Fotos oder Sie wählen ein Neues aus. Es muss nur groß genug sein. Und: Es ist öffentlich – jeder kann es sehen. Das kleine Profilbild ist in das Titelfoto eingebettet. Darunter sind kleinere Felder, in denen beispielsweise Freunde, Fotos oder sonstige Aktivitäten zu sehen sind. Neu ist, dass Sie durch das Aktivitätenprotokoll Ihre Aktivitäten einsehen und bearbeiten können. (Erklärungen zum Aktivitätenprotokoll folgen weiter unten) Beiträge können jetzt in ihrer Wichtigkeit variieren, indem Sie sie mit einem Symbol versehen, das erscheint, wenn Sie mit der Maus über den Beitrag fahren.

Auf der rechten Seite ist der Zeitstrahl – er reicht von der Geburt bis heute. Alles, was Sie je auf Facebook gepostet haben, erscheint in zeitlicher Reihenfolge: Freundschaften, Fotos, Beiträge, Orte, Seiten, die Ihnen gefallen etc. Ob und was Sie darüber hinaus preisgeben wollen, entscheiden Sie selbst. Oder Sie beschränken die Infos zur eigenen Person auf das Wesentliche.

Einstellungen prüfen
Gut zu wissen: An den bisherigen Einstellungen der Privatsphäre ändert sich bei der Umstellung auf die Chronik nichts. Dennoch sollten Sie kritisch schauen, ob Sie ältere Einträge nicht löschen oder sie für bestimmte Freunde unsichtbar machen. Denn alles, was Sie jemals von sich gegeben haben, kann in der Chronik erscheinen, wenn Sie es nicht verhindern. Sie können es auch nachträglich ändern, aber es ist dann erstmal sichtbar.

Jeder Nutzer kann durch das neue Aktivitätenprotokoll Beiträge überprüfen, in denen er markiert wurde oder kann auswählen, welche Geschichten besonders wichtig sind, bzw. welche er lieber verbergen möchte. Von hier aus können Sie Ihre Privatsphäre-Einstellungen neben jedem Beitrag bearbeiten oder Beiträge sogar löschen. Um einen bestimmten Beitrag können Sie nach Inhalt oder Anwendung filtern, welche Beiträge sich in dem Profil befinden. Sie können dabei zeitlich zurückgehen bis zum allerersten Beitrag auf Facebook. Damit können alte Inhalte belebt oder gelöscht werden.

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So schützen Sie sich: Die wichtigsten Stellschrauben für die Privatsphäre


Ältere Beiträge nur für Freunde sichtbar machen
Mit einer Standardeinstellungen zur Sichtbarkeit von Beiträgen ist das leicht getan. Dazu klicken Sie auf den Pfeil oben rechts und wählen "Privatsphäre-Einstellungen" aus. Auf der Seite, die sich dann öffnet, wählen Sie den vorletzten Punkt "Beschränke das Publikum für ältere Beiträge" aus. Das Pop-up bietet nicht nur die Möglichkeit, die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen, sondern hat auch einen Link zu einer kurzen Anleitung parat. Wenn Sie auf "Alte Beiträge beschränken", werden Sie aufgefordert, diesen Schritt zu bestätigen, denn diese Änderung kann man nicht so leicht rückgängig machen.

Verbindungen nachjustieren
Dazu gehen Sie in die Privatsphäre-Einstellungen: Bei "Funktionsweise von Verbindungen" sind der erste und letzte Punkt besonders interessant. Mit dem ersten Punkt können Sie festlegen, wer nach Ihrer Chronik suchen darf. Beim letzten Punkt ("Wer kann Beiträge von anderen Personen in deiner Chronik sehen?") könnte es sich lohnen, detaillierter zu werden. Denn hier können Sie benutzerdefiniert festlegen, wer was darf. So könnte man zum Beispiel auswählen, dass alle Freunde Beiträge von anderen Personen in der eigenen Facebook Chronik sehen können, nicht jedoch Kunden, Geschäftspartner oder Mitarbeiter. Dazu müssten Sie jedoch vorher Ihre Freunde in Listen unterteilen, dass Sie dann zugeordnet werden können.

Personen oder Anwendungen blockieren
Dieser Punkt verdient besondere Aufmerksamkeit. Unter "Blockierte Personen und Anwendungen" müssen Sie gehen, wenn Sie bestimmte Anwendungen komplett aus Ihrer Chronik entfernen möchten, oder aber bestimmten Personen den Zugriff auf die eigene Facebook Chronik verbieten wollen.

Einträge in der Chronik ändern
Im "Aktivitätenprotokoll" unter dem Titelbild kann man einzelne Einträge in der eigenen Chronik bearbeiten. Neben jedem Beitrag ist ein kleines Steuerelement, das man mit der Maus nach links und rechts bewegen kann. So werden Einträge aktiviert, deaktiviert oder einfach nur verändert.

Wer darf Sie markieren?
Wenn Freunde ein Foto von bzw. mit Ihnen drauf hochladen oder mit Ihnen an einem Ort sind und das mitteilen wollen, können sie Sie markieren. Die Markierung von Personen wird mit Umstellung auf die Timeline wohl eher zunehmen. Wichtig ist deshalb: Sie haben die Möglichkeit, Markierungen ("Tags") erst freizugeben, bevor Sie in der Chronik sichtbar werden. Dafür klicken Sie auf "Funktionsweise von Markierungen". Wenn Sie kontrollieren wollen, wer Sie markiert, müssen Sie die Funktionen selbst aktivieren, da Facebook sie standardmäßig deaktiviert hat.

Einstellungen gegenchecken
Das Ergebnis der Änderungen in Ihrer Chronik können Sie sich im oben schon erwähnten "Aktivitätenprotokoll" ansehen. Dort können Sie überprüfen, wie unterschiedliche Nutzergruppen Ihre Facebook Chronik angezeigt bekommen. Haben Sie alle Einstellungen nach Ihren Wünschen geändert, sollten Sie für den Übergang zur Facebook Chronik gerüstet sein.

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Wozu macht Facebook das?

Neue Timeline auch für Fanseiten von Unternehmen?
Wann und ob auch Fanseiten bald auf die neue Chronik umgestellt werden, ist noch nicht offiziell verkündet worden. Aber es gibt Spekulationen darüber, dass Facebook dazu bald Stellung nehmen wird. Wahrscheinlich werden die Fanseiten nicht verschont bleiben, meinen Experten.

Was bringt Facebook die Umstellung auf die Chronik?
Facebook will die Nutzer noch enger an sich binden und noch attraktiver für Werbekunden werden. Allein in Deutschland sind mehr als 20 Millionen Menschen in dem sozialen Netzwerk angemeldet, weltweit sind es mittlerweile mehr als 800 Millionen. Außerdem will der Konzern die Nutzer ermuntern, mehr aus ihrem Leben preiszugeben. Facebook nutzt beispielsweise den Wohnort und Hobbies der Nutzer, um Werbung noch gezielter zu platzieren.

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(ja)

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